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Düsseldorf. (MR) Viel zu früh endete die Saison der Düsseldorfer EG, wieder einmal schied man im Viertelfinale aus. Mit einer Woche Abstand gab es... Düsseldorfer EG: Ein Rückblick auf die Saison 2022/23 sowie Impressionen der Saison-Abschlussfeier im Video

Thomas Dolak, der neue DEG Headcoach, im Interview – © Sportfoto-Sale (DR)

Düsseldorf. (MR) Viel zu früh endete die Saison der Düsseldorfer EG, wieder einmal schied man im Viertelfinale aus. Mit einer Woche Abstand gab es aber ein zufriedenstellendes Resümee und eine sehr gut besuchte Abschlussveranstaltung.

Die Saison war – wie so oft und auch bei anderen Teams – wechselhaft: gute Phasen mit mehreren Siegen am Stück, dann wieder teils unerklärliche Punktverluste und Niederlagen. Doch am Ende reichte es für die DEG zu beachtlichen 91 Punkten. Schwer wog zunächst der Ausfall von Kyle Cumiskey, der bereits nach 2 Saisonspielen verletzt ausschied und letztlich als „Gesamtpaket“ nicht adäquat ersetzt werden konnte. Der Finne Mikko Kousa, der diese Lücke füllen sollte, reichte zumindest läuferisch bei weitem nicht an Cumiskey heran. Im 12. Saisonspiel folgte die nächste Hiobsbotschaft: Star-Stürmer Brendan O’Donnell verletzte sich am Fußgelenk, und auch für ihn war die Saison beendet. Und das, wo er auf dem besten Wege war, seine Quote vom Vorjahr (53 Punkte in 56 Spielen) zu übertreffen.

In der Zusammensetzung der Sturmformationen wurde des öfteren mal rotiert, was nicht nur am Ausfall von O’Donnell oder einer erneuten Verletzung von Pechvogel Victor Svensson lag. „Ich-bin-ja-auch-noch-da“ Alex Barta war meist auch nicht (mehr) der produktive Faktor auf dem Eis, und man konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass jeder Mitspieler, der neben den Kapitän gestellt wurde, ebenfalls weniger ablieferte (hier sei Stephen Harper erwähnt, der in der Reihe mit MacAulay und O’Donnell zeitweise Team-Topscorer war, danach neben Barta aber ziemlich abtauchte). Einer der ablieferte, war Rückkehrer Philip Gogulla, der diesmal gekommen ist, „um zu bleiben“. Gogulla avancierte zum teaminternen Topscorer des Brehmstraßenclubs in der Hauptrunde und zeichnete sich für den einen oder anderen ganz wichtigen Treffer verantwortlich. Dieses Prädikat kann sich auch Tobias Eder auf die Fahnen schreiben, allerdings blieb er in den Playoffs hinter seinen Erwartungen zurück, wie manch anderer ebenso. Für frischen Wind sorgten erwartungsgemäß die „jungen Wilden“, Alex Blank, Josef Eham und Jakub Borzecki, die jeweils das in sie gesetzte Vertrauen mit viel läuferischer Arbeit, frechen spritzigen Ideen und auch dem einen oder anderen Treffer zurückzahlten.

Das Faustpfand der DEG allerdings war der Königstransfer: Keeper Henrik Haukeland! Ihm war es oftmals zu verdanken, dass man Punkte mitnehmen konnte. Mit 3 Shutouts und einer Fangquote von 92% hat sich der Norwegische Nationalspieler schnell in die Herzen des rot-gelben Anhangs gespielt und wurde zurecht Torhüter des Jahres. Des einen Freud ist bekanntlich des anderen Leid: so kam Hendrik Hane hinter diesem Vielspieler nur zu 5 Starteinsätzen – im Vorjahr hatte er sich die Arbeit noch beinahe gleichwertig mit Mirko Pantkowski geteilt. Hane sammelte seine Eiszeit bei den Krefeld Pinguinen in der DEL2.

Henrik Haukeland während der Versteigerung seines Trikots – – © Sportfoto-Sale (DR)


