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Augsburg. (MS) Nach drei Niederlagen sprach auf Seiten der Augsburger Panther bisher noch niemand von einer Krise. Drei sieglose Spiele muss man als Etatzwerg...

Garrett Festerling (rechts) und John Zeiler im Zweikampf – © by Eishockey-Magazin (RS)

Augsburg. (MS) Nach drei Niederlagen sprach auf Seiten der Augsburger Panther bisher noch niemand von einer Krise. Drei sieglose Spiele muss man als Etatzwerg immer einplanen und durchstehen. Nach der vierten, der 2:7 (1:2/1:3/0:2)-Niederlage gegen die Hamburg Freezers ist man die Rolle „Überraschungsteam der Saison“ jedenfalls los. Das ließe sich für die Anhängerschaft noch verkraften. Nicht verkraften lässt sich die Art und Weise, in der sich das Team in die Niederlage gegen die ersatzgeschwächten Norddeutschen (Westcott, Aubin, Murphy, Collins fehlten) ergab.  Diese spielten dabei keineswegs überragend. Auf Larry Mitchell, Greg Thomson und Duane Moeser wartet viel Arbeit während der anstehenden Länderspielpause.

Ehelechner und Forrest zurück im Panther-Kader, Thang auf der Tribüne

Nach kurzer Phase des Abtastens gehörten die ersten Chancen den Gastgebern durch Somma (2. Spielminute) und Forrest (3.). Treutle im Freezer-Tor wirkte dabei nicht gerade sehr sicher, konnte die Geschosse dennoch entschärfen.  Rekonvaleszent Ehelechner wehrte zunächst einen gefährlichen Schuss von Aubin (4.) ab und musste in gleicher Angriffssequenz doch den Flachschuss von Hamburgs NHL-Star Benn (5.) durch die Schoner passieren lassen. Nach dem Führungstreffer hatten die Freezers mehr vom Spiel, konnten die erste Überzahlgelegenheit jedoch nicht erfolgreich gestalten (8.). Den Panthern genügte dagegen zur Mitte des Startabschnittes bereits eine angezeigte Strafe (Helms wurde bei einem Tipp-In-Versuch regelwidrig mit dem Stock bearbeitet). Bassen nutzte die Verwirrung zum vielumjubelten Ausgleich. Nun lag das Momentum auf den Augsburger Schlägern, die ihrerseits eine Powerplaysituation zwar druckvoll spielten, aber nicht auf die Anzeigetafel zu bringen vermochten. Erfolgreicher waren die Norddeutschen kurz darauf. Roy fand mit seinem Schlenzer von der blauen Linie erneut die Lücke zwischen Ehelechners Schoner (16.) und in Zeitlupe trudelte die wohl noch abgefälschte Hartgummischeibe in dessen Gehäuse. Mit dieser knappen und glücklichen Führung für die Hansestädter ging es zum ersten Mal in die Kabinen.

Hamburg baut die Führung schnell aus

Schiedsrichter Bauer im Gespräch mit Hamburgs Keeper Niklas Treutle – © by Eishockey-Magazin (RS)

Ganze 24 Sekunden dauerte es und die Freezers machten aus einer glücklichen, eine komfortable Führung. Jakobsen passte scharf in die Mitte und Oppenheimer lenkte den Puck – man mag es gar nicht aussprechen – Ehelechner durch die Beine. Spielstand also 1:3. Die Panther agierten nun konfus und fingen sich zu allem Überfluß eine Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis ein und konnten von Glück reden, dass das die Freezers daraus kein Kapital schlagen konnten. Dies holten sie in der 25. Spielminute nach, als die Mannen von Larry Mitchell zum x-ten Male an diesem Abend zu phlegmatisch agierten und die Kreise der Gegenspieler nicht ausreichend eindämmen konnten. Jakobsen bekam so ausreichend Zeit um aus der Nahdistanz (25.) einen Abpraller zur 4:1-Führung für Blau-Weiß zu verwerten. Sollte es den Panthern nicht gelingen Genauigkeit und Spritzigkeit in die eigenen Aktionen zu bringen, war dies sicher die Vorentscheidung. Zum Glück geht das im Eishockey dann doch sehr schnell und aus einer „meuternden“, da pfeifenden, Kulisse wird erneut ein treue Anhängerschaft. Aber der Reihe nach. Eine 90 Sekunden dauernde doppelte Überzahl ließen die Panther ohne Zug zum Tor und somit  geradezu fahrlässig verstreichen. Gerade als Hamburg den vierten Feldspieler auf dem Eis zurück begrüßen konnte, zog Brown ab und erzielte in Überzahl das 2:4 (32.). Die Freude sollte jedoch nur von kurzer Dauer sein. Urplötzlich stand nämlich Oppenheimer auf halblinker Position frei und zirkelte den Puck an die linke untere Stange und von dort zum fünften Hamburger Treffer ins Netz. Er und die anwesenden Zuseher wunderten sich über den Verbleib der Augsburger Defensive. Die Norddeutschen begannen bereits den Vorsprung zu verwalten, während die Gastgeber versuchten sich das Scheibenglück zurück zu erkämpfen. Überraschender Weise hatten die Gäste dabei die besseren Torchancen durch Benn und Pettinger (38.).

