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Limburg. (PM EGDL) Nach reiflicher Ãœberlegung zieht sich die EG Diez-Limburg nach drei Jahren Ligazugehörigkeit mit Beendigung der Vorrunde aus der Oberliga Nord zurück.... Die EG Diez-Limburg zieht sich aus der Oberliga Nord zurück – Sieg gegen Erfurt

EGDL – Erfurt – © Manuel Enderich

Limburg. (PM EGDL) Nach reiflicher Überlegung zieht sich die EG Diez-Limburg nach drei Jahren Ligazugehörigkeit mit Beendigung der Vorrunde aus der Oberliga Nord zurück. Die Verantwortlichen des DEB stimmten bereits am vergangenen Dienstag der Anfrage der Rockets zu.

So sehr diese Entscheidung Fans, langjährige Begleiter und Unterstützer des Vereins treffen wird, so überlegt und zum Wohle des Vereins wurde sie doch getroffen.

Die Frage nach dem „Warum“ lässt sich nicht einfach beantworten. Es gab und gibt nicht den einen Grund, weshalb die Verantwortlichen diesen Schritt letztlich als alternativlos ansahen. Vielmehr hat das Abwägen mehrerer Einflussfaktoren zu der Erkenntnis geführt, diesen Schritt zum Wohle des Vereins gehen zu müssen. Auch um damit langfristig die Zukunft der Rockets zu sichern.

Den in den vergangenen Jahren stark ansteigenden Grad an Professionalisierung innerhalb der Liga und die damit immer größer werdende Diskrepanz organisatorischer, wie wirtschaftlicher Natur konnte der Verein in dieser Geschwindigkeit schlichtweg nicht stemmen. Der Kapitalbedarf innerhalb der Liga war und ist eine immer wiederkehrende Hürde, die über einen verhältnismäßig kleinen Sponsorenpool nur schwerlich zu decken ist. Die coronabedingten Einschränkungen sowie erheblich gestiegene Energiekosten trugen auch im Sponsorenpool zu massiven Einschränkungen bei. Zusätzlich ist rückblickend festzuhalten, dass es dem Verein nicht gelang, das Diez/Limburger Umfeld ausreichend zu begeistern. Zumindest nicht in dem Maße, um die im November während der Phase mit massiv reduziertem/kostenlosen Eintritt mobilisierten, bis zu 1.000 Zuschauer, auch dauerhaft in die Halle zu locken. Dies zeigt, dass Eishockey in der Region grundsätzlich Interesse wecken kann. Gegebenenfalls benötigt es jedoch mehr Zeit als uns aktuell bleibt.

Neben den finanziellen Einschränkungen ist auch das Stemmen des alltäglichen Spielbetriebs grundsätzlich ein Kraftakt. So fehlte es in den vergangenen Monaten oftmals an vielen Stellen an Unterstützung, vieles lastete auf den Schultern weniger. Rückblickend können wir vor denjenigen, die ihr Herzblut Woche um Woche eingebracht haben, nur den Hut ziehen. Diese Mammutaufgabe zu schultern, war und ist für die ehrenamtlichen Helfer neben den normalen Belastungen des Privatlebens eine große Herausforderung.

„Als wir das Projekt Oberliga begonnen hatten, waren wir optimistisch diese Sportart in unserer Region nach vorne treiben zu können“, so der 2. Vorsitzende Willi Lotz. „Es war eine tolle und spannende Zeit, aber unser kleiner Standort ist noch nicht so weit, um hier weiter professionelles Eishockey betreiben zu können. Wir möchten vermeiden, dass der Verein auf Dauer wirtschaftlich an dieser Liga scheitert. Zudem erhoffen wir uns, dass die EGDL in der Regionalliga West wieder etwas aufleben kann und man gleichzeitig finanziell gefestigter im Sattel sitzt. Auch unser Nachwuchs soll mit seinem Verein in eine sichere Zukunft blicken und weiter in Diez Eishockey spielen können. Daher sehen wir den Rückzug in die Regionalliga West als keinen Rückschritt an, sondern als einen richtigen und wichtigen Schritt in eine sichere Zukunft.“