Von den Saisonspielen bleiben tolle Siege in Erinnerung – man hat zwei Male gegen Ligaprimus Red Bull München und sogar drei Male gegen Mannheim gewonnen. Einzig gegen Straubing sprang nicht ein einziger Sieg heraus. Auch sonst gab es teils unerklärliche Niederlagen, so gegen Aufsteiger Frankfurt, die über weite Strecken der Saison schwächelnden Berliner oder die Kellerkinder Bietigheim und Augsburg. Besonders schmerzhaft war wohl die last-Minute-Niederlage gegen die Kölner Haie, als man nach 40 Minuten 2:1 geführt hatte, dann noch einen Emptynetter erzielte, um in den letzten 30 Sekunden noch 2 Tore zu fressen und auch die Overtime zu verlieren. Dass es ausgerechnet zum Derby und vor ausverkauftem Hause passierte, wird nochmals extra schmerzlich gewesen sein. 31 Spiele gingen mit einem Tor Unterschied aus und gingen oft auch mit einem Punktverlust einher. Vier Male blieb die DEG ohne eigenen Treffer, dabei – ganz bitter – das letzte Spiel der Hauptrunde, als man gegen Mannheim ein 0:4 kassierte und auf den letzten Metern noch die direkte Playoff-Qualifikation verspielte. So musste das Team von Roger Hansson noch eine Extrarunde drehen, konnte hier aber alles raushauen und mit 5:0 und 5:1 Aufsteiger Löwen Frankfurt aus dem Rennen der ersten Playoffrunde fegen. Danach war allerdings im Viertelfinale nach 5 Spielen Feierabend. Gegen den ERC Ingolstadt waren es allesamt enge Spiele, drei Male ging es in die Overtime. Nur Spiel 3 konnte die DEG gewinnen, war dann allerdings im do-or-die Spiel 5 mit sehr viel Schwung dabei. Man konnte mit komplett durchgewürfelten Reihen auf 6:3 davonziehen, hatte hier auf Gegentreffer zwei Male eine postwendende Antwort. Doch nach 40 Spielminuten wollte nichts mehr zusammenlaufen, und die DEG lief quasi ins offene Messer, kassierte Treffer Nr. 4, dann drei Minuten vor dem Ende den fünften, und es kam, wie es kommen musste: 9 Sekunden vor der finalen Sirene gelang den Panthern mit dem zusätzlichen Feldspieler der Ausgleich zum 6:6. Und als wäre das nicht Nackenschlag genug, schlugen die Schanzer in der Verlängerung ein weiteres Mal zu und versetzten der DEG den plötzlichen Tod, nicht nur im Spiel sondern auch in der Serie. Und so endete plötzlich und abrupt die Saison 2022/23. Diesem Aus im Viertelfinale folgte eine Brandrede Gogullas „wir brauchen mehr Qualität, wenn wir auch mal wieder das Halbfinale erreichen wollen“, einige Tage später der Rauswurf von Trainer Roger Hansson.

Harmonische Saison-Abschlussfeier im PSD BANK DOME

Acht Tage nach dem plötzlichen Aus lud die Düsseldorfer EG nochmals alle Fans in den Dome ein, und es kamen ca. 2000 Fans zur Abschlussfeier, deutlich mehr als man erwartet hatte. So wurden auch die Spieler, die vollständig anwesend waren (außer Hendrik Hane, der mit den Krefeld Pinguinen in den Playoffs der DEL2 steckt, und Brendan O’Donnell, der verletzt bereits in der Heimat weilt), über einen weit längeren als vorher geplanten Zeitraum an den Tischen festgehalten und schrieben ein Autogramm nach dem anderen. Nach einer musikalischen „Zwischenrunde“ der Swinging Funfares ging es dann aber auch auf der Bühne los. In kleinen Gruppen wurden erst die sportliche Leitung, dann die Spieler und zuletzt die (neuen) Trainer interviewt. Die Spieler, die nicht beim Team bleiben aus verschiedensten Gründen, wurden in diesem Zusammenhang mit einem kurzen Video-Zusammenschnitt verabschiedet und erhielten ihr 3D Hologramm im Kristallblock als Andenken an ihre DEG-Zeit. Besonders emotional geriet natürlich die Verabschiedung von Kapitän Alex Barta. Der 40-jährige hängt nach dieser Saison und nach 1010 Spielen in der DEL seine Schlittschuhe an den berühmten Nagel, wird aber wohl der DEG in anderer Funktion erhalten bleiben. Ebenfalls nicht mehr zum Team zurückkehren werden: Daniel Fischbuch und Tobias Eder, die anderweitig in der DEL unterschrieben haben, wie ja bereits seit langem gemunkelt wurde. Auch Justus Böttner hat wohl ein Engagement in der DEL gefunden. Luca Zitterbart zieht es in seine Bayerische Heimat zurück, während Cedrik Schiemenz und Niklas Heinzinger keinen neuen Vertrag erhielten, weil sie aus der U23 Regel fallen. Auch Joonas Järvinen, Paul Bittner und Stephen Harper erhalten keinen neuen Vertrag; mit Verteidiger Mikko Kousa wird noch verhandelt. Ansonsten wird die sportliche Leitung versuchen, die Importlizenzen hauptsächlich für mehr Qualität im Sturm zu nutzen.

Ein paar Fans gingen mit (sehr teuer) ersteigerten Gamern aus der Veranstaltung, andere hatten nochmals das Beisammensein mit den Freunden aus dem Block genossen, sowie die gespendeten 300 l Freibier. Und alle Anwesenden haben der Mannschaft nochmals ihren Respekt gezollt und Spieler und Verantwortliche mit viel Applaus in die Sommerpause geschickt.

Impressionen, Stimmen, Stimmungen, Interviews und Impressionen von der DEG Abschlussfeier









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