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Rosenheim. (PM) Nach drei Wochen Intensivspielprogramm geht es für die Starbulls Rosenheim in der DEL 2 nun wieder in den klassischen Rhythmus. Das Wochenendprogramm... Franz Steer: „Müssen Vollgas geben!“
SBR Coach Franz Steer - © by Eishockey-Magazin

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Rosenheim. (PM) Nach drei Wochen Intensivspielprogramm geht es für die Starbulls Rosenheim in der DEL 2 nun wieder in den klassischen Rhythmus. Das Wochenendprogramm des 37. und 38. Spieltags sieht für die Grün-Weißen zunächst das Auswärtsspiel beim ESV Kaufbeuren am Freitag um 19:30 Uhr vor. Am Sonntag um 17 Uhr treffen die Starbulls dann auf eigenem Eis auf die Freiburger Wölfe. Beide Gegner stehen im Klassement hinter Rosenheim, trotzdem warnt Starbulls-Coach Franz Steer eindringlich davor, die Aufgaben auf die leichte Schulter zu nehmen: „Wenn wir punkten wollen, müssen wir Vollgas geben!“

Die beiden bisherigen Vergleiche mit dem ESV Kaufbeuren in der laufenden Saison haben die Starbulls jeweils auf eigenem Eis bestritten – mit völlig unterschiedlichen Ergebnissen. Beim 3:0-Sieg Anfang Oktober feierte Lukas Steinhauer im Rosenheimer Tor einen Shutout, obwohl die Gäste aus dem Allgäu zum Teil mehr Spielanteile hatten als die Starbulls und insgesamt mehr Schüsse auf das Rosenheimer Tor abgaben als umgekehrt. Ende November kassierten die Grün-Weißen dagegen eine hohe 3:8-Heimniederlage, obwohl diesmal das Torschussverhältnis für die Starbulls sprach. Nach Toren von David Vallorani und Wade MacLeod lag die Mannschaft von Franz Steer sogar zweimal verdient in Führung. Drei Gegentore binnen zwei Minuten und 14 Sekunden Ende des zweiten Drittels brachten die Allgäuer dann aber auf die Siegerstraße. In der zweiten Pause löste Timo Herden dann Lukas Steinhauer zwischen den Pfosten ab, konnte aber nicht verhindern, dass der ESV Kaufbeuren für seinen zweiten Dreierpack nur noch 58 Sekunden (!) brauchte. Starbulls-Schreckgespenst an diesem schwarzen Nachmittag des Totensonntags 2015 war Chris St. Jacques, der dreimal selbst traf und zwei weitere Kaufbeuerer Tore auflegte. „Wir haben damals insgesamt nicht so schlecht gespielt, wie es der 3:8-Endstand vermuten lässt. Aber in den entscheidenden Phasen haben wir zu viele Fehler gemacht und vor allem körperlich nicht dagegen gehalten. Und das wird in der Liga von jedem Gegner bestraft“ weiß Franz Steer, der mit seinem Team das Auswärtsspiel im Allgäu mit großem Respekt angeht: „Die Kaufbeurer haben gegen Bietigheim alles andere als schlecht begonnen, konnten aber das Tor nicht machen und sind dann in einen Negativstrudel geraten. Gegen uns wollen und müssen sie sich jetzt unbedingt rehabilitieren.“

Sieben Mal am Stück blieben die Rot-Gelben zuletzt ohne Punkte, und nach der bitteren 1:9-Heimniederlage gegen den neuen Tabellenführer Bietigheim Steelers machte sich doch etwas Ratlosigkeit in der Sparkassen-Arena am Berliner Platz breit. Immerhin hatte sich die personelle Situation wieder dem Optimum angenähert. Nun soll das Derby auf eigenem Eis den Wendepunkt aus Sicht der Allgäuer darstellen, die gegen die Starbulls mit Stefan Vajs wohl auch wieder auf ihre zuletzt erkrankte etatmäßige Nummer eins zwischen den Pfosten zurückgreifen können. Und dass der ESV Kaufbeuren nach dem jüngsten Herausfallen aus den Pre-Playoff-Rängen zum Punkten fast gezwungen ist, macht die Rosenheimer Aufgabe an der Wertach sicher nicht leichter.

