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München. (MR) Der diesjährige Deutschland-Cup ist nun Geschichte, und es wurden so einige Geschichten geschrieben. Es nahmen außer dem Titelverteidiger Deutschland die alljährlichen Teilnehmer...
© by Eishockey-Magazin (DR)

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München. (MR) Der diesjährige Deutschland-Cup ist nun Geschichte, und es wurden so einige Geschichten geschrieben.

Es nahmen außer dem Titelverteidiger Deutschland die alljährlichen Teilnehmer Schweiz und Slowakei sowie in diesem Jahr turnusmäßig eine Auswahl der USA teil. Dier Veranstalter sprachen wieder von einem gelungenen Turnier mit einem erneuten Besucherzuwachs – insgesamt wurden 31.250 Zuschauer gezählt, zwei der drei Spiele mit deutscher Beteiligung meldeten „ausverkauft“.

Pat Cortina für Deutschland musste verletzungsbedingt auf einige Stammkräfte verzichten (z.B. Mo Müller), konnte dafür den einen oder anderen (fast) Neuling testen wie Bernhard Ebner, Benedikt Schopper oder Daryl Boyle. Um es vorwegzunehmen: selbst wenn die DEB-Auswahl das selbstgesteckte Ziel „Titelverteidigung“ nicht erreicht hat, von den teilnehmenden Spielern hat sich keiner als Totalausfall gezeigt. Ein Daryl Boyle wusste zu gefallen, Michael Wolf und Felix Schütz harmonierten gut. Patrick Hager benötigte etwa 4 Drittel Anlaufzeit, war dann aber voll da. Dass Denis Reul und auch Justin Krueger eher die Männer fürs „Grobe“ sind, wußte man vorher, Schopper fällt auch in diesen Bereich. Sehr aktiv fiel auch Frank Mauer auf. Bei den Goalies ist wieder einmal Dennis Endras hervorzuheben, der aus der Nationalmannschaft nicht wegzudenken ist und seinen Einsatz gegen die Slowakei mkt einem Shutout belohnte, Danny aus den Birken hat seinen Job gut erledigt, nur Dimitri Pätzold erwischte bei seinem Einsatz im Endspiel gegen die US amerikanische Auswahl einen „gebrauchten Tag“ und sah bei 4 der 7 Gegentreffer nicht wirklich gut aus. Mit dem dritten Platz in der Endabrechnung war man zwar von offizieller Seite nicht ganz zufrieden, doch Kampf und Einsatz haben diesmal gestimmt – anders als noch beim Turnier zur Olympiaqualifikation in Bietigheim-Bissingen (Feb. 2013).

Die Slowaken hatten wenig „große Namen“ dabei, wenn auch sich das Team mit 14 von 24 Spielern aus der KHL rekrutierte; aber ein ein Marcel Hossa allein kann es eben auch nicht richten. Sie zeigten sich aber als sehr unbequemer Gegner, konnten im Auftaktspiel gegen die USA einen 3:0 Rückstand aufholen, sie ins Penaltyschießen zwingen und dort gar den Zusatzpunkt „abstauben“. Wenn man ihr Penaltykilling im Spiel gegen die Schweiz gesehen hat (das Spiel ging an die Schweiz), fragt man sich, wie sie das Spiel gegen Deutschland haben verlieren können. Sie belegten im Schlussranking den letzten Platz.

Sean Simpson konnte auf eine ganze Reihe guter Schweizer Nachwuchsspieler zurückgreifen und hatte nur einen Teil des so erfolgreichen WM-Kaders aufgeboten, wobei dann auch die erfahrenen Kräfte Julian Sprunger, Benjamin Plüss, Kevin Romy und Roman Wick jeweils ein Spiel aussetzen konnten. Nach einem Penaltysieg gegen den Gastgeber am ersten Spieltag gaben die „Eisgenossen“ gegen Team USA eine 3:1 und 4:2 Führung noch aus der Hand und mussten nach dem schwer erarbeiteten Sieg gegen die Slowaken um amerikanische Schützenhilfe beten, dass am Ende der 2. Platz im Gesamtklassement heraussprang.

Wie in jedem Jahr ist das nordamerkanische Team eine Wundertüte, in diesem Jahr waren es wieder die „Stars and Stripes“. Anders als in den vergangenen Jahren waren heuer nur wenige der Europa-Legionäre in der DEL tätig (4x DEL, 4x KHL, 7x Finnland). Wie in jedem Jahr traf sich dieser bunt zusammengewürfelte „Haufen“ erst einen Tag vor Turnierbeginn zum ersten gemeinsamen Training und benötigte so vorbereitet etwa fünf Drittel, um beim Cup anzukommen. Dann aber legten sie gewaltig los, klauten den Schweizern den Sieg – wie das geht, hatten sie ja am ersten Spieltag am eigenen Leib gegen und durch die Slowaken erfahren müssen – und im „Finale“ Deutschland den Turniersieg. Gerade in den letzen 40 Minuten des Turniers drehten sie extrem auf und kamen zum Abschluß zu einem 7:4 Erfolg. Glückwunsch an dieses Team zum Gewinn des Deutschland-Cup 2013.

