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Iserlohn. (MK) Derbysieg für die Iserlohn Roosters. Mit 3:1 bezwangen die Sauerländer am Sonntagabend den Westrivalen Düsseldorfer EG. Vor 3321 Zuschauern war nach dem... Harold Kreis: „Iserlohn hat im richtigen Moment seine Torchancen genutzt“ – Roosters sind aktuell bestes NRW-Team, suchen aber noch ihre Konstanz

Hendrik Hane – © by Sporfoto-Sale (JB)

Iserlohn. (MK) Derbysieg für die Iserlohn Roosters. Mit 3:1 bezwangen die Sauerländer am Sonntagabend den Westrivalen Düsseldorfer EG.

Vor 3321 Zuschauern war nach dem ersten Drittel trotz aller Intensität eine Nullnummer auf der Anzeigetafel zu sehen. Das änderte sich kurz nach Wiederbeginn. Der Spieler des Abends, Kris Foucault, brachte nach Traumpass von Sena Acolatse die Gastgeber mit einem platzierten Schuss (22.) ins linke Eck in Führung. In Überzahl (31.) glich die DEG durch Daniel Fischbuchs tollen Schlenzer von der blauen Linie zum 1:1 aus. Keine zwei Minuten später aber brachte Iserlohns Casey Bailey seine Farben mit einem krachenden Schuss aus der Drehung zum 2:1 wieder in Führung. Das Spiel blieb auch im Schlussdrittel umkämpft. Iserlohns Brent Raedeke hätte schon kurz nach Wiederbeginn für die Vorentscheidung sorgen können, vergab aber frei vor DEG Keeper Hane. Der letztendliche Siegtreffer gegen eine nie aufsteckende DEG blieb dann Kris Foucault vorbehalten, der in der in der 53. Minute in Überzahl (2+2 Strafminuten gegen Postel) per Direktschuss aus dem Bullykreis zum 3:1 Endstand traf. Alle Düsseldorfer Bemühungen, wie der Pfostenschuss von O´Donnell und die Herausnahme von Keeper Hane für einen weiteren Feldspieler blieben am Ende unbelohnt. Eine Rauferei drei Sekunden vor der Schlusssirene zwischen Labrie und Proft sorgte für einen blutenden Cut bei Punktsieger Labrie und „Kirmesstimmung“ auf den Rängen. Über Sinn oder Unsinn dieser Aktion zu diesem Zeitpunkt kann man sicherlich geteilter Meinung sein. Die Zuschauer, so sie es denn mit den heimischen Roosters halten, kamen jedenfalls bei diesem Spiel über die vollen sechzig Minuten auf ihre Kosten.

Der Iserlohner Sieg hatte mit Kris Foucault und Torwart Andreas Jenike zwei Akteure, die aus einer starken Mannschaftsleistung herausstachen. „Er ist sehr schnell, dynamisch und sehr torgefährlich“, fand auch Trainer Brad Tapper ein Sonderlob für den aktuellen DEL Topscorer Kris Foucault.

DEG Coach Harold Kreis sah ein intensives und hart umkämpftes Spiel. Für Iserlohns Trainer Brad Tapper war der Erfolg nach der Pleite bei Aufsteiger Bietigheim die richtige Antwort seines Teams.
„Man hat das Gefühl, es ist schon das zehnte Spiel gegen Iserlohn. Von der Intensität und Rivalität lässt es überhaupt nicht nach“, so ein sichtlich vom Derby angetaner Harold Kreis nach dem Spiel.

Die Trainerstimmen zum Spiel

Pleite beim Aufsteiger, Starker Derbysieg – Roosters suchen noch ihre Konstanz

Für die Iserlohn Roosters geht mit dem Sieg gegen die DEG ein insgesamt eher durchwachsenes Wochenende vorüber. Die Enttäuschung über die vermeidbare 3:2 Niederlage am Freitag in Bietigheim war auch zwei Tage später noch spürbar. Im Ellental liefen die Sauerländer schon nach dem ersten Drittel einem 3:0 Rückstand hinterher. Die Wechselbäder der Gefühle hat das Trainerteam bislang noch nicht ganz abstellen können. Nach zum Teil glanzvollen Siegen, wie gegen München oder hart erarbeiteten „Dreiern“, wie zuletzt in Schwenningen, folgen gegen vermeintlich schwächere Teams immer wieder Niederlagen. So wie beispielsweise die 4:3 Pleite in Krefeld oder nun die Niederlage beim Aufsteiger Bietigheim. Konstanz lautet somit weiterhin das große Zauberwort am Seilersee. Aussagen wie die vom „verschlafenem ersten Drittel“ in Bietigheim oder dass in der Liga jeder jeden schlagen kann, sind hierbei im Nachgang bestenfalls Erklärungen. Die Gründe dafür sind sicherlich vielfältig, beginnen aber wohl auch im Kopf der Spieler.

Deutlichere Worte fand vor einigen Tagen zu diesem Thema und bei der Suche nach Gründen Sportchef Christian Hommel im Podcast „Overtime“ der Westfalenpost. „Wir müssen auf dem Boden bleiben. Es ist nicht so, dass wir gegen einen Top-Klub wie München gewinnen und dann läuft die Maschinerie von allein. Ich habe oft das Gefühl, wenn die Jungs nach Mannheim fahren, dann kneifen sie die Pobacken zusammen, weil sie wissen, dass ein großer Sturm kommt. Dann spielen sie einfach und geradlinig. Gegen solche Teams, die vermeintlich nicht ganz so gut sind, versucht man dann ein bisschen „Hacke, Spitze, eins, zwei, drei“ und das funktioniert einfach nicht. Deshalb sprechen wir auch immer von Konstanz. Die Konstanz gibt Dir letztendlich eine größere Chance kontinuierlich in die Playoffs zu kommen“, so der Ex-Stürmer.

Weiter, immer weiter: Straubing, Wolfsburg, Augsburg

Viel Zeit den Sieg gegen die DEG zu genießen haben die Roosters nicht. Schon heute geht die Reise weiter nach Niederbayern, wo am Dienstagabend die schwere Auswärtsaufgabe bei den wieder zu ihrer alten Stärke findenden Straubing Tigers auf dem Spielplan steht. Bereits am Donnerstag erwarten die Iserlohner dann auf eigenem Eis die vier Zähler vor ihnen stehenden Grizzlys Wolfsburg. Zum Abschluss der Tort(o)ur mit fünf Spielen innerhalb von zehn Tagen bildet das Auswärtsmatch am Sonntagabend in Augsburg. Vor knapp einem Monat gewannen die Sauerländer in der Fuggerstadt mit 4:1. Möglicherweise wird Stürmer Luke Adam nach überstandener Blessur schon in Straubing ins Team zurückkehren.

Eine aus Iserlohner Sicht schöne Momentaufnahme ist sicherlich nicht nur der aktuelle fünfte Tabellenplatz, sondern auch die Tatsache, dass die Roosters derzeit das beste Team aus NRW sind. Ein Platz in den Top-Six und vor Köln, Düsseldorf und Krefeld dürfte auch am Ende der Saison den IEC-Fans sehr gut gefallen. Mit der vielbeschworenen Konstanz könnte es Wirklichkeit werden.

Fotostrecke zum Westderby Roosters – DEG

Iserlohn Roosters - Duesseldorfer EG
© by Sporfoto-Sale (JB)

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