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Berlin (HHK) Kaum einer tatsächlichen oder vermeintlichen Experten hatte ihnen den Titelgewinn 2013 zugetraut, doch nach einer allenfalls durchschnittlichen Punktrunde und einem Stolperstart in...
Eisbären Cheftrainer Don Jackson erläutert TJ Mulock eine Finesse an der Taktiktafel - © by Eishockey-Magazin (RH)

Eisbären Cheftrainer Don Jackson erläutert TJ Mulock eine Finesse an der Taktiktafel – © by Eishockey-Magazin (RH)

Berlin (HHK) Kaum einer tatsächlichen oder vermeintlichen Experten hatte ihnen den Titelgewinn 2013 zugetraut, doch nach einer allenfalls durchschnittlichen Punktrunde und einem Stolperstart in die Playoffs gewannen die Eisbären Berlin doch noch die Deutsche Eishockeymeisterschaft 2013. In einer tollen Finalserie setzten sich die Eisbären mit 3:1-Siegen gegen die Kölner Haie durch, die nun seit 2003 bereits zum dritten Mal ein Meisterschaftsfinale verloren. Für die Eisbären war es dagegen der siebte Titelgewinn seit 2005 und der dritte in Folge!

Das entscheidende Spiel in der ausverkauften O2-Arena gewannen die Hauptstädter mit 4:1. Der Sieg war verdient, fiel aber erneut um 1-2 Tore zu hoch aus. Das freilich wird die Kölner Mannschaft nicht trösten. Sie schafften es einfach erneut nicht, aus ihren zahlreichen Chancen mehr als ein Tor zu machen, zudem brachten sie sich durch eine Reihe unnötiger Fouls mehrfach aus den Rhythmus.

In vier der ersten acht Minuten mussten die Haie in Unterzahl agieren. Als sie dann mal komplett auf dem Eis standen, übersahen den an der blauen Linie lauernden Corey Locke. Der wurde mit einem langen Pass angespielt und auf dem Weg zum Tor vom nachsetzenden Nathan Robinson behindert. Entscheidung der Unparteiischen: Penalty für Berlin und diesen verwandelt der gefoulte Spieler sicher. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Haie noch keinen einzigen Schuss auf Rob Zepps Tor gebracht. Auch in den nächsten Minuten taten sie sich schwer, gegen das starke Forechecking der Gastgeber ein gutes Angriffsspiel aufzubauen. Selbst als die Haie ab der 14. Minute zu ihrem ersten Powerplay kamen, besaß Darren Olver für die Eisbären die nächste große Torchance. Erst in den letzten Minuten kamen die Haie besser ins Spiel und zu Einschussmöglichkeiten durch Torsten Ankert, Alexander Weiß und Marco Sturm.

In der 24. Minute fiel der Ausgleich für die Haie. Andreas Holmqvist spielte von rechts außen einen Querpass genau auf Rok Ticar, der aus vollem Lauf einschoss. Wenige Minuten hatte Marcel Ohmann nach einem Zuspiel von Ticar die Führung auf dem Schläger, doch wieder einmal behielt Rob Zepp die Oberhand gegen einen Kölner Angreifer. Dann musste Björn Kupp auf die Strafbank nach einem Halten gegen TJ Mulock. Die zwei Minuten verstrichen ungestraft, doch eine Sekunde nach Ende der Strafe bekam Jullien Talbot noch eine Schusschance von der blauen Linie, die der Topskorer der Playoffs konsequent nutzte. Das war eben der entscheidende Unterschied in dieser Serie: die sich bietenden Chancen nutzten die Berliner eiskalt aus. Das war auch wenige Minuten später zu sehen, als der überragende Constantin Braun aus dem eigenen Drittel zu einem Solo ansetzte und die fliegend wechselnde Haie-Abwehr ausspielte. Brauns Schuss verfehlte das Tor, doch den Abpraller nahm TJ Mulock auf und erhöhte auf 3:1.

Zwei Berliner Tore in einer Phase, in der es eher nach einer Führung der Gäste aussah!

Moritz Müller gab sich in der Drittelpause optimistisch: „Wir sind die fittere Mannschaft.“ Das versuchte der Kölner Verteidiger gleich selbst unter Beweis zu stellen – zunächst mit einem von Zepp gehaltenen Schuss, dann mit einem unkorrekten Körperangriff gegen den Berliner Torhüter, die zu einer weiteren Ãœberzahlsituation führte. Diese überstanden die Haie problemlos, ja sie hätten durch Charlie Stephens sogar ausgleichen können. Stephens scheiterte an Zepp, wurde zuvor auch unkorrekt (und ungestraft) von einem Gegenspieler behindert. Marco Sturm saß auf der Strafbank, als Jullian Talbot das alles entscheidende 4:1 erzielte. Corey Locke spielte den tollen Diagonalpass auf den langen Posten, ein Problem für Talbot, sein achtes Tor in den Playoffs 2013 zu erzielen.

Die Haie gaben nicht auf. Ihre besten Chancen hatten sie, als Rob Zepp bei einer Abwehraktion seinen Torwartschläger verlor, doch aufopferungsvoll sicherten die Berliner Verteidiger ihren Torwart ab, der schließlich selbst mit Situation auch ohne Arbeitsgerät beendete. Logo der Eisbären Berlin

Schon früh nahm Uwe Krupp seinen Torhüter Danny aus den Birken erstmals aus dem Tor, als Frank Hördler in der 53. Minute auf die Strafbank musste. Doch die Kölner Offensive kam nicht mehr so recht ins Spiel, es gab auch bei numerischer Überzahl keine klare Kölner Torchance mehr.

Bevor der Meisterpokal an Kapitän André Rankel und seine beiden Assistenten Frank Hördler und James Sharrow überreicht wurde, erhielt Constantin Braun die verdiente Ehrung zum MVP der Finalserie.

Bemerkenswert: trotz der engen Playofftermine stellen die Haie-Fans einen Sonderzug auf die Beine, mit dem rund 600 Fans am frühen Sonntagmorgen Richtung Berlin fuhren. Außerdem machten sich einige Busse auf dem in die Hauptstadt.

Statistik:

Eisbären Berlin – Kölner Haie 4:1 (1/0;2/1;1/0)

Tore:  

1:0 (8:46)  Corey Locke (Penaltyschuss) 8:46

1:1 (24:50) Rok Ticar (Gregory Claaßen, Andreas Holmqvist)

2:1 (31:32) Jullian Talbot (Darin Olver)

3:1 (34:31) Travis James Mulock (Constantin Braun)

4:1 (46:36, PP) Jullian Talbot (Barry Tallackson, Corey Locke)

 

Strafen: Berlin 10 +  – Köln 16 Minuten

Torschüsse: Berlin 34  – Köln 31

Schiedsrichter: Piechaczek, Brüggemann (Gemeinhardt, Schrader)

Zuschauer: 14.200

Aufstellungen:

Berlin: Zepp (Elwing) – Hördler, C. Braun; Baxmann, Sharrow; Caldwell, Katic; Haase – Rankel, Talbot, T.J. Mulock; Busch, Olver, Tallackson; Ty. Mulock, Christensen, Arniel; Foy, Locke, L. Braun;

Köln: Aus den Birken (Ziffzer) – Tjernqvist, Holmqvist; Kranjc, Müller; Lüdemann, Ankert; Krupp – Gogulla Falk, Minard;  Tripp, Stephens, Robinson; Sturm, Schütz, Weiß A.; Ohmann, Ticar, Claeßen

Three Stars:

***  Talbot

**  C. Braun

*  Locke

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