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Düsseldorf. (MR) Während die Fans der DEL-Teams nach der Saison auf die Länder-Testspiele Deutschlands schauen und sich auf die Weltmeisterschaft der Männer freuen, sind... Die Entscheidungen der Weltmeisterschaften unterhalb der Top-Division sind gefallen
Jubelnde Isländer – © Sportfoto-Sale (DR)

Jubelnde Isländer – © Sportfoto-Sale (DR)

Düsseldorf. (MR) Während die Fans der DEL-Teams nach der Saison auf die Länder-Testspiele Deutschlands schauen und sich auf die Weltmeisterschaft der Männer freuen, sind andere Nationen bereits mitten im Geschehen oder haben die „unterklassigen“ Ländervergleiche bereits abgeschlossen.

Doch wer spielt eigentlich wo und in welcher Klasse? Wer stieg auf, wer ab? Für Icehopper ist der Spielplan immer sehr interessant, kommt man doch so zu teils exotisch anmutenden Spielorten – und trifft nebenbei auch auf den einen oder anderen Spieler, der aktuell in einer der Deutschen Ligen sein Brot verdient oder (teilweise) im Deutschen Nachwuchs ausgebildet wurde. Und endlich finden zum einen wieder die „kleinen“ Weltmeisterschaftsturniere statt und vor allem auch wieder mit Fans, denn durch Corona waren 2020 alle Turniere (der Männer) und im vergangenen Jahr alle unterhalb der Top-Division ausgefallen.

Bei der letzten vollständigen WM (2019) hatten sich die nachfolgenden Teams für diese Gruppen qualifiziert:
Die Top-Division sollte in der Schweiz (Lausanne und Zürich) mit Kanada, Russland, Finnland, Schweden, Tschechien, USA, Schweiz, Deutschland, Slowakei, Lettland, Norwegen, Dänemark, Belarus, Italien, Kasachstan und Großbritannien stattfinden.
In Slowenien (Ljubljana) sollte die Division I Gruppe A starten mit Frankreich und Österreich (Absteiger des Vorjahresturniers), Korea, Slowenien, Ungarn und Aufsteiger Rumänien.
Div. IB in Katowice / Polen Absteiger Litauen, Polen, Japan, Estland, Ukraine und Aufsteiger Serbien; Div. IIA sollte in Zagreb / Kroatien mit Absteiger Niederlande, Kroatien, Australien, Spanien, China, Aufsteiger Israel stattfinden, während die Teams aus Belgien, Island, Neuseeland, Georgien, Mexiko und Bulgarien als Div. IIB in Reykjavik / Island antreten wollten. Weiter „unten“ wird es exotisch, aber dazu später mehr.

Neuanfang nach zwei Jahren Abstinenz vom Weltgeschehen

Nach quasi zwei Jahren Abstinenz von der Weltbühne sollte es also in diesem Jahr endlich wieder das volle Programm geben. Allerdings hat der Ukraine-Krieg sowie strikte Corona-Einschränkungen in dem einen oder anderen Land (Australien, Neuseeland) die Zusammensetzung der Gruppen teils gewaltig durchgerüttelt. In der „Laufschule“ Div. IV haben die Exoten Philippinen nicht gemeldet, dafür kamen mit Singapur und dem Iran andere Exoten hinzu. In Bishkek konnte sich Gastgeber Kirgisistan in der Fünfergruppe mit Kuwait, Malaysia, Singapur und Iran mit voller Punktzahl durchsetzen und die anderen Teams mit 64:2 Toren auf Distanz halten. Dadurch stieg Kirgisistan in Gruppe IIIB auf, das Tabellenende zierte Kuwait mit 0 Punkten und 4:32 Toren.

© Sportfoto-Sale (DR)

© Sportfoto-Sale (DR)

Die Div. IIIB fand im Südafrikanischen Kapstadt mit nur drei Teams statt (Südafrika, Thailand und Bosnien Herzegowina) und wurde in einer Doppelrunde ausgespielt. Hier setzte sich ebenfalls der Gastgeber durch, während der Balkanstaat abstieg. Interessanter Fakt: Thailands Co-Trainer Rory Rawlyk spielte vor einigen Jahren auch in Deutschland (Regensburg, Herne, Weißwasser, Memmingen).
In Kockelscheuer vor den Toren Luxemburgs fand wieder einmal die Div. IIIA statt. Hier gab es teils deutliche Ergebnisse, und die Vereinigten Arabischen Emirate stiegen (als Aufsteiger) mit einer Tordifferenz von +30 gleich in die nächste Gruppe auf. Sie setzten sich gegen die Türkei (mit Glen Metropolit als Co-Trainer – 2015 Meister mit den Adler Mannheim), Turkmenistan, Taiwan und Luxemburg durch. Für die von Ex-National- und DEL-Spieler Petr Fical trainierten Gastgeber war ein Overtime-Sieg zu wenig, und sie müssen den Abstieg hinnehmen.
Die Div. IIB, deren Niveau etwa der Deutschen Regionalliga vergleichbar ist, fand im hohen Norden, in Reykjavik statt. Auch hier traten fünf Teams an: neben Gastgeber Island kreuzten die Mannschaften aus Belgien (mit Sam Verelst / Neuzugang beim SC Riessersee), Georgien, Mexiko und Bulgarien die Schläger. Hier konnten sich die Gastgeber mit vier Siegen durchsetzen und in die Div. IIA aufsteigen, während Mexiko den Gang in die IIIA antreten muss. Hier ist wohl Georgien das interessanteste Team, war die Mannschaft doch noch vor wenigen Jahren im wahrsten Sinne in der Laufschule rumgestolpert. Am Ende des diesjährigen Turniers stand ein guter zweiter Platz für das Team aus der Kaukasus-Republik.

