Erstes Saisonziel erreicht: Nord-Ost Pokal geht an die Saale Bulls!
Oberliga Nord 15. Januar 2013 Eishockey-Magazin 0
Halle. (MB) Auch im zweiten Final-Duell zwischen den Saale Bulls Halle und den Black Dragons Erfurt wollte keine echte Pokalschlacht entstehen. Das Finalspiel in Halle wollten noch nicht einmal 1.000 Zuschauer sehen, der sportliche Anreiz dieses Pokals bleibt also fragwürdig. Zu deutlich war der Unterschied zwischen beiden Teams, von großer Spannung und Emotionen kann man so nicht sprechen. Die Gäste aus Erfurt bestritten zudem ihr 5. Pflichtspiel in 9 Tagen, als Amateurmannschaft konditionell kaum machbar. So sehr der Wunsch nach Platz 1 in Erfurt war, wirklich daran geglaubt hat keiner mehr, dass die Dragons den 3:5 Rückstand aus dem Hinspiel aufholen.
Gleich von Beginn an zeigte der MEC seine Routine und vor allem Konzentration. Es war klar: Das erste Pflichtsaisonziel sollte nicht in Gefahr geraten durch unnötige Puckverluste oder schnelle Erfurter Gegenstöße. Nach 2 Minuten agierten die Bulls auch schon erstmals im Powerplay. Gleich mehrere Versuche von der blauen Linie riskierte Kai Schmitz, einer davon fand den Weg in die Maschen. Der Favorit führte somit schnell mit 1:0. Kurze Zeit später verabschiedete sich Kai Schmitz mit einer Strafe von 2+10 Minuten für den Moment. Es gab einen kleinen Bruch im Spiel der Hallenser. Das Spiel wurde ausgeglichener. Erfurt zeigte sich in Überzahl spielstark und kam schnell in die Formation nur die Torschüsse fehlten. Im zweiten Powerplay der Gäste sollte dann auch das Spielgerät im Netz zappeln. Bei einem strammen Schlagschuss von Marcel Weise konnte Johnson sich den Puck beim Abwehrversuch nur noch selbst ins Tor lenken. Es stand nun 1:1. Die Saale Bulls drückten dann wieder mehr auf die Tempotube, schließlich sollte schnell alles unter Dach und Fach sein. Es dauerte aber noch ein paar Minuten. Doch dann waren die letzten winzig kleinen Zweifel durch den Doppelschlag der Bulls noch vor der Pause weg. Erst fälschte Zille einen Schuss von Masek traumhaft ab und 56 Sekunden später traf Bigam zum 3:1.
Gleich nach Wiederbeginn gab es den wohl schönsten Treffer zu bestaunen. Der MEC bzw. die erste Reihe spielte so Katz und Maus mit den Dragons, dass Ivan Kolozvary nur noch ins leere Tor einschieben brauchte. Da passte alles! Die Saale Bulls blieben nun am Drücker, Erfurt war angesichts der Strapazen am Ende und kam nur selten aus der eigenen Zone. Die Tore von Ervin Masek (Überzahl) und Michal Schön waren die logische Folge. 6:1 stand es und Stephan Löffelholz, die Nummer 2 der Gäste, war sichtlich angefressen. Er räumte seinen Kasten und ließ Martin Otte ins Gehäuse. Nach fast haargenau 30 Minuten kam es zum negativen Aufreger. Benjamin Thiede ließ sich zu einem harten Check hinreißen. Der verletzte Spieler Maximilian Dimitrovici krümmte sich minutenlang auf dem Eis, da er auch schlecht aufgeprallt worden war. Für beide Spieler war das Spiel nach der Aktion beendet. Die Luft war nun erst einmal raus. Auf dem Eis passierte wenig, Erfurt stand wohl lange Zeit noch unter Schock beim fünfminütigen Powerplay. Und auch die Zuschauer auf den Rängen waren nun etwas verhaltener. Kurz vor Ablauf der langen Strafzeit überwand Robert Vavroch, wie Marcel Weise ein Ex-Bulle, den liegenden Johnson und traf zum 6:2. Der Treffer lag kurz vorher schon in der Luft, jedoch parierte da der Hallenser Goalie überragend mit dem Schoner. Die größte Chance im zweiten Abschnitt, welche nicht im Tor landete, hatte Eric Wunderlich. Sein satter Hammer klatschte aber nur gegen den Innenpfosten.

