
Iserlohn. (MK) Die Iserlohn Roosters haben ihr Heimspiel am Donnerstagabend gegen die Straubing Tigers knapp mit 4:3 nach Penaltyschießen gewonnen.
In der kampfbetonten Partie lagen die Sauerländer schon mit 3:0 in Führung, aber die nie aufsteckende Tigers kämpften sich ins Spiel zurück und gaben sich erst im Shootout geschlagen.
Dal Colle sorgt für die Führung, Tigers kommen erst spät im Drittel auf Touren
Beide Teams hielten sich nicht lange in der Phase des Abtastens auf. Iserlohn bemühte sich die Tigers zunehmend unter Druck zu setzen. Schiemenz (6.) hatte die erste nennenswerte Torchance der Hausherren. Während der ersten Strafe gegen Straubings Brunnhuber verpassten LeBlanc und Dal Colle (8.) die Iserlohner Führung. Tuomies Strafe wegen Behinderung (10.) nutzte dann Dal Colle aus spitzem Winkel zum umjubelten 1:0. Jentzsch (13.) für die Roosters und Bradley (14.) für die Tigers hatten weitere gute Torgelegenheiten. Braun und Samuelsson (16.) verpassten für die nun besser ins Spiel findenden Tigers den Ausgleich. Straubings Ex-Iserlohner Clarke hatte die bis dahin beste Chance (18.), als er frei vor Iserlohns Keeper Jenike scheiterte. Mit der knappen 1:0 Führung für die Waldstädter ging es in die erste Pause.
Iserlohner Tore fallen zum genau richtigen Zeitpunkt
Straubing kam druckvoll aus der Kabine, aber 121 Sekunden nach Wiederbeginn jubelten erneut die Gastgeber. Dal Colle hatte auf Jentzsch weitergeleitet und dessen Handgelenkschuss schlug zum 2:0 hinter Tigers-Goalie Bugl ein. In der Folge verpassten Schiemenz (23.) und Rutkowski mit einem Konter (24.) sogar den dritten Treffer. Ritchies unnötige Strafe sorgte für das erste Straubinger Powerplay. Mattinen und Lipon gleich doppelt scheiterten mit hochkarätigen Schüssen an Jenike. Die spiel- und konterstarken Tigers erforderten weiterhin die höchste Aufmerksamkeit der Roosters. Die wiederum setzten weiterhin Nadelstiche über Konterchancen. Eine davon verwertete Sebok am linken Bullykreis lauernd nach Querpass von Ziegler zum 3:0 in der 33. Minute. Die Gäste drängten dennoch weiter darauf ihren ersten Treffer zu erzielen, fanden aber kaum einen Weg vor das Iserlohner Tor zu gelangen. Es blieb nach vierzig Minuten bei der fast schon komfortablen 3:0 Führung der Sauerländer. Bitter für die Roosters war, dass der nimmermüde LeBlanc nach einem geblockten Schuss verletzt ausscheiden musste.

Straubing trifft 45 Sekunden vor Spielende ins Iserlohner Herz
Im Schlussdrittel zunächst ein ähnliches Bild. Straubing mit Distanzschüssen immer wieder gefährlich, wie durch Mattinen (41.), aber letztlich nicht effektiv, weil Jenike & Co hellwach blieben. Nach einer Unachtsamkeit in der Roosters-Abwehr nutzte Clarke in der 45. Minute die Gelegenheit aus dem Slot zum 3:1. Samanskis Strafe (47.) konnte Rooster Cornel (48.) unter anderem nicht nutzen. Wieder vollzählig meldeten sich die Tigers dann endgültig zurück im Spiel. Scott nutzte eine Scheibe mit einer schnellen Drehung vor Jenike zum 3:2 Anschlusstreffer (53.). Der Druck lastete nun urplötzlich wieder mächtig auf den Roosters. Exakt 2:45 Minuten vor dem Ende opferte Straubing Goalie Bugl für den sechsten Feldspieler. Dem Dauerdruck hielten die Iserlohner lange Stand, aber 45 Sekunden vor Spielende fand Braun die Lücke zum 3:3 für die nie aufsteckenden Gäste.