Es gab aber noch Geschichte(n) am Rande der Bande – und eine davon ist hier örtlich wörtlich zu nehmen: Ausgerechnet an dem Wochenende, als der Volksentscheid zur Olympia-Bewerbung für die Winterspiele 2022 anstand, ging im Freitag-Abendspiel eine Scheibe an der Bande hinter dem Tor zu Bruch. Das sollte in einem Eisstadion kein großer Akt sein, die Pause wurde um 1:45 Min. vorgezogen, und normal hätte das Spiel mit geringer Verzögerung weitergehen können. Nicht so im Münchner Olympia-Eisstadion. Dort scheint man mit diesem Zwischenfall – trotz aktiver DEL-Teilnahme – bisher noch nicht konfrontiert worden zu sein, denn es gab keine passende Ersatzscheibe (und für eine „Bastelarbeit“ kein Arbeitsmaterial oder Strom, auch die Baumärkte in der Umgebung sollen bereits geschlossen gewesen sein). Das ganze wurde im free TV übertragen, nach 45 Minuiten ging es endlich weiter. Dass die Olympiabewerbung mit gut 52% abgelehnt wurde, war aber sicherlich nicht ursächlich auf den Glasbruch zurückzuführen….

Eine weitere Geschichte ist die Präsentation zu den WM-Standorten 2017 – Köln und Paris. Das Konzept mit 2 Hallen (18.500 bzw. 15.000 Zuschauer Fassungsvermögen) an 2 Spielorten, dem jeweiligen 100 km Einzugsgebiet mit 20 bzw 12 Mill. Einwohnern, ein Fandorf um die Lanxess-Arena bzw. im Komplex des „Palais de Omnisport“ in Bercy, Ticketpreise, die möglichst niedrig gehalten werden und im Durchschnitt bei 39 Euro liegen (also alle Preiskategorien und alle Spiele eingerechnet) und die freie Fahrt im öffentlichen Nahverkehr mit einschließen sollen sowie die intensive und freundschaftliche Zusammenarbeit der beiden Nationen Deutschland und Frankreich, unterstützt durch die Regierungen beider Länder hört sich sehr vielversprechend an. Die Strecke Köln – Paris beträgt mit dem TGV / Thalys ca. 3 Std., und für die reisefreudige Fanseite hört sich auch die Aussage von Franz Reindl positiv an, der bestätigte, dass man in vielversprechenden Gesprächen mit der französichen Bahngesellschaft ist, um zu einem Kontingent zu ermäßigten Preisen (mögl. ebenfalls um 39 Euro für Köln-Paris-Köln) zu kommen. Der SNCF zeigt sich hier zugänglicher als die DB…

Es gibt noch eine dritte Geschichte am Rande oder im Rahmen des Deutschland-Cups. Der mittlerweile traditionelle Fanfrühschoppen an Samstag Vormittag wurde erstmals nach drei Jahren „Clemensburg“ in Schwabing in eine andere Location transferriert, da die jährlich wachsende  Teilnehmerzahl nach größeren Räumlichkeiten verlangte. Mit dem „Backstage“ am Bahngelände „Hirschgarten“ war eine solche gefunden, wo dann auch die Raucher unter einem Zeltdach bei suboptimalem Wetter ihrer Sucht frönen konnten; auch die Geräuschkulisse störte hier niemanden (da die Clemensburg in einer Wohnsiedlung liegt, musste hier bei den Stehplätzen auf der Strasse immer ein wenig Rücksicht genommen werden, auch auf den Anwohnerverkehr). Die Fans waren’s zufrieden, das Personal zeigte sich – wieder einmal – völlig überrascht, wie es funktionieren kann, dass eine große Anzahl (ca. 150) Fans der unterschiedlichsten Vereine friedlich unter einem Dach feiern kann. Eine Wiederholung an diesem Ort ist praktisch gebucht.

Eine kleine, nicht repräsentative Umfrage unter den Fans brachte allerdings auch den Wunsch zum Ausdruck, dass nach demnächst sechs Jahren in Folge in München der Deutschland-Cup ab 2015 gerne wieder an einen anderen Standort umziehen dürfte.

Fotostrecke zum Deutschland Cup 2013

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