ESVK gewinnt wilde Achterbahnfahrt gegen die Starbulls Rosenheim mit 5:4
ESV KaufbeurenStarbulls Rosenheim 3. Oktober 2024 Eishockey-Magazin 0
Kaufbeuren. (PM ESVK) Am Mittwochabend stand der siebte Spieltag für den ESV Kaufbeuren in der heimischen energie schwaben arena an.
Zu Gast zum Derby waren die Starbulls Rosenheim. Daniel Jun musste verletzungsbedingt auf Colby McAuley verzichten. Außerdem waren Rihards Babulis, Jakob Peukert, Jonas Fischer und Georg Thal für den EV Füssen, sowie Bence Farkas für den ECDC Memmingen im Einsatz. Neuzugang Tomas Schmidt war bereits mit von der Partie. Der ESVK Kaufbeuren gewann vor 2.434 Zuschauern mit 5:4.
Das erste Drittel startete recht verhalten. Rosenheim konnte die ersten Möglichkeiten für sich verbuchen. Danach flachte die Begegnung etwas ab. Es wurde wenig direkt auf das Tor geschossen und wenn, dann war es ungefährlich. Dies sollte sich in der achten Spielminute ändern. Zunächst tankte sich Sami Blomqvist in der Mitte in die Offensivzone durch und passte zu Nolan Yaremko links von ihm. Der Kanadier leitete von dort zu Joey Lewis im Slot weiter und dieser schien die Scheibe zu seinem Glück nicht voll zu erwischen, da sie dadurch in hohem Bogen über Oskar Autio hinweg zum 1:0 hinter die Linie trudelte. Nach dem Treffer war der ESVK die bessere Mannschaft. Bei den Starbulls schlichen sich einige Fehler ein. So auch in Minute zwölf, als Simon Gnyp und Zack Dybowski den Spielaufbau vertendelten, wodurch es Samir Kharboutli leicht gemacht wurde sich den Puck in der Zone der Gäste zu schnappen und Oskar Autio zum 2:0 zu tunneln. Kurze Zeit später leisteten sich die Joker eine Unaufmerksamkeit mit Folgen. Als sie die Gäste in ihr Spieldrittel drückten kam ein Befreiungsschlag der Starbulls bei Lukas Laub in der Mitte des Spielfelds an. Ihm gegenüber stand nur noch Fabian Nifosi der sich zu seinem Pech zusätzlich noch gegen den einlaufenden Shane Hanna behaupten musste. Der Querpass von Laub zu Hanna erfolgte, welcher den 2:1 Anschluss gegen die Bewegungsrichtung von Daniel Fießinger erzielte. Alles in allem war der ESVK die restlichen Minuten die stärkere Mannschaft. Rosenheim leistete sich immer wieder Fehler im Aufbau, was aber unbestraft blieb. Somit ging es mit dem Spielstand von 2:1 in die erste Pause.
Die Starbulls Rosenheim kamen mit viel Schwung aus der Kabine und drückten die Hausherren lange in die eigene Zone. Das sollte sich auch auszahlen. Nach einem Aufbaupass der Joker der noch vor der eigenen blauen Linie abgefangen wurde fuhr Manuel Strodel durch alle hindurch, behielt vor Daniel Fießinger die Nerven und netzte zum 2:2 ein. Die Druckphase der Gäste hielt weiter an. Lucas Laub schüttelte Fabian Koziol ab und befand sich alleine vor Daniel Fießinger. Der rot-gelbe Goalie blieb aber lange stehen und drängte den Rosenheimer Angreifer weit ab, sodass dieser nur den Pfosten traf. Die Bemühungen der Rosenheimer wurden durch eine Strafzeit gegen sie unterbrochen. Norman Hauner erhielt sie wegen Beinstellens. Zwölf Sekunden vor Ablauf der Strafe erhielten die Gäste die nächsten zwei Minuten. Diese Mal wurde sie gegen Dominik Kolb wegen hohen Stocks ausgesprochen. Das lange Powerplay brachte aber nichts ein. Die Situation sollte sich nun umkehren. Erst erhielt Samir Kharboutli eine Strafe wegen Halten des Stocks, dann Max Oswald wegen Haltens. Die Rosenheimer hatten mehr von ihrer Überzahl. Charlie Sarault passte an der blauen Linie quer zu Zack Dybowski, dessen Schuss vor dem Tor von Travis Ewanyk zum 2:3 abgefälscht wurde. Wieder gab es eine Strafe gegen Norman Hauner, dieses Mal wegen Behinderung. Der ESVK sollte nun auch erfolgreich im Powerplay sein. Jamal Watson brachte die Scheibe vor das Tor, dann startete das Getümmel. Der Puck rutschte schlussendlich zu Samir Kharboutli der rechts vom Tor stand und nur noch zum 3:3 einschieben musste. Kurz vor der Pause gab es noch ein Highlight. Fabian Koziol ließ sich von seinem Gegenspieler an der blauen Linie überlaufen. Er hechtete zwar noch hinterher, erwischte den Puck jedoch nicht. Aus dem Tor kam dann aber Daniel Fießinger seinerseits weit herausgehechtet und konnte klären. Danach ging es in die Kabinen.
