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Berlin. (TWL) Der deutsche Eishockey-Classico stand gestern in Berlin an. Die siebenmaligen DEL-Rekord-Meister Mannheim und Berlin im 138. Duell. Tradition pur. Die beiden Gruppenersten... Eisbären verlieren Traditions-Derby gegen Mannheim mit 1:3 – Serge Aubin: „Wir haben gegen Mannheim und München gezeigt, dass wir auf Augenhöhe sein können“

(L-R) Linienrichter Jonas Merten, Pierre-Cedric Labrie, Schiedsrichter Sirko Hunnius und Denis Reul – © Jan-Philipp Burmann/City-Press

Berlin. (TWL) Der deutsche Eishockey-Classico stand gestern in Berlin an. Die siebenmaligen DEL-Rekord-Meister Mannheim und Berlin im 138. Duell. Tradition pur. Die beiden Gruppenersten aus Nord und Süd. Mehr Eishockey ging nicht.

Die Adler wollten Wiedergutmachung für die 1:4 Heimspiel-Niederlage gegen die Eisbären vor ein paar Tagen in Mannheim.
Die Eisbären mit dem Gefühl, doch gegen München/Mannheim bestehen zu können. Sie schonten Kapitän Frank Hördler und Goalie Mathias Niederberger. Dafür mit den Youngstern Ersatz-Goalie Gion Ulmer und Verteidiger Korbinian Geibel (der auch 3:36 Minuten spielen konnte). Serge Aubin stellte die Reihen erneut um. Da Pföderl in dieser Saison ausfällt, spielten gestern Noebels, Reichel und Foucault in einer Reihe.

Eigentlich ging es für die beiden Mannschaften um nichts mehr. Beide sind als Gruppenerste für die Play-offs qualifiziert. Am besten nicht verletzten. Aber man merkte den Adlern an, dass die Niederlage vor ein paar Tagen geschmerzt hat. Zudem wollten beide Teams Zeichen für die Play-offs setzen.

Und so entwickelte sich ein Hochgeschwindigkeits-Eishockey-Spiel, intensiv und eng. So wie man es von beiden Teams aus den vergangenen Jahren kennt. Die Eisbären mit sehr schnellem Beginn. Fabian Dietz und Parker Tuomie (Pfosten, 3:13) mit schnellen Chancen. Die Adler schienen überrascht. Viel Pressing: Es wurde vor allem um die neutrale Zone gekämpft. Beide Teams schenkten sich nichts. Nach dem Powerbreak kam dann die Strafzeit-Zeit. Abwechselnd besuchten beide Teams die Strafbank. Ein hart umkämpftes und ausgeglichenes 1. Drittel. Man ging mit einem 0 . 0 in die Pause.

Im zweiten Drittel dann sofort der Doppelschlag der Mannheimer. Adler-Verteidiger Thomas Larkin vollendete in einem Umschaltmoment zum 0.1 (21:55). Tobias Ancicka, der heute wieder im Tor der Eisbären stand, ohne Chance. 19 Sekunden später dann das 0:2. Sinan Akdag zog von der blauen Linie ab, Brendan Shinnimin fälschte ab (22:13). Als ob die Adler in der Pause alle von dem Zaubertrank der Gallier getrunken hätten. Die Adler flogen fast über das Eis. Die Hauptstädter schauten nur hinterher.

Das änderte sich dann aber durch viele Strafzeiten der Mannheimer. Das bemängelte auch Trainer Pavel Groß in der anschließenden Pressekonferenz. Obwohl die Mannheimer ein sehr gutes Unterzahl-Spiel hatten, erspielten sich die Hauptstädter viele Chancen im Powerplay. Riesenchance durch Eisbären-Stürmer Zach Boychuk, Adler-Goalie Dennis Endras vereitelte (33:22). Dann ein Umschaltmoment der Berliner 3 gegen 1. Der nach seiner Verletzung immer besser in Form kommende Eisbär Mark Olver ließ Endras keine Chance (35:02). Dann ein Lattenschuss von Boychuk. Es blieb aber beim 1:2 für die Adler.

In der Drittelpause kündigte Adler-Verteidiger Sinan Akdag an, dass die Mannheimer auf jeden Fall gewinnen werden. Ein gewagter Satz bei dem engen Spiel. Die Eisbären kamen mit viel Druck aus der Kabine. Der Berliner M. Olver verpasste knapp den Ausgleich (44:52). Dann Powerplay der Mannheimer. Adler-Stürmer David Wolf ließ mit einem satten Schuss Ancicka keine Chance. Die Berliner rannten danach mit viel Intensität an, aber die Mannheimer gewannen schlussendlich in einem engen Spiel mit 1:3.

Am letzten Spieltag geht es für die Berliner am Sonntag zum bedeutungslosen Spiel gegen Augsburg. Mannheim schießt sich dann gegen Krefeld für die Play-Offs warm. Und dann geht es am nächsten Dienstag endlich in die Playoffs. Die Gegner beider Teams stehen noch nicht fest.

