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Iserlohn. (MK) „Die Jungs haben auf dem Eis alles gelassen“, brachte es Iserlohns Trainer Jamie Bartman nach dem Spiel sehr treffend auf den Punkt.... „Die Mannschaft hat auf dem Eis alles gelassen“ – Aber die Stimmung am Iserlohner Seilersee ist extrem frostig

Iserlohn. (MK) „Die Jungs haben auf dem Eis alles gelassen“, brachte es Iserlohns Trainer Jamie Bartman nach dem Spiel sehr treffend auf den Punkt. Am Ende reichte es für seinen Minikader allerdings nur zu einem Punkt gegen die Krefeld Pinguine, die das Westderby mit 2:3 in der Verlängerung für sich entscheiden konnten.

Keaton Ellerby mit vollem Einsatz auf der Torlinie – © by Eh.-Mag. (JB)

Die Hiobsbotschaften rissen auch vor dem bis zu diesem Zeitpunkt vielleicht wichtigsten Heimspiel der laufenden Saison nicht ab. Neben den Dauerverletzten Clarke, Schmidt, Martinovic und Caporusso kamen der gesperrte Fischer und kurzfristig auch noch Turnbull auf die Ausfallliste. Somit fehlten den Roosters sechs Stammkräfte gegen die mit vier Reihen agierenden Gäste.
Iserlohn begann sichtlich nervös, hatte aber durch Todds per Schlagschuss erzielten Führungstreffer (5.) schnell die nötige Sicherheit im Spiel, zumal auch Keeper Hovinen gegen Krefelds Top-Torjäger Berglund stark parierte. Beim Krefelder Ausgleich durch den unbewacht vor dem Tor stehenden Schweden (10.) war Hovinen allerdings machtlos.

Im zweiten Drittel hätten die Roosters für die Vorentscheidung sorgen können. Krefelds Keeper Pätzold behielt aber bei den Alleingängen von Weidner (21.) und Friedrich (27.) die Oberhand. Auch weil seine Vorderleute konsequent nach hinten arbeiteten. Glück im Unglück hatte IEC-Keeper Hovinen, als Ellerby in der 32. Minute für seinen Goalie auf der Linie mit dem Oberkörper klärte. Der Torhüter kam in dieser Szene mit „technischem Defekt“ an der Kufe einfach nicht mehr vom Fleck weg. Gut zwei Minuten später und einem zur Reparatur genutzten Powerbreak war der Finne dann aber erneut geschlagen. Hansons Kracher in den rechten Torwinkel war kaum zu halten. Mit Ende des zweiten Drittels waren dann auch alle Strafen im Spiel ausgesprochen. Beide Teams hatten in ihren Powerplays allerdings viele technische Fehler.

Im letzten Abschnitt gingen die Roosters sichtlich „auf dem Zahnfleisch“, kämpften aber mit allerletzter Energie gegen die drohende Niederlage an. Der Schlenzer (51.) von „Häuptling“ Matsumoto wurde vom am Boden liegenden Pätzold noch irgendwie sensationell abgewehrt. Der sehenswert mit der Rückhand erzielte Ausgleich (55.) durch Trupp ließ dann aber doch noch einmal Hoffnung aufkommen. Die Entscheidung musste allerdings in der Overtime her. Da hatten die Sauerländer ebenfalls ihre Chancen. Krefeld hatte aber auch hier das bessere Ende durch Bruggissers Schuss zum 2:3 für sich. Bitter für die Anhänger und die „letzten Aufrechten“ im Kader.

In der Tabelle konnten die Pinguine den Abstand auf die Roosters auf nun zehn Punkte ausbauen. Am Neujahrstag werden die Sauerländer nach einem kurzen Training zum nächsten schweren Match in Berlin (Mittwoch 19:30 Uhr) aufbrechen. Danach folgt am Freitag das Derby in Köln und zum Abschluss der stressigen Saisonphase geht es am nächsten Sonntag (14 Uhr) gegen Tabellenführer Adler Mannheim, der zum zweiten Mal seine Visitenkarte am Seilersee abgibt. Bei der aktuellen personellen Lage und den bevorstehenden Spielen muss der Blick dann in der Tabelle wohl zumindest im Moment eher nach unten, als nach oben gerichtet werden.

Gegen die Krefeld Pinguine war die Eissporthalle zum dritten Mal in dieser Saison restlos ausverkauft. Der bei vielen Gegnern gefürchtete Hexenkessel fand im vielleicht wichtigsten Heimspiel der Saison allerdings nicht statt. Über das Spiel verteilt präsentierten die Ultras verschiedene Transparente, auf denen sie ihren Unmut über erhöhte Dauerkartenpreise und mangelnde Einstellung der Spieler äußerten. Zur Zielscheibe ihrer Kritik machten sie auch Co-Trainer Christian Hommel und vor allem Manager Karsten Mende. Die Stimmung in der Halle war insgesamt sehr gespalten. Unmutsäußerungen aus der Mitte der Stehplatztribüne kommend waren ebenso unüberhörbar, wie die Versuche der linken Stehplatzhälfte die Stimmung während der Partie anzukurbeln. Die breite Masse hielt sich die meiste Zeit schweigend bedeckt. Geradezu bizarr, wie man im Mittelabschnitt den Namen des seit Wochen nicht mehr berücksichtigten dritten Torhüters Mathias Lange skandierte. Bei all der sicherlich auch berechtigten Kritik konnte man an diesem Abend der Mannschaft keinen großen Vorwurf machen. Das sahen einige wenige Anhänger allerdings anders, die sich nach Spielende lautstark in Richtung Mannschaftskabine aufgemacht hatten. Polizei und Ordnungsdienst waren vor Ort. Befremdlich!

In den kommenden Wochen gibt es sicherlich reichlich Gesprächsbedarf, damit der Riss zwischen Klub und Fans, aber auch innerhalb der Fangruppen nicht noch tiefer wird. Die Stimmung am Seilersee ist zum Ende des Jahres 2018 im Eiskeller. 2019 kann in vielen Punkten für die Roosters eigentlich nur besser werden.

Fotostrecke zum Spiel

Eishockey, DEL, Iserlohn, Iserlohn Roosters vs. Krefeld Pinguine
© by Eishockey-Magazin (J. Brüggemann)

Titelfoto: Keaton Ellerby mit vollem Einsatz auf der Torlinie – © by Eh.-Mag. (JB)

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