Dass die Starbulls ihren positiven Trend – endlich eine Punktausbeute von über 50 Prozent, drei Auswärtssiege in Folge – aber in Kaufbeuren etablieren wollen, steht außer Frage. Allerdings sind gleich eine Handvoll Spieler im Kader angeschlagen, so dass durchaus mit dem ein oder anderen Ausfall zu rechnen ist. Die gute Nachricht: Andrej Strakhov hat vom ungeahndeten Kniecheck gegen ihn beim Heimspiel gegen Heilbronn keine ernsthafte Blessur davongetragen und kann am Wochenende aller Voraussicht nach wieder spielen. Und auch Stürmer Stefan Loibl steht, zumindest für das Auswärtsspiel in Kaufbeuren, zur Verfügung. Das bedeutet aber, dass Franz Steer für den Förderlizenspieler einen geeigneten Platz in der zuletzt gut funktionierenden zweiten oder dritten Sturmreihe finden muss. „Die Aufstellung am Wochenende wird wohl von der Einsatzfähigkeit unserer Defensivspieler abhängen. Gut möglich, dass Maximilian Vollmayer wieder in der Verteidigung ran muss“, so der Rosenheimer Coach, der sich auch bei der Besetzung der Position zwischen den Torpfosten noch nicht entschieden hat: „Lukas Steinhauer hat gegen Riessersee einen guten Job gemacht, Timo Herden hat in den beiden siegreichen Auswärtsspielen davor gut gehalten. Im Training unter der Woche haben beide überzeugt.“

Eine makellose Bilanz können die Starbulls aus ihren beiden bisherigen Vergleichen mit Aufsteiger Freiburg vorweisen. Aus dem Heimspiel Ende September steht ein glatter und ungefährdeter 4:0-Erfolg zu Buche. Auch damals war es Lukas Steinhauer, der für den Shutout verantwortlich zeichnete. Das Auswärtsspiel im Breisgau gewannen die Grün-Weißen am vorletzten Freitag im November dank einer souveränen Leistung und Treffern von David Vallorani, Christian Neuert, C.J.Stretch und schließlich von Wade MacLeod ins leere Tor verdient mit 4:2. Aber die Starbulls sind vor ihrem Sonntagsgegner gewarnt. Die Wölfe sind zwar nur Tabellenvorletzter, aber immer für faustdicke Überraschungen gut. Den jüngsten Beweis dafür lieferten sie am vergangenen Sonntag, als sie die Fischtown Pinguins in deren eigenen ausverkauften Halle mit einem 3:2-Auswärtssieg von der Tabellenspitze stürzten. Matchwinner war ausgerechnet Backup-Goalie Christoph Mathis, der den Ende Oktober nachverpflichteten, aber jetzt etwas angeschlagenen Jonathan Boutin ab der ersten Drittelpause ersetzte und ohne Gegentor blieb. Es wäre also keine Überraschung, wenn Mathis auch am Sonntag im Kathreinstadion zwischen den Freiburger Holmen stünde. Ebenfalls viele Positivschlagzeilen im Team der Wölfe macht derzeit Nikolas Linsenmaier. Der Aufstiegsheld der Vorsaison, der wegen eines tätlichen Angriffs in der Freizeit zehn Spiele pausieren musste, kommt immer besser in Fahrt und verbuchte in ersten vier Spielen im Januar satte acht Scorerpunkte. Mit inzwischen 24 Punkten ist Freiburgs Spieler mit der Nummer 9 auf dem besten Wege, sich alsbald den Goldhelm vom aktuellen Topscorer Petr Haluza (26 Punkte) zu schnappen.

Dennoch: Die Stars in Freiburg sind das Team und der Coach. Trainerfuchs Alexej „Leos“ Sulak, der sich selbst nie in den Vordergrund stellt, wird im Breisgau als unumstrittener sportlicher Chef geschätzt und verehrt. Seine akribische Arbeit führt regelmäßig zu Achtungserfolgen wie eben dem jüngste Auswärtssieg in Bremerhaven oder Auswärtserfolgen wie z.B. in Dresden und Nauheim sowie Husarenstücken auf eigenem Eis gegen haushohe Favoriten wie Bietigheim (7:3) oder Frankfurt (4:2). Deshalb herrscht zwischen Schwarzwald und Oberrheinebene trotz des derzeit vorletzten Tabellenplatzes Eishockey-Euphorie, die ihren Höhepunkt im Klassenerhalt finden soll. Und auf dem Weg dorthin wollen die Wölfe auch noch das ein oder andere überraschende Erfolgserlebnis feiern. Und deshalb gilt auch für das Spiel gegen den Tabellenvorletzten die Forderung von Franz Steer: „Wenn wir punkten wollen, müssen wir Vollgas geben“.

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