Insbesondere die zurückliegenden zweieinhalb Monate haben gezeigt, dass dringend gehandelt werden muss. So erhofft man sich als Verein in der Regionalliga einen sauberen Neuanfang, um den Eishockeystandort Diez Schritt für Schritt in angemessener Geschwindigkeit aufzubauen und den Menschen in der Region unter besseren Voraussetzungen Eishockey näher bringen zu können. Auch für den Nachwuchs ist es enorm wichtig, sich in einer sicheren Umgebung zu wissen. Über 120 Kinder betreiben Woche für Woche ihren Sport im Eissportzentrum Diez. Auch im Sommer richtet der Verein Trainingseinheiten für Kinder und Jugendliche aus. Die Arbeit, die die Rockets in das 5-Sterne-Programm des DEB gesteckt haben, möchte man auf diesem Wege weiterführen.

„Wir haben diese Situation mit unseren Spielern besprochen und hoffen jetzt darauf, mit einem weitestgehend vollständigen Kader diese Saison zu Ende zu bringen. Auch werden wir in den nächsten Tagen klären, ob und wer von den Spielern den Schritt in die vierte Liga gehen möchte. Wir sind optimistisch, den ein oder anderen auch in der kommenden Saison wiederzusehen“, so der Sportliche Leiter Arno Lörsch.

Die Erinnerungen an die Zeit in der Regionalliga sind schließlich positiv. So war man in der Saison 2017/2018 Vizemeister, erreichte zudem wiederholt das Playoff-Halbfinale und wurde in der letzten Saison 2019/2020 nur von einem Corona bedingten Saisonabbruch gestoppt. Die Stimmung war seinerzeit auch auf den Rängen deutlich besser. Genau hier möchte der Verein wieder ansetzen. Bezahlbares und gutes Eishockey, welches nicht nur den Verein wirtschaftlich besser dastehen lässt, sondern man auch wieder Preise verlangen kann, die in Diez-Limburg Zuschauer in die Halle locken können.

Der DEB wird sich zeitnah äußern, welchen Einfluss der Rückzug auf die laufende Saison hat. Die EG Diez-Limburg wird sich am Saisonende nochmal ausgiebig bei der Liga und ihren Fans verabschieden.

Effektive Rockets siegen gegen Erfurt

Die EG Diez-Limburg sicherte sich drei wichtige Punkte gegen die TecArt Black Dragons Erfurt und siegte mit 3:1(0:0, 1:1, 2:0) in einem turbulenten Spiel. Erstmalig konnten seit Ende Dezember konnten die drei lettischen Importspieler wieder zusammen auflaufen. Diese Freude sollte aber nicht das Spiel überdauern.

Der erste Abschnitt war das beste erste Drittel seit langem. Endlich war das Team wacher und von Minute eins an aufmerksamer, so kam es, dass eine recht ausgeglichene Partei entstand, mit leichtem Vorteil in Sachen Anzahl der Torabschlüsse für Erfurt. Tommi Steffen hatte einen ganz starken Tag erwischt und konnte die Versuche der Gäste immer wieder in letzter Instanz unterbinden. Auch die Hausherren hatten ihre Möglichkeiten, beide Seiten waren aber noch nicht zwingend genug und somit endete der erste Abschnitt mit einem Unentschieden.

In Abschnitt zwei handelte sich Arnoldas Bosas bereits nach 39 Sekunden eine zweiminütige Strafe wegen Stockschlags ab. Im darauffolgenden Überzahlspiel konnten die Rockets endlich wieder ihre Gefährlichkeit zeigen, so war es Fedor Kolupaylo (22.) welcher zum 1:0 Führungstreffer traf.
Das Spiel wurde nun etwas ruppiger und so gab es nach einem Foul wegen eines Kniechecks an Fritz Denner eine kleine Rauferei. Letztlich wurde Kalns mit einer 2+5+Spieldauer-Strafe belegt und musste nicht nur vorzeitig duschen gehen, sondern wird der Mannschaft auch am Sonntag in Herne fehlen. Auch die im Powerplay vermeintlich schwächeren Erfurter konnten hier ihren Nutzen daraus ziehen und so traf Importspieler Alexandre Ranger (27.) zum 1:1 Ausgleich. Insgesamt waren die Gäste auch hier im Abschluss wieder häufiger am Drücker, daher war der Ausgleich zu diesem Zeitpunkt verdient.