Der letzte Spielabschnitt startete mit einer Strafzeit für die Gäste. Pascal Zerressen musste für zwei Minuten wegen Hakens runter. Das Powerplay brachte nichts ein. Auf Seiten der Joker erhielt im Anschluss Tomas Schmidt, ebenso wegen Hakens eine kleine Strafe, die den Starbulls ebenso nichts einbrachte. Nach Ablauf dieser zwei Minuten musste wieder ein Rosenheimer raus. Ein Halten Dominik Kolbs wurde geahndet. Mit Ablaufen der letzten Sekunde der Überzahl kam die Scheibe an die blaue Linie zu Simon Schütz der ohne Rücksicht auf Verluste voll durchzog und den Puck oben rechts in das Eck zum 4:3 feuerte. Weniger Sekunden später gab es wieder Grund zur rot-gelben Freude. Nolan Yaremko passte mittig in der Rosenheimer Zone zu Samir Kharboutli hinter ihm. Sein Schuss ging zwar am Tor vorbei, prallte aber perfekt von der Bande hinter dem Kasten in Richtung des rechten Pfostens ab an dem Premysl Svoboda die Führung auf 5:3 ausbaute. Drei Minuten vor Schluss wechselten die Starbulls einen sechsten Feldspieler für ihren Torwart ein. Mit 60 Sekunden auf der Uhr nahmen sie die Auszeit und tatsächlich sollte es noch einmal im rot-gelben Gehäuse klingeln. Shane Hanna zog von der blauen Linie ab und traf zum 5:4 Anschluss. Das sollte dann aber die letzte nennenswerte Aktion dieser Partie gewesen sein. Der ESV Kaufbeuren konnte das Derby mit 5:4 für sich entscheiden.
Starbulls-Achterbahnfahrt im Allgäu ohne Happy End
Rosenheim. (PM Starbulls) Zum zweiten Mal binnen weniger Tage müssen die Starbulls Rosenheim die Heimreise von einem bayerischen Derby ohne Punkte im Gepäck absolvieren.
Die 4:5-Niederlage am 7. Spieltag der DEL2 in Kaufbeuren am Mittwochabend war ebenso unnötig wie jene am Freitag zuvor in Landshut. Kaufbeuren bestrafte drei haarsträubende Fehler im Rosenheimer Spielaufbau und war zweimal in Überzahl erfolgreich. Die Starbulls konnten einen 0:2-Rückstand verdientermaßen in eine 3:2-Führung ummünzen, schenkten diese aber wieder leichtfertig her, auch aufgrund unnötiger Strafzeiten.
Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen stellte beim Spiel in Kaufbeuren Ville Järveläinen wieder in die zweite Offensivlinie als Linksaußen zu Center Charlie Sarault und den rechts stürmenden Stefan Reiter. Den dritten Sturm bildeten Ludwig Nirschl, Travis Ewanyk und Manuel Strodel, den vierten Sturm führte wie bisher Fabjon Kuqi mit Kevin Handschuh und Sebastian Zwickl. U19-Fördervertragsspieler Kilian Kühnhauser stand nicht im Aufgebot, die 19. Feldspieler-Position im Rosenheimer Line-up blieb deshalb unbesetzt. Bei den Gastgebern fehlte überraschend der Kanadier Colby McAuley, der beim Kaufbeurer Heimspiel drei Tage zuvor gegen Selb (5:3) mit zwei Toren glänzte.
