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Hamburg. (AR) Teil eins des Spielwochenendes, an dem sich die vor dem heutigen Spieltag beiden Bestplatzierten der DEL in der o2 World Hamburg die Türklinke...
Christoph Schubert feierte sein Comeback - © by Eishockey-Magazin (RH)

Christoph Schubert feierte sein Comeback – © by Eishockey-Magazin (RH)

Hamburg. (AR) Teil eins des Spielwochenendes, an dem sich die vor dem heutigen Spieltag beiden Bestplatzierten der DEL in der o2 World Hamburg die Türklinke in die Hand geben. Bevor am ersten Adventssonntag die Adler aus Mannheim zu Gast bei den Freezers sein werden, ging es für die Kühlschränke am heutigen Freitagabend gegen den Tabellenprimus Kölner Haie.

 

Die Freezers gewannen die letzten sechs Heimspiele, die Haie verließen die letzten acht Partien auf auswärtigem Eis als Sieger. Zudem hat Hamburg mit zehn Siegen aus den letzten elf Spielen einen echten Lauf und Coach Benoit Laporte konnte nach neunwöchiger Verletzungspause wieder auf seinen Kapitän Christoph Schubert zurückgreifen – die Rezeptur für einen packenden Eishockeyabend stimmte also.

 

Beide Teams begannen verhalten, „Fehlervermeidung“ hieß das Zauberwort. Nach rund drei Minuten hatten die Haie dann genug davon und begannen schlagartig, Druck zu machen. Erstmals brannte es lichterloh vor dem von Caron gehüteten Kasten, doch der Hamburger Goalie parierte gleich zwei Schüsse aus kurzer Distanz – es war das Startsignal für eine temporeiche Partie, die es an nichts fehlen ließ.

 

Beide Teams drückten auf den ersten Treffer, wobei die Gastgeber sich die zwingerenden Torchancen herausarbeiteten, der klare Abschluss aber fehlte. 9:43 waren gespielt, als Frédérik Cabana das Hamburger Überzahlspiel mit einem trockenen Schuss aus rund zehn Metern zur 1:0 Führung nutzte.

 

Wer eine bissige Haie-Antwort erwartete hatte, sah sich getäuscht. Zu langsam wurden die Angriffe nach vorne getragen und defensiv taten sich ungewohnt große Lücken auf. Beides spielte Hamburg in die Karten und somit hatten die Freezers die Eishoheit.

Noch 6:04 waren zu spielen, als die Hamburger durch Marius Möchels erhöhten. Und tatsächlich waren die Freezers dem zweiten Treffer näher gewesen als die Haie dem Ausgleich, dazu waren die Aktionen insgesamt klarer.

 

Eine halbe Minute vor Drittelende hatten die Hamburger dann mächtig Dusel, als der bis dahin fehlerlose Caron einen Schuss nach vorne abprallen ließ, Yared Hagos Schuss jedoch um Haaresbreite das Tor verfehlte. Und somit gingen die Freezers mit einem nicht unbedingt zu erwarten gewesenen Zwei-Tore-Vorsprung in die erste Drittelpause.

 

Hamburgs Thomas Oppenheimer vor dem Tor von Dany aus den Birken - © by Eishockey-Magazin (RH)

Hamburgs Thomas Oppenheimer vor dem Tor von Dany aus den Birken – © by Eishockey-Magazin (RH)

Mit dem zweiten Drittel kehrte eine Kölner Mannschaft auf das Eis zurück, die sich offensichtlich einiges vorgenommen hatte. Und siehe da: Keine drei Minuten waren gespielt, als es durch Andreas Falk im Hamburger Gehäuse klingelte. Hamburg nicht druckvoll genug gegen Puck und Gegenspieler, der Treffer kam einer freundlichen Einladung gleich.

 

Rund eine Minute später der Ausgleich durch Marcel Ohmann – oder war es nur die Latte gewesen? Der Videobeweis musste Klarheit bringen, ob der Treffer zählte – er zählte.