Im letzten Drittel war die Stimmung angespannt und auch hier wurden sechs Strafen ausgesprochen. Insgesamt konnte sich EGDL aber mehr Spielanteile verschaffen. Eine dieser Strafen führte zu einem erneuten Überzahlspiel der Rockets. Tom Banach war es, der auf Seiten der Gäste zwei Minuten wegen Behinderung in die Box musste. Nutznießer war erneut ein starker Fedor Kolupaylo, der auf Zuspiel von Bajaruns und Zolmanis die Rockets in Führung brachte (43.). Der Spielverlauf blieb abwechslungsreich. Tommi Steffen konnte immer wieder die ein oder andere brenzlige Situation entschärfen und wurde berechtigterweise nach Abschluss des Spiels zum „Player-of-the-Game“ gewählt. In der 49. Minute führte eine Zeitstrafe gegen Arnoldas Bosas wegen Beinstellens zu einem erneuten Überzahlspiel der Diezer. Wieder konnte man hier sehr gute Chancen ausarbeiten, einer hiervon konnte Lauris Bajaruns zum 3:1 Siegtreffer verwerten (51.).

Der Knoten war an jenem Abend geplatzt, die drei Punkte blieben am Heckenweg. Erleichterung in der Mannschaft und auf der Tribüne machte sich breit und so wurde der Sieg im Anschluss ausgiebig bejubelt. Mit 19 zu 41 Torschüssen zeigten die Rockets eine brutale Effektivität und Tommi Steffen glänzte an diesem Abend mit einer Fangquote von sagenhaften 97,6 %.

„Heute haben wir viele Dinge besser gemacht als in den Spielen zuvor“, resümierte Arno Lörsch auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Man konnte sehen, was die Mannschaft tatsächlich kann, wenn gewisse Dinge richtig gemacht werden, wenn der erste Pass ankommt, wenn wir härter spielen und die Scheiben aufs Tor bringen. Auch das Ãœberzahlspiel wurde heute endlich wieder genutzt und dies sehr effektiv. Wir sind diesmal viel besser ins Spiel gekommen und konnten vermeiden, das Spiel bereits im ersten Drittel aus der Hand zu geben. Zudem sind wir endlich mal wieder in Führung gegangen, statt von Beginn an hinten zu liegen. Ich habe der Mannschaft zum Sieg gratuliert, der ihnen sichtlich gutgetan hat, nachdem man einige Niederlagen in Folge einstecken musste.“

Die Rockets tauschen erneut mit den Moskitos Essen den Tabellenplatz. Die Rockets befinden sich nach der Essener Niederlage nun wieder auf dem zwölften Tabellenplatz, mit zwei Punkten Vorsprung auf die Moskitos und sechs Punkten Rückstand auf Herford.

EG Diez – Limburg: Steffen (Stenger) – Fleischer, Valenti, Seifert, Brunner, Firsanov – Lehtonen, Kolupaylo, Bondarenko, Kalns, Lademann, Gutjahr, Ladursch, Kardas, Bajaruns, Zolmanis

Zuschauer: 166.

Schiedsrichter: Licau / Meißner

Tore: 1:0 Kolupaylo (22.), 1:1 Ranger (27.), 2:1 Kolupaylo (46.), 3:1 Bajaruns (51.).

Strafen: EGDL: 37 / Erfurt: 16

Der Ausblick:
Sonntag, 12.02.2023, 18:30 Uhr: Herner EV Vs. EG Diez-Limburg






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