Heute die best of five des Spiels:

1. Die Wahrsager-Qualitäten vom Mannheimer Sinan Akdag, der den Sieg der Adler in der zweiten Drittel-Pause voraussagte.
2. Was für ein Spiel der beiden Torhüter-Generationen: Mega-Talent Tobias Ancicka, geboren 2001, mit einem beeindruckenden Spiel gegen die Mannheimer. Adler-Legende Dennis Endras, geboren 1985, wie ein guter Wein, der immer besser wird.
3. Was für ein Hochgeschwindigkeits-Eishockey-Spiel. Immer wieder stürmten die Tuomis und Huhtalas, die Whites und die Eisenschmids in die gegnerische Hälfte. So macht Eishockey Spaß.
4. Der Eisbären-Publikumsliebling PC Labrie war gestern Kapitän der Berliner. Well done, Coach Aubin.
5. Es ist fast immer knapp und ausgeglichen bei den Duellen zwischen den beiden Traditions-Teams. Nach dem gestrigen Spiel haben die Mannheimer einen Sieg mehr: 68 :67!

In der anschließenden Pressekonferenz fragten wir Eisbären-Trainer Serge Aubin, wie sein Fazit nach den Duellen gegen München und Mannheim ist.
Serge Aubin: „Die beiden Teams sind Jahr für Jahr an der Spitze. Die Eisbären müssen ihr bestes Eishockey zeigen, um eine Chance auf den Sieg zu haben. Die Spiele sind meist sehr eng, so wie heute. Wir haben gegen Mannheim und München gezeigt, dass wir auf Augenhöhe sein können. Wir müssen aber unsere beste Leistung abrufen. Dann kann man sie auch schlagen. “

Serge Aubin: „Es war ein interessantes Spiel. Mit dem Startdrittel bin ich zufrieden. Wir sind gut ins Spiel gekommen und die Partie war ausgeglichen. Im zweiten Spielabschnitt haben uns die beiden schnellen Gegentore ein bisschen zu schaffen gemacht. Ich bin aber zufrieden, dass wir uns zurückgekämpft und auch zum Ende des Spiels gut gespielt haben. Wir hatten im Schlussdrittel viele Chancen, die wir leider nicht verwerten konnten. Mit Korbinian Geibels Leistung im ersten DEL-Spiel bin ich sehr zufrieden.“

Simon Després: „Unser Einsatz hat mir heute gefallen. Wir hatten einige Chancen, wenn die ein oder andere davon reingeht, kann das Spiel in eine ganz andere Richtung gehen. Die Partie hatte schon was von Playoffs. Es wurden viele Schüsse geblockt und jeder hat alles gegeben. Korbinian Geibel hat ein sehr gutes erstes DEL-Spiel gespielt. Ich bin stolz auf ihn.“

Parker Tuomie: „Wir wollen natürlich jedes Spiel gewinnen. Aber es war heute trotzdem ein guter Test für uns vor den Playoffs. Mannheim hat eine starke Partie abgeliefert. Sie haben ihre Chancen genutzt und deswegen verdient gewonnen. An unserem Powerplay können wir noch etwas arbeiten, aber das Unterzahlspiel der Mannheimer war auch sehr gut. Wir hatten einige gute Chancen und Pfostenschüsse. Wenn die reingehen, kann es ein anderes Spiel werden. Wir werden in den Playoffs durchstarten.“

Endergebnis: Eisbären Berlin – Adler Mannheim 1:3 (0:0, 1:2, 0:1)
Aufstellungen
Eisbären Berlin:
Ancicka (Ulmer) – Mik, Wissmann (A); Müller, McKiernan; Després, Ramage (A); Geibel – Olver, Streu, Tuomie; Noebels, Reichel, Foucault; Labrie (C), Kinder, Dietz; White, Boychuk, Fiore – Trainer: Serge Aubin
Adler Mannheim: Endras (Brückmann) – Katic, Schira; Akdag, Reul (A); Krupp, Larkin; Wirth – Elias, Loibl, Huhtala (A); Eisenschmid, Smith (C), Shinnimin; Bast, Collins, Krämmer; Wolf, Desjardins, Plachta – Trainer: Pavel Gross

Tore
0:1 – 21:55 – Larkin (Akdag, Desjardins) – EQ
0:2 – 22:13 – Shinnimin (Akdag, Smith) – EQ
1:2 – 35:02 – Olver (Ramage, Tuomie) – EQ
1:3 – 46:02 – Wolf (Katic, Desjardins) – PP1
Strafen:
Eisbären Berlin: 14 (4, 4, 6) Minuten
Adler Mannheim: 14 (6, 8, 0) Minuten
Schiedsrichter:
Hauptschiedsrichter: Sirko Hunnius, Markus Schütz
Linienrichter: Maksim Cepik, Jonas Merten

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