Nach einem ausgeglichenen ersten Spielabschnitt stand eine 2:1-Führung der Gastgeber auf der Anzeigetafel. Beide Kaufbeurer Treffer waren die Folge von völlig unnötigen Rosenheimer Aufbaufehlern fernab gegnerischer Störaktionen. Zunächst Joseph Lewis, der einen Querpass aus kurzer Distanz eindrückte (8.) und dann Samir Kharboutli, der frei auf Torwart Oskar Autio zufahrend cool blieb (12.), nahmen die Geschenke an und stellten auf 2:0. Unmittelbar vor dem zweiten Rosenheimer Gegentor hatte Shane Hanna bei einem Konter das 1:1 auf dem Schläger, scheiterte aber an ESVK-Goalie Daniel Fießinger. Nach einer guten Ablage von Lukas Laub machte es Hanna aber besser und bugsierte den Puck frei vor Fießinger ins rechte obere Eck zum schnellen Anschlusstreffer (13.).
Im zweiten Drittel hatten die Starbulls ihren Gegner von Beginn am bestens im Griff. Nach mehreren guten Ausgleichschancen schoss Travis Ewanyk gefährlich und Manuel Strodel hebelte den Abpraller per Rückhand unters Tordach zum 2:2 (25.). Eine Minute später traf Lukas Laub nur den Pfosten. Nach zwei folgenlos gebliebenen Strafzeiten für Norman Hauner und Dominik Kolb durften erstmals auch die Grün-Weißen in Überzahl ran – und trafen zur verdienten 3:2-Führung. Ein Schuss von Ewanyk fand zwischen einer Schlittschuhkufe von Torwart Fießinger und dem Pfosten den Weg über die Torlinie (35.).
Unmittelbar nach dem folgenden Anspiel fing sich Hauner sein zweite kleine Strafe ein – und das nutzten die Hausherren auf durchaus fragwürdige Art und Weise. Oskar Autio schien die Fanghand im Torraum schon auf der Scheibe zu haben, Jamal Watson stocherte den Puck dennoch mit dem Schläger weiter, Kharboutli schob ins leere Gehäuse und die Referees erkannten den Treffer an (37.). In den verbleibenden gut drei Minuten bis zur zweiten Pausensirene ging es wild hin und her. Kaufbeurens Torwart Fießinger verhinderte gegen Stefan Reiter und Lukas Laub den erneuten Führungstreffer der Starbulls (40.).
Der letzte Spielabschnitt mutierte endgültig zu einer Achterbahnfahrt. Kaufbeuren machte Powerplaydruck, doch Ewanyk hatte die große Chance zum Unterzahltreffer (43.). Autio verhinderte binnen Sekunden zweimal gegen Watson den vierten Einschlag im Starbulls-Kasten (45.). Danach minutenlanger Druck der Grün-Weißen, aber viele falsche Entscheidungen bei den Abschlüssen – ebenso wie bei der sich anschließenden letzten Rosenheimer Überzahlsituation. Die Allgäuer hingegen schlugen ein weiteres Mal mit einem Mann mehr auf dem Eis zu. Simon Schütz traf mit einem Schlagschuss von der blauen Linie zum 4:3 (54.) – eine Sekunde bevor die Strafzeit für Dominik Kolb abgelaufen wäre.
Eine knappe Minute später bestraften die Hausherren einen erneuten Rosenheimer Fehler im Spielaufbau. Noran Yalemko verfehlte zwar das Tor deutlich, aber Premysl Svoboda drückte den Bandenabpraller von der gegenüberliegenden Seite des Tores über die Linie zum 5:3 (55.). Ohne Torwart und mit zusätzlichem Feldspieler kamen die Starbulls 44 Sekunden vor der Schlusssirene noch zum 5:4-Anschlusstreffer durch Shane Hanna, bei dessen Flachschuss Torwart Fießinger die Sicht verstellt war.
„Es war ein hart umkämpftes Spiel, das die cleverere Mannschaft gewonnen und die dümmere Mannschaft verloren hat“, sagte Jari Pasanen nach der Partie. „Wir haben teilweise sehr gut gespielt, haben Moral bewiesen und waren im zweiten Drittel anfangs die klare bessere Mannschaft. Das Momentum, das wir durch das 3:2 hatten, haben wir dann selbst wieder gekillt und nicht mehr zurückgekriegt. Wir haben zu viele dumme Strafzeiten genommen und den Gegner zu den Torchancen eingeladen“, trauerte der Rosenheimer Cheftrainer leichtfertig verschenkten Auswärtszählern nach.
Die nächste Chance auf Punkte bietet sich den Starbulls am Freitag erneut auswärts, dann geht die Reise zu den Towerstars nach Ravensburg (Spielbeginn 20 Uhr, Liveübertragung bei sportdeutschland.tv). Am Sonntag folgt das Rosenheimer Heimspiel gegen die Roten Teufel Bad Nauheim (17 Uhr, ROFA-Stadion, Eintrittskarten: www.starbulls.de/tickets).
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