Luciano Basile – © Sportfoto-Sale (DR)

Luciano Basile – © Sportfoto-Sale (DR)

Im Kroatischen Zagreb (Div. IIA) war das Team aus China (auch bekannt als KHL-Team Kunlun Red Star) nicht aufzuhalten und marschierte mit vier Siegen aus vier Spielen direkt in die Div. IB. Dahinter reihten sich die Niederlande (trainiert von Doug Mason, mit vielen Spielern der Tilburg Trappers aus der Deutschen Oberliga Nord sowie mit Diego Hofland, Ties van Soest, Noah Muller und Luca Heutmekers vier Spieler, die im Nachwuchs der DEG ausgebildet wurden), Kroatien, Spanien (seit Jahren von Luciano Basile trainiert) und Israel ein. Für die Israelis, die gerade erst in die Gruppe aufgestiegen waren, gab es allerdings nichts zu holen, und sie stiegen punktlos und mit 4:32 Toren direkt wieder ab. Das konnte auch der 40-jährige Ex-DEL-Profi Michael Kozhevnikov (Augsburg, Krefeld, Hannover, Hamburg, Duisburg) nicht verhindern.

Slowenien und Ungarn kehren in die Top-Division zurück

Nemanja Vucurevic – © Sportfoto-Sale (DR)

Nemanja Vucurevic – © Sportfoto-Sale (DR)

Auch in der Div. IB im Polnischen Tychy gab es für Aufsteiger Serbien (mit Lazar Pejcic / Neusser EV (RL West) und Nemanja „Nemo“ Vucurevic / Ex Hammer Eisbär (OL Nord)) keine Punkte und die direkte Relegation. Gastgeber Polen machte es ganz spannend und besiegelte den Turniersieg und damit Aufstieg erst im letzten Spiel gegen die letztlich zweitplatzierten Japaner. Dahinter reihten sich die Ukraine und Estland (mit Fabian Hast / EHC Neuwied (RL West) sowie je zwei Spielern aus der KHL und der Finnischen Liiga) ein.
Als letztes Turnier vor der „großen“ WM fand die Div. IA im Slowenischen Ljubljana statt. Auch diese Gruppe spielte mit fünf Mannschaften, nachdem Österreich und Frankreich in die Top-Division als „Ersatz“ für die ausgeladenen Teams aus Russland und Belarus hochgezogen worden waren. Und zur Aufstockung der IA war Litauen vor dem Turnier aus der IB aufgerückt. Durch den krummen Spielplan bei fünf Teilnehmern konnten die Litauer unter ihrem Coach Ron Pasco (aktuell Co-Trainer bei den Kölner Haien) bereits am vorletzten Spieltag den Bronzepokal entgegen nehmen. Auch Slowenien mit dem in Bremerhaven sehr erfolgreichen, ja fast schon legendären „Karawanken-Express“ Jan Urbas, Ziga Jeglic und Miha Verlic, sowie den (Ex-)DEL-Spielern Robert Sabolic (Krefeld), Blaz Gregorc (Augsburg), Rok Ticar (Krefeld, Köln), Mitja Robar (Krefeld) sowie Ungarn mit Istvan Soforn (Ex Krefeld) und Janos Hari (kurze Zeit DEG) und Trainer Sean Simpson (Ex-Trainer der Barons, der Freezers, der Adler sowie der Schweizer Nationalmannschaft) konnten ihren Aufstieg in die Top-Division frühzeitig in trockene Tücher bringen. Korea wurde vierter, und Aufsteiger Rumänien (Stürmer Balazs Peter hat einige Jahre im Nachwuchs des Krefelder EV seine Skates geschnürt) wurde sieglos wieder zurück in die Div. IB geschickt.

Ziga Jeglic – © Sportfoto-Sale (DR)

Ziga Jeglic – © Sportfoto-Sale (DR)

Am letzten Spieltag konnten die Ungarn und die Slowenen ihre – jetzt bedeutungslos gewordenen – Spiele gewinnen. Topscorer der Gruppe und als bester Stürmer des Turniers ausgezeichnet wurde Ziga Jeglic, der in der Liste mit 3 Toren und 4 Assists punktgleich vor seinem Landsmann und Kollegen Jan Urbas (0/7) rangiert.
Für fünf der sieben Gastgeber hat sich das Heimturnier also gelohnt, denn sie haben dieses gewonnen und konnten den Aufstieg in die nächste Gruppe feiern. Einzig Kroatien rangierte im Mittelfeld, Luxemburg hatte mit dem Heimturnier kein Glück und musste den Gang in die Relegation antreten.

Und jetzt wird es Zeit, sich mächtig auf die „große“ WM, die Top-Nationen in Finnland zu freuen!

Michaela-Ross

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