Die Saale Bulls vor dem Pokal. Spieler und Fans feiern ausgiebig das erste erreichte Ziel – © by Ralf John
Auch im verbleibenden letzten Drittel ließen es beide Teams ruhiger angehen. Die Black Dragons fanden sich mit ihrem zweiten Platz ab. Die Bulls agierten schon auf Sparflamme. Wie ruhig es wurde zeigte auch die Strafenstatistik. Es gab schlichtweg keine weitere Strafe (bis kurz vor Schluss). Großchancen waren auch Mangelware. Der MEC hatte dabei aber alles unter Kontrolle. Nach 50 Minuten kam auch die Anzeigetafel wieder in Bewegung. Troy Bigam netzte zum 7:2 ein und fügte somit Martin Otte seinen ersten Gegentreffer zu. Die Black Dragons brachten nun wieder ein wenig mehr Schwung in ihr Spiel und bemühten sich um einen weiteren Ehrentreffer. Dieser folgte auch. Robert Schmidt sah völlig frei Christian Grosch und der tunnelte Johnson eiskalt. Die Freude währte aber nur ganz kurz. 24 Sekunden darauf stellte erneut Troy Bigam den 5-Tore-Vorsprung wieder her und erzielte das 8:3. Nun verflachte die Partie wieder. Auf den Rängen freute man sich schon auf die anschließende Pokalsiegerfeier. Sekunde um Sekunde lief runter, als knapp 1 Minute vor Schluss die Bulls einen Feldspieler zu viel auf dem Eis hatten. In diesem letzten Überzahlspiel drückten die Thüringer nochmals gewaltig auf ein Tor. Mehrere gute Möglichkeiten wurden vergeben. Doch der Schlusspunkt war den Gästen vergönnt. Robert Vavroch donnerte den Puck an den Pfosten, wo dann Zbynek Marak im Nachsetzen nur noch zum 8:4 abstauben musste.
Der MEC Halle 04 hat damit das erste von zwei Pflichtzielen in der Saison 2012/2013 erreicht! Ein am Ende spannungsloses Finale entschieden die Bulls deutlich mit Siegen von 5:3 und 8:4 für sich. Damit verteidigten die Bulls den Nord-Ost Pokal und holten ihn zum vierten Mal in Folge. Für die Black Dragons steht bei ihrer Startpremiere im Pokal mit dem zweiten Platz ein gutes Endergebnis zu Buche.
Am kommenden Freitag stehen sich beide Teams erneut gegenüber. Im Ligaduell kämpfen dann die konditionell wieder erstarkten Erfurter verzweifelt um den Anschluss an Platz 2. Die Saale Bulls könnten dagegen mit zwei Siegen nach 60 Minuten gegen Erfurt und am Samstag beim letzten Derby der Saison in Leipzig ausgerechnet beim Erzfeind in der Dicolor EisArena die Meisterschaft in der Oberliga Ost perfekt machen! Da aber auch die IceFighters dringend Punkte brauchen, kann man sich auf ein dramatisches Duell einstellen.
Statistik:
Saale Bulls Halle – Black Dragons Erfurt 8:4 (3:1 / 3:1 / 2:2)
Tore: 1:0 (03:55) Schmitz (Kolozvary, Bigam, PP1), 1:1 (12:19) Weise (Hofmann, PP1), 2:1 (18:03) Zille (Sevo, Masek), 3:1 (18:59) Bigam (Kolozvary, Slanina, PP1), 4:1 (20:30) Kolozvary (Slanina, Bigam), 5:1 (25:54) Masek (Sevo, Miklik, PP1), 6:1 (27:18) Schön (Miklik), 6:2 (34:46) Vavroch (Marak, PP1), 7:2 (50:05) Bigam (Sochan), 7:3 (55:53) Grosch (Schmidt, Weise), 8:3 (56:17) Bigam (Slanina, Sochan), 8:4 (59:41) Marak (Vavroch, Grosch, PP1)
Strafminuten: Saale Bulls Halle: 8 + 10 (Schmitz) + 5 + Spieldauer (Thiede), Black Dragons Erfurt: 10
Schiedsrichter: Matthias Kühnel (HS), Jonas Merten, Jan-Christian Müller
Zuschauer: 907
Aufstellungen:
Saale Bulls Halle: Sochan Robin, Wunderlich Eric, Pschibert Enrico, Johnson James, Thiede Benjamin, Miklik Martin, Katzer Tim, Lupzig Daniel, Lemmer Arthur, Kolozvary Ivan, Sevo Daniel, Zille Alexander, Bigam Troy, Masek Ervin, Köllner Christian, Slanina Robin, Veltwisch Max, Schön Michal, Schmitz Kai, Ehrhardt Enrico
Black Dragons Erfurt: Vavroch Robert, Otte Oliver, Grosch Christian, Hofmann Sebastian, Klein Paul, Dimitrovici Maximilian, Marak Zbynek, Brink Florian, Löffelholz Stephan, Belitz Richard, Nickel Andreas, Manske Enrico, Weise Marcel, Ulitschka Hannes, Schmidt Robert, Otte Martin, Zech Benjamin
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