Nürnberg (STM) Es war der würdige Beginn nach einer kurzen Eishockeypause. Vor 6109 begeisterten Zuschauern boten die Ice Tigers beim 5-4 Heimsieg nach Verlängerung... Evan Barratt beendet ein Spektakel – Ice Tigers siegen gegen Ingolstadt nach Verlängerung

Josef Eham (NIT) gegen Leon Hüttl – © ISPFD

Nürnberg (STM) Es war der würdige Beginn nach einer kurzen Eishockeypause.

Vor 6109 begeisterten Zuschauern boten die Ice Tigers beim 5-4 Heimsieg nach Verlängerung gegen den ERC Ingolstadt alles, was sich das Eishockeyherz wünscht. Nach einer wahren Achterbahnfahrt beendete Evan Barratt nach etwas mehr als 63 Minuten ein Eishockeyspiel, das vorher vergeblich einen Sieger suchte. Die weiteren Treffer für die Ice Tigers erzielten Eham, Dove-McFalls und Ryan Stoa, der doppelt traf.

Es war für die Nürnberg Ice Tigers eine Pause genau zur rechten Zeit, mit dem kleinen Kader und dem straffen Programm der letzten Wochen waren Nürnbergs beste Eishockeyspieler reif für eine wohlverdiente Auszeit. In den sozialen Netzwerken konnte man gespannt verfolgen, wohin es die Spieler zum Aufladen der Akkus hingezogen hat. Sonne und Meer waren oftmals der Hintergrund, dazu die ein oder andere Golf.

Ein Ice Tiger aber sehnte das Eis wieder herbei. Ganze sieben Spiele verpasste Jeremy McKenna aufgrund einer Handverletzung, musste zusehen, wie sich seine Kollegen den ein oder anderen wichtigen Sieg sicherten, ehe die letzten beiden Partien von der Länderspiel-Pause verloren gingen. Heute sollte die persönliche Leidenszeit von McKenna beendet sein. Sein Trainer Mitch O´Keefe nahm die ersehnte Rückkehr seines Torjägers gleich zum Anlass und würfelte seine Sturmreihen ordentlich durcheinander. Seine sechs Kontingentspieler stellte O´Keefe in die ersten beiden Sturmreihen und nahm damit auch die gut funktionierende Reihe um Cole Maier auseinander. Ryan Stoa musste wieder als Außenstürmer agieren.

Mit dem ERC Ingolstadt kam gleich ein echtes Schwergewicht in die Noris. Als Tabellenzweiter hatte das Team von Mark French die Erwartungen im ersten Viertel der Saison mehr als erfüllt. Die Ice Tigers erwischten den besseren Start, Marcus Weber schoss bereits nach wenigen Sekunden völlig frei über das Gehäuse von Garteig (1.). Auf der Gegenseite war es Alex Breton, der Hungerecker zu einer spektakulären Fanghandparade zwang (5.). Ingolstadt war in einem sehr schnellen Spiel das etwas auffälligere Team, zu echten Torchancen kamen die Schanzer aber nicht.

Die hatte kurz vor dem Drittelende Jake Ustorf, der frei vor Garteig den Führungstreffer liegen lies (18.). Der fiel dann im direkten Gegenzug für die Gäste. Austin Keating musste den Puck nach einer schönen Kombination nur noch über die Linie drücken (19.). Im Mitteldrittel erwischten die Ice Tigers wieder den besseren Start. Hayden Shaw scheiterte noch knapp an Garteig (22.), ehe wenig später Josef Eham ausgleichen konnte. Mit viel Ruhe verlud Eham Garteig gekonnt durch die Beine (23.). Und es kam noch besser für die Nürnberger, die gleich das erste Powerplay an diesem Abend nutzten. Garteig musste einen Schuss von Headrick prallen lassen, und Ryan Stoa war für den Nachschuss zur Stelle (26.).

In einer Phase, in der die Ice Tigers dem dritten Treffer nahe waren, kamen die Gäste aus einer harmlosen Situation zum Ausgleich. Philipp Krauß brachte den Puck vor das Tor der Ice Tigers, behauptete sich energisch gegen zwei Verteidiger und hob den Nachschuss zum 2-2 unter die Latte (29.). Die Ice Tigers schüttelten sich kurz und hatten mit dem bis dahin schönsten Treffer die passende Antwort parat. Cody Haiskanen lief über das ganze Eis, tanzte einen Ingolstädter Verteidiger aus und passte im richtigen Moment auf den mitgelaufenen Stoa, der sein Team wieder in Führung brachte (31.).

Constantin Braun (NIT) gegen 19-Wojciech Stachowiak – © ISPFD


Da Hungerecker gegen Simpson zur Stelle war (36.), gingen die Ice Tigers mit einer knappen Führung in den Schlussabschnitt., der für die Gastgeber denkbar ungünstig begann. Ryan Stoa bekam zwei plus zwei Minuten nach einem hohen Stock und bescherte Ingolstadt somit ein langes Powerplay, Austen Keating traf noch während der ersten beiden Minuten zum 3-3 Ausgleich (46.). Es hat nicht viel gefehlt und das Spiel hätte eine komplette Wende genommen, aber Riley Sheen scheiterte wenig später am Gestänge (47.).

„Ich hatte ein gutes Gefühl vor dem letzten Drittel, weil wir immer in den letzten 20 Minuten gutes Eishockey gespielt haben. Das Powerplay hat uns zuerst geholfen, aber am Ende haben wir zu wenig aus den vielen Überzahlmöglichkeiten gemacht und das hat uns dann das Spiel gekostet“, so Mark French.

So überstanden die Ice Tigers diese kritische Situation und wenig später spielte ihnen ein Wechselfehler der Gäste in die Karten. Die Ice Tigers nutzen das folgende Powerplay zur erneuten Führung. Sam Dove-McFalls fasste sich ein Herz und traf trocken in die lange Ecke (50.). Es entwickelte sich eine hektische Schlussphase, in der den Ice Tigers zunächst der fünfte Treffer aberkannt wurde. Charlie Gerard soll vorher einen Ingolstädter regelwidrig zu Fall gebracht haben (56.), ehe wenig später die Schiedsrichter die Ice Tigers um ein Powerplay brachten, als Morgan Ellis nach dem Abpfiff zugeschlagen hatte.

Nach einer Strafzeit gegen Haiskanen hatten somit die Gäste ein spätes Powerplay und damit die Chance, noch zu Punkten zu kommen. Mark French nahm sofort seinen Torhüter vom Eis, und tatsächlich gelang den Gästen der späte Ausgleich durch Powell (58.).
„Ingolstadt hat uns in dieser Phase stark unter Druck gesetzt und wir haben zu viele Strafen genommen, das werden wir genau analysieren müssen. Ich bin glücklich und zufrieden, wir die Mannschat mit der Situation umgegangen ist, aber am Ende fühlt sich das heute wie in verlorener Punkt an“ so Mitch O´Keefe.

Nach einer weiteren Strafzeit gegen Tine Braun hatten die Ice Tigers so einige bange Sekunden zu überstehen, ehe es nach sechzig intensiven und hitzigen Minuten in die Verlängerung ging. Dort hatte das Spiel ein letzten Höhepunkt an diesem Abend, als Charlie Gerard und Evan Barratt den Ingolstädter Spielern Knoten in die Beine spielten. Am Ende war es Evan Barratt, der mit seinem Siegtreffer die Arena zum Beben brachte und am Ende für zwei verdiente Punkte sorgte. Spätestens auf der folgende Ehrenrunde hatte auch die lange Pause von Jeremy McKenna ein fröhliches Ende genommen.

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