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Neuwied. (PM) Es gibt Abende, die müssten eigentlich nicht zweistellig enden. Dass sie es dennoch tun, zeigt, dass die Neuwieder Bären noch viel Arbeit...

Neuwied. (PM) Es gibt Abende, die müssten eigentlich nicht zweistellig enden. Dass sie es dennoch tun, zeigt, dass die Neuwieder Bären noch viel Arbeit vor sich haben. Die Deichstädter verloren das Heimspiel in der Oberliga West gegen die Bulldogs aus Königsborn mit 3:11, durften dabei aber so manche – bisher seltenen Glücksmomente – durchleben, wie etwa eine zwischenzeitliche Führung. Noch bemerkenswerter jedoch ist die Art und Weise, wie die Neuwieder Fans mit der derzeitigen Niederlagenserie umgehen. Schon zu Spielbeginn gab es wie gewohnt Gänsehautmomente. Obendrein wurde die Mannschaft auch diesmal in den Schlussminuten von den Fans lautstark mit Gesängen gefeiert. Die Zuschauer zollten dem Team Respekt für die bisher beste Saisonleistung, Einsatz und Wille stimmten beim EHC. Nur das Ergebnis eben noch nicht – daran gilt es weiter zu arbeiten.

 

Trainer Arno Lörsch, der nach der Trennung von Bernd Arnold am Wochenende die Verantwortung für die Mannschaft übernommen hatte, wirbelte die Reihen der Bären kräftig durcheinander. Setze nicht auf eine starke erste Reihe, sondern auf drei möglichst ausgeglichene Sturmformationen. Dass das Team weder bei 5 gegen 5 noch in Überzahl oder Unterzahl perfekt eingespielt war, versteht sich aufgrund der Kürze der Zeit fast von alleine. Und dennoch zeigte die Mannschaft sehr gute Ansätze und wurde schon früh mit dem Überzahltor von Willi Hamann zum 1:0 belohnt (2.). Eine Führung, die sichtbar gut tat – auch wenn sie nicht von langer Dauer war. Nur zwei Minuten später traf Jakub Krätzer auf der Gegenseite zum Ausgleich (4.). Die Bären erarbeiteten sich weiter gute Chancen, die beste vergab Marc Blumenhofen in Minute sechs. Doch wer im Keller steckt, der hat auch das Scheibenglück nicht gepachtet: Am Ende eines ersten Drittels, in dem es durchaus auch unentschieden hätte stehen können, führte Königsborn nach Treffern von Patric Schnieder (12.) und erneut Krätzer (18.) mit 3:1.

 

„Die Mannschaft hat phasenweise wirklich gut gespielt“, sagte Arno Lörsch. „Sie muss sich natürlich derzeit auch an was Neues gewöhnen. Wir müssen die grundsätzlichen Dinge einfach besser machen. Da fehlt es uns noch an der Cleverness in unseren Aktionen.“ Sichtbar wurde dieses Manko gleich zu Beginn des zweiten Drittels: Mit der ersten guten Chance nach nur 35 Sekunden erhöhte Krätzer auf 4:1 (21.) – und nahm dem EHC damit den Schwung, mit dem man eigentlich aus der Kabine kommen wollte. Zwar verkürzte Martin Oertel nach 25 Minuten auf 2:4, doch der dritte Bärentreffer, der in der Folge in der Luft lag, wollte einfach nicht fallen. Immer wieder brachte Königsborn einen Schläger oder ein Bein dazwischen, verhinderte so den Anschlusstreffer. Zudem spielten die Bulldogs auf der Gegenseite ihre ganze Routine aus: Milan Vanek erhöhte mit einem Doppelpack auf 6:2 (30., 36.). Dass Königsborn drei der bis zu diesem Zeitpunkt sechs Treffer in Überzahl  erzielt hatte, ärgerte die Bärenfans obendrein, die so manche Strafe der Unparteiischen nur schwer nachvollziehen konnten.

 

Im letzten Drittel passierte, was an diesem Abend eigentlich nicht hätte passieren müssen – es wurde erneut zweistellig. Martin Oertel konnte nach toller Vorarbeit von Justin Smith lediglich zum zwischenzeitlichen 3:8 verkürzen (46.), für die Bulldogs trafen Jan Niklas Hüning (41.), Lars Gerike (43., 58.), Tim Schneider (48.) und der Ex-Neuwieder Igor Furda (60.) zum 11:3-Endstand. Dennoch wurden die Bären von ihren Fans gefeiert. „Das können wir derzeit richtig gut gebrauchen“, sagte Lörsch. „Die Fans helfen uns damit ungemein. Wir stecken jetzt im Keller, dürfen aber nicht darauf warten, dass jemand einen Fahrstuhl vorbeibringt und uns da rausholt. Wir müssen uns aus diesem Dreck jetzt selbst wieder raus wühlen. Mit Biss, Mut, Willen und Charakter werden wir das auch schaffen.“

 

Dabei nicht mehr mitwirken wird Verteidiger Oleg Tokarev, der in Essen am Freitagabend seine zweite Matchstrafe in der noch jungen Saison kassierte. Bereits nach dem Spiel in Essen einigten sich der EHC-Vorsitzende Wolfgang Schneider, der mit vor Ort war, und Oleg Tokarev darauf, dass er sich den Rest der Saison um seine Familie kümmert und nicht mehr für den EHC auflaufen wird. Unabhängig von dem Strafmaß, welches sicherlich höher ausfallen wird. Auf der Trainerbank wird der bisherige Co-Trainer Arno Lörsch auch weiterhin die Verantwortung übernehmen, bis ein Nachfolger gefunden ist. „Wir arbeiten an der Verpflichtung eines neuen Trainers“, sagt Wolfgang Schneider.

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