Augsburg bringt weiter keine Kufe aufs Eis

Selbst wenn die Augsburger Coaches die richtigen Worte während der Halbzeitansprache gefunden hatten, unnötige Strafzeiten für Zeiler (Stockschlag) und Forrest (Spielverzögerung) machten es unmöglich Druck auf Treutle auszuüben. So konzentrierte man sich auf das Verhindern von weiteren Gegentoren (42.) und überstand mit viel Einsatz eine doppelte Unterzahl (Dauer: ca. 60 Sekunden). Benn traf den Pfosten (46.), bevor Wolf und Köppchen jeweils in Ãœberzahl (erneut zu viele Spieler auf dem Eis bzw. Check gegen die Bande) die Führung der Hanseaten (49./54.) weiter ausbauten. Früh verließen nun zahlreiche Fans das Curt-Frenzel-Stadion, während die Spieler – zu Recht – keine Fluchtmöglichkeit bekamen. 

Stimmen zum Spiel:

Benoît Laporte (Trainer Hamburg Freezers): „
So stelle ich mir Spiele von uns vor. Meine Mannschaft war von der ersten bis zur letzten Minute bereit und präsent. Das war eine ganz starke Leistung des gesamten Teams.“

Thomas Oppenheimer (Doppeltorschütze Hamburg Freezers): „Wir haben heute eine super Teamleistung gezeigt. Die Mannschaft ist nach dem Ausfall von Marius Möchel noch enger zusammengerückt und hat alles gegeben. Darüber hinaus hat uns Überzahlspiel heute gut funktioniert.“

 

Statistik

Augsburger Panther – Hamburg Freezers 2:7 (1:2/1:3/0:2)
Tore: 0:1 (4:11)  Benn (Schmidt/Roy); 1:1 (9:57) Bassen (Tölzer); 1:2 (15:15) Roy (Pettinger) 4-5 PP, 1:3 (20:24) Oppenheimer (Jakobsen/Dolak); 1:4 (24:41) Jakobsen (Oppenheimer/Krämmer); 2:4 (31:26) Brown (Roloff) 5-4 PP; 2:5 (34:04) Oppenheimer; 2:6 (48:37) Wolf (Köppchen) 4-5 PP; 2:7 (53:18) Köppchen (Wolf, Flaake) 4-5 PP;

Strafen: Augsburg 16  –  Hamburg 10
Torschüsse: Augsburg – Hamburg
Zuschauer: 3.842
Schiedsrichter: Bauer / Schukies

Aufstellungen:
Augsburger Panther:  Ehelechner  (Conti) – Boyle, Forrest; Tölzer, Ross; Brown, Seifert; Draxinger – Valery-Trabucco, Roloff, Trevelyan; MacArthur, Zeiler, Somma; Helms, Werner, Bassen; Schnitzer, Farny

Hamburg Freezers: Treutle (Kotschnew) – Schmidt, Roy; Köppchen, Nielsen; Schubert, Bettauer, Andrä – Dolak, Jakobsen, Oppenheimer; Reid, Benn, Pettinger; Wolf, Festerling, Flaake; Krämmer  

Three Stars:
*** Oppenheimer (Hamburg)
**  Jakobsen (Hamburg)
*  Roy (Hamburg)

 

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