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Iserlohn. (MK) Vier Tage nach dem Ausscheiden aus den Playoffs bei den Eisbären Berlin haben die Iserlohn Roosters erste Personalentscheidungen für die kommende Spielzeit... „Haben uns in eine Situation gebracht, in der wir keinen großen Aderlass haben“ – Iserlohn Roosters verkünden erste Personalentscheidungen

Casey Bailey – © Sportfoto-Sale (JB)

Iserlohn. (MK) Vier Tage nach dem Ausscheiden aus den Playoffs bei den Eisbären Berlin haben die Iserlohn Roosters erste Personalentscheidungen für die kommende Spielzeit 21/22 verkündet.

Klubchef Wolfgang Brück und Sportchef Christian Hommel bewerteten die zurückliegende Saison 20/21 als großen Erfolg. Im Spätherbst war lange Zeit unklar, ob die Roosters überhaupt in den sportlichen Wettbewerb einsteigen können. Das Engagement der Gesellschafter, der Sponsoren und nicht zuletzt der erhebliche Gehaltsverzicht von Spielern und Mitarbeitern habe einen wirtschaftlich verantwortbaren Start ermöglicht. „Ohne Gehaltsverzicht aller säßen wir hier heute nicht“, so Wolfgang Brück.

Brad Tapper bleibt Headcoach

Die vielleicht wichtigste Personalie, nämlich die des Trainers, ist nun auch geklärt. Brad Tapper (42), seit Ende Februar vom Co-Trainer zum Interims-Headcoach aufgestiegen, wird auch in der kommenden Saison hinter der Bande hauptverantwortlich als Headcoach stehen.

Wolfgang Brück zur Entscheidung pro Brad Tapper: „Es ist für einen Arbeitgeber eine sehr komfortable Situation zu schauen, wie sich eine Saison entwickelt. Wir hatten zwei Monate Zeit uns anzuschauen, wie er arbeitet. Eine Beurteilung hängt nicht nur von einem Tabellenplatz ab. Es kommt sicherlich auch auf die Strukturierung des Trainers, seine Menschenführung, die Außendarstellung und natürlich auch die Akzeptanz bei Spielern, Sponsoren und Fans an.“

Christian Hommel: „Wir hatten Brad vorher schon im Fokus und ich war mir sicher, dass er irgendwann Headcoach werden kann. Für uns ist die Entwicklung schön und er hat in den vergangenen Wochen hervorragende Arbeit geleistet. Wir freuen uns über seine Identifikation. Er ist manchmal etwas unkonventionell, ohne Scheuklappen und authentisch. Er weiß wie er Spieler abholen kann und wie man auch in schwierigen Situationen mit den Spielern zu reden hat. Brad Tapper hat das Paket, das wir uns erhofft haben. Er hat mit seiner Arbeit bestätigt, dass das die Personalie ist, die wir für die Zukunft brauchen.“

Brad Tapper: „Mein Sohn wurde hier geboren. Ich liebe diese Stadt und die Fans, die uns nach dem Erreichen der Playoffs so ein großartiges Gefühl auf dem Parkplatz gegeben haben. Unser Team hat hart gearbeitet und ich arbeite gerne für ´Homsi und Wolfgang´. Ich werde mein Bestes geben, um ein guter Lehrer und Motivator für die Spieler zu sein.“

Ein rückblickendes Lob bekam auch Brad Tappers Vorgänger Jason O´Leary, der in einer schwierigen Situation zu den Roosters gekommen sei und eine intakte Mannschaft überlassen habe.

Sechs Abgänge stehen fest

Von bislang sechs Spielern verabschieden sich die Iserlohn Roosters. Schon vor der heutigen Pressekonferenz wurde der Abgang von Topstürmer Alex Grenier zum zukünftigen Klub von Ex-Coach Jason O´Leary, dem SC Langnau in der Schweiz, kommuniziert. Dazu gesellen sich Tim Fleischer (wahrscheinlich Nürnberg), Marko Friedrich (DEL2 ?), Jens Baxmann, Janick Schwendener (hat damit nie vor Fans in Iserlohn gespielt) und Brody Sutter. Einen besonderen Dank richtete Wolfgang Brück an Marko Friedrich, der in seinen insgesamt sieben Jahren am Seilersee eine hohe Identifikation mitgebracht habe. Es sei ein toller gemeinsamer Weg gewesen.

Während der Saison hatten die Verteidiger Tobias Schmitz und Ryan Johnston, sowie die Stürmer Neal Samanski und Mike Hoeffel den Seilersee zum Teil sogar ohne Einsätze verlassen.

