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Dorfen. (H.F./tf) Die Dorfener Eispiraten warfen alles in die Waagschale, aber die Erdinger Gladiators waren abgebrühter und weniger auf der Strafbank. Sie hatten alles... Dorfen: Auch im dritten Landkreisderby hat’s nicht ganz gereicht

Drunter und drüber ging es nicht nur während der Partie zu – © T. Fengler

Dorfen. (H.F./tf) Die Dorfener Eispiraten warfen alles in die Waagschale, aber die Erdinger Gladiators waren abgebrühter und weniger auf der Strafbank.

Sie hatten alles gegeben, aber abgezockt und clever nahmen die Erding Gladiators am Freitagabend mit 5:7 (2:1, 1:2, 2:4) Derbysieg Nummer drei mit nach Hause.

Endlich wieder ein volles Dr.-Rudolf-Stadion dank der erlaubten höheren Stadionauslastung und zwei Teams, die zuletzt sehr überzeugend gespielt hatte. Es war also alles gerichtet für dieses Landkreisderby. Dorfens Eishockeychef Manfred Detterbeck wies in einer kurzen Ansprache noch auf die Spendenaktion für die Ukraine-Hilfe in beiden Derbys hin. Nach dem Abspielen der ukrainischen Nationalhymne konnte es losgehen, auch wenn immer noch Leute an den Kassen anstanden.

Konstruktiver und durchdachter sahen zunächst die Angriffe der Gladiatoren aus. Nachdem Luca Endres gegen Trox Sieger blieb, sah er sich wenig später gleich einem Belagerungszu-stand ausgesetzt. Der Grund war eine erste Strafzeit gegen Eispiraten-Verteidiger Benedikt Dietrich. Die nützte dann auch Daniel Krzizok zum frühen 1:0 für Erding. Gaspr Susanj prüfte mal Christoph Schedlbauer im TSV-Tor, aber mehr vom Spiel hatte zunächst Erding. Auch weil die nächste Strafzeit auch wieder einen Dorfener betraf. Die überstanden die Eispira-ten und ab der Halbzeit dieses ersten Spielabschnitts wurde Dorfen immer stärker.

Tomas Vrba, Sandro Schroepfer und Christian Göttlicher verlangten Schedlbauer alles ab. Dann marschierte Verteidiger Susanj durch, zielte zuerst daneben, jagte aber den Bandenrückpraller in die Maschen zum 1:1. Bei der ersten Strafzeit des TSV Erding saß dann Dominik Wagner exakt 13 Sekunden draußen, da hatte Vrba ein ganz starkes Powerplay zur 2:1-Führung veredelt. Diese war zur Pause hochverdient. Bei einem Unterzahlbreak hatte Urban Sodja sogar die Möglichkeit, auf 3:1 zu erhöhen.

Aus der Kabine zurück, erhöhten beide Seiten nochmal die Schlagzahl. Die Eispiraten hielten gegen die routinierter und spielerisch etwas reifer wirkenden Gladiators mit unheimlichem Kampfgeist, Giftigkeit und tollem Konterspiel voll dagegen. Und sie profitierten auch von drei Hinausstellungen auf Erdinger Seite. So hatten auch Sodja, Fischer, Dietrich und Göttlicher hochkarätige Tormöglichkeiten, zielten aber entweder vorbei oder Schedlbauer hieß die Endstation. Wie’s geht, demonstrierte Krzizok beim 2:2, als er nach einem abge-wehrten Zimmermann-Solo zur Stelle war.

Auch einem bärenstarken Schedlbauer passiert mal ein Missgeschick. Als er hinter seinem Tor den Puck nicht unter Kontrolle brachte, schaltete Josef Folger am schnellsten und Philipp Schuhmann konnte zum 3:2 einlochen. Dafür war der „Schedl“ wenig später im „Nahkampf“ von Sodja und Kirsch nicht zu überwinden. Schlitzohrig lauerte dafür Sebastian Busch an der Dorfener blauen Linie und zog zum 3:3 davon.

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43 Sekunden waren im Schlussdurchgang absolviert, da zog Trox allein auf weiter Flur ge-gen Endres den Kürzeren. Mit dem 4:3 durch Vrba schien der ESC wieder in der Spur. In drei Minuten hatten die abgebrühten Gäste dann die Partie gedreht. Mark Waldhausen mit zwei Überzahltreffern und dazwischen Krzizok waren die Torschützen. Geschlagen gaben sich die Eispiraten noch nicht und in Überzahl gelang Simon Franz der Anschlusstreffer. Mit dem vierten Krzizok-Treffer war aber die Messe für Erding gelesen. Rudelbildungen und hochkochende Emotionen auf dem Eis und auf den Rängen waren die Begleitmusik zur Schlusssirene. Es ging dabei fast unter und war auch mit einigem Abstand zum Spielende amtlich. In den mehr oder weniger kleinen Scharmützeln handelte sich ESC-Torhüter Luca Endres noch eine Spieldauerstrafe ein, die ihn für Sonntag in Ulm zum Zuschauer machte.

v.l.n.r. #23 Urban Sodja; #9 Tomas Vrba; #28Gaspr Susanja; #4 Simon Franz; #20 Lukas Kirsch – © T. Fengler


Statistik:
Tore/Vorlagen: 0:1 (3.) Krzizok (Busch, Krämmer / 5-4), 1:1 (13.) Susanj, 2:1 (14.) Vrba (Susanj, Sodja / 5-4), 2:2 (33.) Krzizok (Zimmermann), 3:2 (38.) Schuhmann (Steiner), 3:3 (39.) Busch (Lorenz, Rukajärvi), 4:3 (44.) Vrba (Sodja), 4:4 (49.) Waldhausen (Rukajärvi, Michl / 5-4), 4:5 (49.) Krzizok (Zimmermann), 4:6 (51.) Waldhausen (Busch, Rukajärvi / 5-4), 5:6 (55.) Franz (Sodja, Susanj / 5-4), 5:7 (58.) Krzizok (Hrazdira, Rukajärvi);
Hauptschiedsrichter: Alexander Singer;
Strafminuten: ESC 20 + 20 / TSV 16;
Zuschauer: 504

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