Die Antwort der Freezers nur 18 Sekunden später, wenn auch mit tatkräftiger Unterstützung von Haie-Goalie aus den Birken, der sich beim Hamburger Powerplay die von Matthew Pettinger abgefeuerte Scheibe selbst ins Gehäuse legte. Doch war der Puck tatsächlich drin gewesen? Das Netz hatte sich nicht bewegt und die Scheibe lag nicht hinter der Linie. Auch hier musste der Videobeweis die endgültige Antwort liefern. Der Treffer wurde gegeben – 3:2.

 

Es ging rauf und runter, beide Mannschaften spielten mit offenem Visier. Die 9.177 Zuschauer, darunter etwa 200 Domstädter, kamen voll auf ihre Kosten. Im zweiten Abschnitt des Drittel drückte Köln vehement, Hamburg blieb mit Kontern gefährlich. Beides lag in der Luft: Der Kölner Ausgleich oder die ausgebaute Freezers-Führung. Doch es fielen keine weiteren Treffer mehr und so gingen die Hamburger mit einer denkbar knappen Führung in die Drittelpause, die aufgrund zweier bestens aufgelegter Teams auf Augenhöhe ein spannendes Schlussdrittel versprach.

 

Im letzten Drittel begannen beide Mannschaften taktisch sehr diszipliniert. Die Haie verstanden es gut, das Hamburger Tor zu bedrängen und zugleich vor dem eigenen nicht zu offen sein. Obgleich auf beiden Seiten die Aktionen weniger ungestüm vorgetragen wurden, blieb das Tempo hoch.

 

Die Zuschauer spürten, dass die Freezers sie brauchten, die Kulisse war da. Und die letzten zehn Minuten hatten es richtig in sich: 6:56 vor dem Spielende in Überzahl das 4:2 durch Kevin Schmidt aus kurzer Distanz. Doch die Haie wären nicht Tabellenführer, wenn sie nicht noch mal alles versucht hätten – und schließlich hatten sie in dieser Partie schon einmal einen Zwei-Tore-Rückstand egalisiert. Aber die Uhr lief erbarmungslos runter, ohne dass die Kölner noch zu den ganz großen Torchancen kamen. Und als sie knapp zwei Minuten vor Schluss den sechsten Feldspieler brachten, netzte David Wolf zum 5:2 im verlassenen Haie-Tor ein.

 

Auch wenn der siebten Freezers-Heimsieg in Folge in Ordnung geht, so ist der Sieg mit drei Toren Vorsprung zu hoch. Es ist beiden Mannschaften zu verdanken, dass die Zuschauer eine mitreißende Partie gesehen haben, die beste Werbung war für Eishockey made in Germany.

 

 

Hamburg Freezers – Kölner Haie 5:2 (2:0, 1:2, 2:0)

Tore: 1:0 Cabana (Dupuis) 09:43 / 2:0 Möchel (Cabana, Nielsen) 13:56 / 1:2 Falk (Robinson, Holmquist) 02:24 / 2:2 Ohmann (Hagos, Riefers) 04:02 / 3:2 Pettinger (Mitchell, Madsen) 04:20 / 4:2 Schmidt (Cabana, Oppenheimer) 13:04 / 5:2 Wolf (Dupuis) 18:18-

Strafen: Hamburg 4 x 2 Min.  –  Köln 2 x 2 + 2 x 10 Min.

Schiedsrichter: Aumüller,  Jablukov, Janssen, Ponomarjow

Zuschauer: 9177

 

Three Stars:

1. Star: Cabana

2. Star: Caron

3. Star: Hagos

 

 

Stimmen zum Spiel:

 

Christoph Schubert (Freezers):  Ich bin froh, wieder zurück zu sein. Die Fans haben uns großartig unterstützt. Köln ist eine starke Mannschaft, wir dürfen stolz sein.

 

 

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