Top-Stürmer Joe Whitney und Casey Bailey können gehalten werden

Zum zukünftigen Kader werden neben Torhüter Andreas Jenike für die kommenden zwei Spielzeiten auch Top-Torjäger Joe Whitney, Kapitän Torsten „Eisen“ Ankert und Stürmer Brent Raedeke gehören. Einen Jahresvertrag für die Spielzeit haben zudem Top-Stürmer Casey Bailey, Abwehrstratege Ryan O´Connor und Philip Riefers unterzeichnet.

Über bestehende Verträge verfügen zudem die Torhüter Jonas Neffin und Finn Becker, die Abwehrspieler Erik Buschmann und Nils Elten, sowie im Sturm Taro Jentzsch und U18-Nationalstürmer Yannick Proske. Somit steht aktuell ein Grundgerüst von dreizehn Spielern schon fest.

Mit Brent Aubin soll ein weiterer hinzukommen. Voraussetzung ist die Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft, um nicht mehr unter das Ausländerkontingent zu fallen.

Ob Jonas Neffin in der kommenden Saison schon fest zum DEL Kader gehören wird ist offen. „Es gilt ihn bestmöglich zu fördern“, so Christian Hommel, der nicht perspektivlos den Kader füllen möchte. Gut möglich also, dass Neffin eine weitere Saison Erfahrungen in der Oberliga oder DEL2 sammeln wird. Christian Hommel erinnert Neffins Weg und Ehrgeiz an den früheren Iserlohner Goalie Dimitrij Kotschnew.

Wolfgang Brück wies auf einen großen Unterschied zu früheren Jahren hin. Man habe sich nun in eine Situation gebracht, in der man nicht mehr einen so großen Aderlass verzeichnen muss. Rund zwei Drittel des aktuellen Kaders sollen auch in der nächsten Spielzeit wieder im blau-weißen Trikot auflaufen.

Noch sieben Cracks in Verhandlungen / Mehr Kadertiefe gewünscht

Noch ergebnisoffen sind die Verhandlungen mit Steve Whitney, Griffin Reinhart, Dieter Orendorz, Julian Lautenschlager, Bobby Raymond, Jake Weidner und Joel Lowry.

Kein Comeback hinter der Bande wird Christian Hommel geben, der nach der Beurlaubung von Jason O´Leary als Co-Trainer aushalf. Derzeit wird daran gearbeitet Brad Tapper auch mit der erforderlichen Trainerlizenz bzw. einer Ausnahmegenehmigung auszustatten.

Die Planungen für die neue Saison laufen aktuell auf einen regulären Start der Vorbereitung Anfang August hinaus. Das ist aber, wie überall, aufgrund der weiteren Entwicklung der Pandemie mit Vorsicht zu genießen.

„Die Entwicklungen, die in den vergangenen Monaten rund um diese Organisation und unser Team stattgefunden haben, weisen in die richtige Richtung. Deshalb sind wir sehr froh, dass die Entscheidungen, die im Rahmen der Saisonabschlussgespräche getroffen wurden, diese Entwicklungen ganz klar bestätigen. Wir werden über den Sommer an weiteren Stellschrauben drehen und für die kommende Spielzeit trotz der Einflüsse durch die Corona-Pandemie eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine stellen, die dann hoffentlich so früh wie möglich auch wieder unsere Fans in der Eissporthalle am Seilersee mitreißen wird“, beurteilt Wolfgang Brück die Situation.

Klubchef Wolfgang Brück hofft zudem auf einen tieferen Kader in der kommenden Saison, um dann in der entscheidenden Saisonphase nicht zu sehr durch Ausfälle gebeutelt zu sein.

Noch keine Neuverpflichtung vermeldet, Gerücht um Nationalverteidiger

Noch keine Aussagen wurden zu eventuell schon feststehenden Neuverpflichtungen getätigt. Hierzu will man sich zu einem späteren Zeitpunkt äußern. Branchenüblich deutet diese Aussage darauf hin, dass mögliche Neuzugänge mit ihren aktuellen Arbeitgebern noch im Spielbetrieb stehen könnten.

In der Gerüchteküche wurde zuletzt immer wieder auch der Name von Nationalverteidiger Simon Sezemsky (27) von den Augsburger Panthern genannt. Mit der deutschen Eishockeynationalmannschaft befindet er sich aktuell noch in Phase II der WM-Vorbereitung. Noch gibt es dazu aber keinerlei Bestätigung.

Der Kader der Roosters 21/22:
Tor: Jenike, Neffin, Becker
Abwehr: Ankert, O´Connor, Riefers, Buschmann, Elten
Sturm: Raedeke, J. Whitney, Bailey, Proske, Jentzsch, (Aubin)

Abgänge: Grenier, Sutter, Fleischer, Friedrich, Baxmann, Schwendener

Noch offen: Orendorz, Raymond, Lowry, Reinhart, S. Whitney, Lautenschlager, Weidner

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