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Das war schon eine Überraschung, als gestern der ERC Ingolstadt verkündete, dass Timo Pielmeier der Gehaltsumwandlung nicht zugestimmt hat. „Hübsch“ verpackt mit der Eingangsinfo,... „Die Drittelpause“: Der Fall Pielmeier bringt nur Verlierer hervor

Goalie Timo Pielmeier – © by Sportfoto-Sale (JB)

Das war schon eine Überraschung, als gestern der ERC Ingolstadt verkündete, dass Timo Pielmeier der Gehaltsumwandlung nicht zugestimmt hat.

„Hübsch“ verpackt mit der Eingangsinfo, dass der ERC die Lizenz erhalten hat, rückte der eigentlich wesentlich interessantere Teil der Pressemitteilung schnell in den Fokus.

In den sozialen Netzwerken war in vielen Kommentaren schon ein gewisser „Shitstorm“ nachzulesen. Wohl auch deshalb, weil der zitierte ERC-Geschäftsführer Claus Liedy klar die Vorwürfe der fehlenden Solidarität zu Pielmeiers Arbeitgeber, dem ERC Ingolstadt, formulierte. Aus Sicht der Klubführung ist es verständlich, dass man die Voraussetzung für die Lizenzerteilung erbringen muss und nicht an Glaubwürdigkeit verlieren möchte.

Die Trennung zwischen Stürmer Austin Ortega und den Eisbären Berlin wurde vor einigen Tagen übrigens schon deutlich zurückhaltender von den Berlinern formuliert.

Als Außenstehender vermag ich mir ehrlich gesagt kein Urteil darüber erlauben, ob es richtig ist die Gehaltsumwandlung abzulehnen. Niemand von uns war bei den Gesprächen zwischen Klub und Spieler(management) dabei. Moralisch mag man von außen betrachtet Ortega und Pielmeier Vorwürfe machen können. Wie aber der Gehaltsverzicht für die beiden ganz individuell in Zahlen ausschaut wissen wohl nur die Wenigsten von uns.

Ob die grundsätzliche DEL-Maßgabe der Gehaltsumwandlung, auch unter einem gewissen Zeitdruck für die Spieler, für die Lizenzerteilung auch vor einem Gericht standhalten würde ist grundsätzlich auch erst einmal zumindest fraglich.

Der ERC Ingolstadt hat klar gemacht, dass man keine Möglichkeit sieht Timo Pielmeier als Teil des Teams wieder aufs Eis zu schicken. Das Tischtuch scheint zerschnitten. Ingolstadts Meistergoalie (seit 2013 Teil des ERC Teams) hat sich öffentlich bislang nicht geäußert. Vielleicht aus gutem Grund, weil eine arbeitsgerichtliche Auseinandersetzung droht. Schließlich beinhaltet das Arbeitspapier zwischen ERC und Pielmeier eine Laufzeit bis 2022.

Am Ende könnte bis zu einer gerichtlichen Klärung nicht nur viel Zeit ins Land gehen. Schon jetzt gibt es auf beiden Seiten, unbeachtet der finanziellen Dinge, nur Verlierer. Unabhängig vom „Fall Pielmeier“ werden zurecht die Stimmen lauter, die ein grundsätzliches Ãœberdenken des Geschäftsmodells Eishockey in den Profiligen einfordern.
(S. Haldermann)

Über „Die Drittelpause“: In der sogenannten „Drittelpause“ greifen verschiedene Autoren aktuelle Themen auf und beziehen hier klar persönlich Stellung. Hierbei wird Nebensächliches zur Hauptsache gemacht und umgekehrt. Es wird gerne überspitzt, frech und vielleicht auch manchmal einfach nur „anders“ argumentiert und kommentiert. Mal laut, mal leise, mal mit einem Augenzwinkern und mal mit dem Dampfhammer oder in Satireform. „Die Drittelpause“ ist nicht neutral und ausgeglichen, sie ist die oft persönliche Meinung des Autors / der Autorin und soll Anlass zur Diskussion bieten.

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