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Waldkraiburg. (PM EHC) Auch wenn Passaus Trainer Heinz Feilmeier es in der anschließenden Pressekonferenz, wie es jeder gute Trainer machen würde, bestreitet, so gastierte... Erstes Sechs-Punkte-Wochenende für Waldkraiburg

© Paolo Del Grosso

Waldkraiburg. (PM EHC) Auch wenn Passaus Trainer Heinz Feilmeier es in der anschließenden Pressekonferenz, wie es jeder gute Trainer machen würde, bestreitet, so gastierte zum Saisonauftakt einer der heißen Favoriten der neuen Eishockey-Bayernliga-Saison in der Waldkraiburger Raiffeisen-Arena: Die EHF Passau „Black Hawks“.

Ganz in der Tradition der Vorbereitungsspiele verschliefen die Waldkraiburger Löwen die ersten Minuten des Spiels nahezu komplett, weshalb die Black Hawks von Anfang an mit Druck aufspielen konnten. Nicht einmal eine Minute war gespielt und der Puck zappelte bereits im Waldkraiburger Tornetz. Dem vorausgegangen war ein Fehlpass im Waldkraiburger Drittel und eine Mannschaft, die bereits wieder in der Vorwärtsbewegung war. Ales Kreuzer war der Torschütze auf Passauer Seite. Ähnlich verschlafen, der zweite Treffer dieses Abends, der ebenfalls auf eine verschlafene Abwehrleistung seitens Waldkraiburg zurückzuführen ist. In eigener Unterzahl befreit sich Passau aus der eigenen Zone und setzt direkt erfolgreich nach. Ende des Lieds: Dank Tobias Feilmeier führen die Passau Black Hawks nach rund zwei Minuten mit 2:0.

Nach etwa fünf gespielten Minuten, Waldkraiburg war mittlerweile aus dem Kabinenschlaf erwacht, war es Tomas Rousek der in der neutralen Zone goldrichtig stand und das Spielgerät an sich nehmen konnte. Nach einem Lauf ins Angriffsdrittel und einem mustergültigen Pass auf Lukas Wagner, versenkte dieser die Scheibe gegen den Lauf des Keepers im Eck und es stand nur noch 1:2. Das zweite Tor des EHC darf gut und gerne als „Schmankerl“ für das Eishockeyauge bezeichnet werden. Nach vereiteltem Angriff von Passau, war es Matthias Jeske und Josef Straka die den heranstürmenden Tomas Rousek bedienten. Der, allein auf weiter Flur, hat nur noch Marius Wiederer aus Passau neben sich. Durch einen sehenswerten Trick, von hinten durch die eigenen Beine, schafft er es am Verteidiger und letztendlich auch am Schlussmann der Passauer vorbei und es steht 2:2.

In Durchgang zwei waren es wieder die Spieler aus der Dreiflüssestadt, die das Tore schießen eröffnen. Nico Vogl saß gerade auf der Strafbank für hohen Stock, diesen Umstand nutzen die Passauer, um Waldkraiburg in Überzahl unter Druck zu setzen. Das Resultat daraus ist das 2:3 für die Black Hawks durch Philipp Müller. Nur rund drei Minuten später die passende Antwort der Löwen, dieses Mal in eigener Überzahl. Nach langem Pass von Philipp Seifert und Doppelpass mit Nico Vogl, gab sich der Kapitän höchstselbst die Ehre und netzte die Scheibe zum 3:3 ins Adler-Tor. Nur gut zwei Minuten später dann das 4:3. Josef Straka holt sich nach verlorenem Bully die Scheibe zurück oder schiebt sie vielmehr zu seinem Sturmpartner Tomas Rousek. Dieser läuft, auf halber Entfernung zwischen Tor und blauer Linie, in die Mitte und schlenzt den Puck humorlos in die Maschen.

Diese erste Führung des Abends gab den Löwen spürbaren Aufwind. Die Folge waren immer neue Drucksituationen gegen die EHF aus Passau, bis in das dritte Drittel hinein, konnte jedoch keine der Angriffsbemühungen zum Erfolg führen. Dann aber, kurz vor Ende der 48. Spielminute nahm es der Kapitän erneut selbst in die Hand. Auch wenn er laut offiziellem Spielbericht keinen Assist benötigte um für die Löwen auf 5:3 zu erhöhen, zeigen die Löwen-Internen Videobilder jedoch, dass die Vorarbeit durch eine hervorragende Leistung von Christof Hradek, hinter dem Tor von Passaus Clemens Ritschel und ein perfektes Timing beim Abspiel zu diesem fünften Löwentreffer des Abends führte. Rund 4,5 Minuten durfte man sich, dank eines Zwei-Tore-Puffers ein wenig sicherer fühlen. Die Passau Black Hawks würden aber nicht als einer der Favoriten der Liga angesehen, wenn sie es nicht schaffen könnten zurück zu kommen. Dies taten sie in der 53. Minute durch Ales Kreuzer der, recht unbedrängt, durch eine in dieser Situation nicht perfekt stehende Waldkraiburger Abwehr fährt und die Scheibe im Tor von Yeingst unterbringt.

