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Timmendorf. (PM) Ein fast schon typisches Wochenende liegt hinter den Timmendorfer Beach Boys. Am letzten Freitag gewann man mit viel Krampf beim Hamburger SV, während...

Logo EHC Timmendorfer Strand 06Timmendorf. (PM) Ein fast schon typisches Wochenende liegt hinter den Timmendorfer Beach Boys. Am letzten Freitag gewann man mit viel Krampf beim Hamburger SV, während am darauffolgenden Sonntag gegen die Hannover Scorpions mit 3:4 verlor und dabei jedoch eine sehr starke Leistung bot.

Zugegenermaßen ist Krampf für das Spiel beim Hamburger SV etwas übertrieben, aber ein ansehnliches Eishockeyspiel sahen die Zuschauer in Stellingen nur teilweise. Dies lag in zweierlei Hinsicht an den Beach Boys: auf der einen Seite spielte die Mannschaft defensiv unglaublich konzentriert und ließ nur selten gefährliche Aktionen des  Gegners zu, auf der anderen Seite war offensiv der Schlendrian drin. Nicht nur viele Chancen wurden, speziell im letzten Drittel, liegen gelassen, phasenweise stellte man das Offensivspiel ganz ein.
Speziell nach den beiden Toren von Thorben Saggau (1./11. Minute) wurde nicht so viel nach vorne gearbeitet, wie sich Trainer Sven Gösch das gewünscht hätte. „Ein frühes erstes Tor ist oft Gift für uns“, meinte er in der ersten Drittelpause.
Nachdem Varianov Mitte des zweiten Drittels den Anschluss für den HSV herstellte und dabei einen der wenigen Fehler in der Defensive ausnutzte, wurde die Partie noch einmal richtig spannend und die Beach Boys mussten wieder mehr nach vorne arbeiten. Speziell im letzten Drittel wurde es offensiv besser, aber der Schlendrian blieb. Vor allem die Chancenauswertung war miserabel, so dass es wirklich bis zur 60. Minute spannend blieb und die Beach Boys den Sieg knapp über die Zeit retteten.
Am Ende blieb dann die Erkenntnis: auch ein 2:1-Sieg bringt drei Punkte.

Das war also das von Sven Gösch oft zitierte Freitagsgesicht, also musste es ja sonntags viel besser werden. Und genauso war es auch, denn das, was beide Mannschaften auf das Eis zauberten, war ein absolutes Eishockeyfeuerwerk. Hohe Intensität, spielerische Klasse, tolle Tore und trotz nur 755 Zuschauern eine tolle Stimmung bestimmten das Geschehen  über die vollen 60 Minuten.
Führten die Scorpions nach zehn Minuten völlig verdient mit 2:0. Daraufhin wurden die Beach Boys mutiger und glichen mit zwei wunderschönen Toren durch Rob Labute und Patrick Saggau zum 2:2 aus. Im zweiten Drittel standen die Beach Boys zwar größtenteils hinten drin, zeigten aber trotz vieler Strafzeiten in dieser Phase eine starke Defensivleistung. Dass Jarabek dennoch die Scorpions in der 38. Minute in Führung schoss, war mehr als unglücklich.
Im letzten Drittel war die Partie von Taktik geprägt, keine Mannschaft wollte den ersten Fehler machen. Als dann Jarabek in der 53. Minute die Scorpions mit 4:2 in Führung schoss, glaubten nicht Wenige in der Halle an die Entscheidung, doch die Beach Boys kämpften sich so oft in eine Partie zurück. Ein verrücktes Tor von André Gerartz, der einen verunglückten Schlagschuss von Herrmann aus gefühlt zwei Metern Höhe fischte und anschließend dem verdutzten Englbrecht im Scorpions-Kasten durch die Beine schob, eröffnete den Reigen für eine echte Schlussoffensive.
Allerdings war es den Beach Boys in den Schlussminuten trotz zahlreicher Chancen nicht mehr vergönnt, die Partie ein zweites Mal auszugleichen.
Trotz der Niederlage wurde die Mannschaft von ihren Fans gefeiert.
Übrigens hatte das Spiel nicht nur tollen Sport zu bieten, sondern auch eine Kuriosität: der Schiedsrichter schickte die Mannschaften unmittelbar nach dem 3:2 für die Scorpions  vorzeitig in die zweite Drittelpause. Grund dafür war offenbar ein kleines Loch im Eis, das sich im Hannoveraner Torraum gebildet hatte.

Unter dem Strich war es ein erfolgreiches Wochenende für die Beach Boys. Die anvisierten drei Punkte gegen den HSV wurden geholt und gegen den großen Favoriten aus Hannover hat man sich sehr, sehr gut verkauft oder, wie es Sven Gösch formulierte: „Hannover ist nun mal mit Abstand die beste Mannschaft in dieser Liga und ich denke, dafür haben sich die Jungs super gut verkauft.“
Und dank der Ausrutscher und Niederlagen der Konkurrenz um Platz vier, können sich die Beach Boys auch als kleiner Gewinner dieses Wochenendes sehen. Durch den Sieg beim Tabellenfünften HSV konnte man den Vorsprung auf diesen fünften Rang auf zwölf Punkte ausbauen.

Nun gilt es unter der Woche die Form und die Klasse des Sonntags zu halten, denn ein weiteres schweres Wochenende steht an. Am Freitag (20 Uhr) reist man zu den Hannover Indians, die nach dem 1:8 im ersten Spiel sicherlich eine Rechnung zu begleichen haben.
Sonntags (18 Uhr) gastiert der Adendorfer EC im ETC am Kurpark. Die Lüneburger sind auswärts noch ohne Sieg, daher gehen die Beach Boys als Favorit in diese Partie. Allerdings haben „Dorfderbys“ bekanntlich ihre eigenen Gesetze.

Erfreuliches konnte auch abseits des Eises verkündet werden. Wie der Vorstand am späten Sonntagabend verkündete, kehrt Publikumsliebling Jeff Maronese nach überstandender Krankheit zurück und wird am 02.12. in Timmendorfer Strand erwartet. Er soll in der Defensive und im Powerplay noch mehr Optionen ermöglichen.

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