Nur Boland kann verwandeln
Die Overtime sollte den Sieger hervorbringen. Trotz Chancen auf beiden Seiten fiel kein Treffer. Im anschließenden Penaltyschießen vergaben alle Schützen. Lediglich Iserlohns Boland konnte als fünfter Schütze einnetzen. Somit blieben zwei extrem wichtige Punkte am Seilersee.

Augen auf Frankfurt – Augsburg, LeBlanc droht vorzeitiges Saisonende
Tabellarisch haben die Roosters nun gegenüber dem Letzten aus Augsburg zwei weitere Punkte vorgelegt und den Vorsprung vorerst auf fünf Punkte ausgebaut. Die zwei Spiele weniger absolvierten Augsburger Panther treten am Freitagabend beim Drittletzten in Frankfurt an. Ein Spiel, das sicherlich auch die Aufmerksamkeit vieler Iserlohner genießen wird. Durch den Sieg der Roosters wurde der Druck auf die Panther nochmals erhöht.
Für die Roosters geht es am Sonntag beim Tabellenführer in Berlin (19 Uhr) weiter. Straubing empfängt am Sonntag Frankfurt am heimischen Pulverturm.
Keine gute Prognose hatte Iserlohns Trainer Doug Shedden auf Nachfrage zur Verletzung von Drew LeBlanc. Iserlohns Headcoach geht davon aus, dass LeBlanc vermutlich bis zum Ende der Saison ausfällt. Genauere Untersuchungen stehen natürlich noch aus. Für LeBlanc dürfte voraussichtlich Hunter Shinkaruk wieder zum Zuge kommen.
Stimmen zum Spiel
Cedric Schiemenz, Iserlohn über die verpassten 3 Punkte: „Eigentlich ist es scheiße. Du gibst zuhause ein 3:0 aus der Hand. Völlig unnötig. Ich weiß nicht, warum wir von unserer Linie so weggekommen sind. Wir hatten alles im Griff. Es ist ärgerlich, aber ich bin trotzdem froh, dass wir 2 so wichtige Punkte geholt haben.“ (MagentaSport)
Benedikt Kohl, Straubing: „Ich glaube, wir haben im 2. Drittel gar nicht so schlecht gespielt. Wir haben uns da gut Chancen erarbeitet. Aber wir waren dann auf einmal mit 0:3 hinten. Daher war es gut für uns und fürs Selbstvertrauen, dass wir noch den Ausgleich geschafft haben. Jetzt fahren wir halt mit einem Punkt heim.“ (MagentaSport)
Statistik
Tore: 1:0 (11:10) Dal Colle (Boland/Ugbekile) 5-4PP, 2:0 (22:01) Jentzsch (Dal Colle), 3:0 (32:17) Sebok (Ziegler/Gormley), 3:1 (44:07) Clarke (Lipon), 3:2 (52:41) Scott (Tuomie), 3:3 (59:15) Braun 6-5, 4:3 (65:00) Boland PEN
Strafen: 2 – 6
Schüsse: 20 – 37
Schiedsrichter: Frano, Odins (Laguzov, Leermakers)
Zuschauer: 4967 (ausverkauft)
Iserlohn: Jenike – Labrie, Thomas; Gormley, Ugbekile; Bender, Quaas; Elias – Ritchie, Sebok, Ziegler; Dal Colle, Cornel, Boland; Schiemenz, LeBlanc, Jentzsch; Broda, Jahnke, Rutkowski
Straubing: Bugl – Braun, Samuelsson; Mattinen, Klein; Daschner, Zimmermann; Kohl – Lipon, Samanski, Connolly; Sheehy, Zengerle, Tuomie; Bradley, Scott, Fonstad; Clarke, Brunnhuber, Schönberger
Fotostrecke zum Spiel
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