In den folgenden sieben Minuten Restzeit stellen sich die Löwen jedoch nicht, wie man es erwarten könnte, hinten rein und beten zum Eishockeygott, dass nichts schief gehen möge. Munter wird weiterhin angegriffen und so kommt es, dass der schelmische Josef Straka von Passaus #71 noch gefoult werden muss, um schlimmeres zu verhindern. Dies gibt Waldkraiburg für zwei weitere Minuten mehr Luft und erstickt Passauer Angriffsbemühungen weitestgehend im Keim. Die Schlussminuten sind dann noch einmal turbulent. Zuerst nimmt Passau, wenig überraschend, eine Auszeit und im Anschluss den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Drei Strafen sollten ebenfalls noch ausgesprochen werden, zwei gegen Waldkraiburg, eine gegen Passau. 20 Sekunden vor Schluss wirft sich Angreifer Josef Straka in einen harten Schuss des freistehenden Patrick Geiger, den er noch ein paar Tage am Rücken spüren dürfte, dies führt allerdings zur erneuten Befreiung der Löwen. Dann, zehn Sekunden vor Ende eine weitere Strafe für die Löwen, die Chance für Passau mit fünf gegen drei Feldspieler den Ausgleich in letzter Sekunde zu erzielen. Nach gewonnenem Bulla aber schirmt Michael Trox den Puck clever an der Bande ab, lässt somit die Zeit ablaufen und der EHC Waldkraiburg kommt zu seinem ersten Punktgewinn an diesem Wochenende.

Am darauffolgenden Sonntag ging es weiter. Die Löwen gastierten bei den Mammuts aus Schongau. Die Vorzeichen waren interessant, konnte Schongau doch am Freitag den TEV Miesbach in der Nachspielzeit niederringen. Die Löwen hätten also gewarnt sein sollen aber – wie es die Tradition mittlerweile verlangt, kassierten sie erneut den ersten Gegentreffer des Tages. Dieser fiel allerdings so schnell, dass die Augen des Verfassers noch nicht ganz am Spielgeschehen teilnahmen und deshalb den „Tathergang“ nicht schildern können. Fakt ist aber, dass Matthias Müller nach 17 Sekunden die Scheibe ins Tor der Löwen brachte. Nach diesem schnellen Treffer wirkten die Löwen zuerst ein wenig geschockt und benötigten Zeit zum Sammeln. Diese Minuten nutzte Schongau, um mehr Druck auf das Tor auszuüben als es dem erneut hervorragend agierenden Kevin Yeingst lieb sein konnte. Rund siebeneinhalb Minuten dauerte es bis die Löwen die passende Antwort parat hatten. Tomas Rousek war es, der auf Vorlage von Lukas Wagner und Josef Straka ausglich. Nach einer ausgeglichenen Partie im weiteren Verlauf, war es in der 17. Minute Michael Trox, der, nachdem er sich die Scheibe im Drittel der Mammuts klaute, zum 2:1 Pausenstand erhöhen konnte.

Der zweite Durchgang begann erneut stark auf Seiten der Mammuts. Erneut übten sie viel Druck auf das Tor der Löwen aus und in der ein oder anderen Situation musste man vom baldigen Ausgleich der Schongauer ausgehen. Ganze 11 Minuten dauerte es, Jonas Lautenbacher von der EA Schongau gastierte gerade auf der Strafbank, da fasste sich Nico Vogl ein Herz und erhöhte die Führung auf 1:3. Von diesem Moment an war der spielerische Knoten im zweiten Durchgang geplatzt. Die Löwen spielten von nun an deutlich befreiter und kamen immer wieder zu Chancen, beispielsweise durch Matthias Jeske oder Tomas Rousek. In der 38. Minute war es allerdings dann Waldkraiburgs „Man oft he Match“ Christof Hradek der, ohne Vorlage, den Puck zum 1:4 im Tor unterbrachte.
Der dritte Durchgang begann mit einer Unterzahl auf Seiten der Löwen. Michael Trox durfte auf der Strafbank Platz nehmen und Schongau bestrafte dies umgehend mit dem 2:4, erneut war es Matthias Müller der Kevin Yeingst bezwingen konnte. Um gar nicht erst den Keim der Hoffnung auf Schongauer Seite aufkommen zu lassen, folgte die Antwort der Löwen auf den Fuß. Nur 30 Sekunden später war es Lukas Wagner, der auf Pass von Josef Straka und Tomas Rousek, den alten Abstand wiederherstellen konnte. Nach weiteren zehn Minuten voller Waldkraiburger Druck, kam es zum früher berüchtigten Löwen-Doppelschlag. Erst war es Leon Decker der bei 52:47 ins Tor der Mammuts traf und die Uhr hielt erneut an, als Matthias Jeske bei 53:01 den ersten Treffer für sein neues Team markieren konnte. Dies war auch zeitgleich der letzte Treffer dieses Abends. Auch zu erwähnen sind die zahlreichen mitgereisten Fans die, nicht zuletzt wegen des Engagements des neugegründeten „Fan Projekt Waldkraiburg“ mit dem Bus nach Schongau anreisen konnten.

Waldkraiburg steht somit nach diesem Spieltag auf dem ersten Platz der noch jungen Bayernliga-Saison. Der nächste Gegner sind die River Rats aus Geretsried. Das Spiel startet am kommenden Freitag um 20:00 Uhr in der Raiffeisen-Arena Waldkraiburg.

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