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Ravensburg. (PM Towerstars) Eine regelrechte emotionale Achterbahn erlebten die Towerstars und ihre Fans beim Topspiel am Sonntagabend gegen Frankfurt. Das aufgrund mehrerer positiver Corona-Schnelltests... DEL2: Stark dezimierte Towerstars bejubeln zwei Punkte im Topspiel gegen Frankfurt

© F. Enderle

Ravensburg. (PM Towerstars) Eine regelrechte emotionale Achterbahn erlebten die Towerstars und ihre Fans beim Topspiel am Sonntagabend gegen Frankfurt.

Das aufgrund mehrerer positiver Corona-Schnelltests auf 13 Feldspieler und einen Torhüter zusammengeschrumpfte Team bot einen aufopferungsvollen Kampf und siegte mit 4:3 nach Penaltyschießen. Nur 43 Sekunden fehlten gar zum 3-Punkte Erfolg.

So mancher Fan hatte sich bei der Veröffentlichung der Teamaufstellung auf der DEL2 Webseite gewundert und eine böse Vorahnung: Bei den Towerstars hatte der Corona-Virus wieder zugeschlagen. Gleich bei mehreren Towerstars Spielern hatten die vor dem Spiel vorgeschriebenen Schnelltests positiv angeschlagen. Zwei weitere Akteure waren zwar negativ getestet, mit Symptomen allerdings vorsorglich in die Isolation beordert worden. Aufgrund der äußerst unsicheren Infektionslage wurde eine einvernehmliche Spielabsage und Verlegung angeregt, der vonseiten der Löwen Frankfurt allerdings nicht zugestimmt wurde. Die ebenfalls zurate gezogene DEL2 Ligenleitung verwies auf die Regel, dass ein Team mit neun Feldspieler und einem Torhüter als spielfähig gilt.

Da negativ getestete und zudem geboosterte Spieler laut aktueller Corona-Verordnung nicht mehr in Isolation müssen, konnten die Towerstars 13 Feldspieler und einen Torhüter zur Aufstellung bringen und das Spiel sollte stattfinden. Dass Trainer Peter Russell seine angedachte Aufstellung komplett über den Haufen werfen musste, war bei Spielbeginn vollkommen vergessen. Die Oberschwaben spielten selbstbewusst die Scheibe nach vorne und ließen sich auch nicht von einer frühen Strafzeit nach 75 Sekunden gegen Charlie Sarault nicht aus der Bahn werfen. Kaum wieder komplett traf es dann kurz hintereinander zwei Löwen-Spieler mit Regelwidrigkeiten. Leider blieb sowohl die doppelte, als auch einfache Überzahl ungenutzt.

Die Führung gelang nach neuneinhalb Minuten dafür den Gästen aus der Mainmetropole. Ein unglücklicher Puckverlust direkt vor der eigenen Spielerbank ermöglichte Frankfurt ein 2 gegen 1 Break, das Brett Breitkreuz frei am rechten Pfosten mühelos zum 0:1 abschloss. Zunächst wirkten die Oberschwaben etwas verunsichert, nach ein paar Wechseln war der Rhythmus aber wieder da und das brachten die Cracks von Coach Peter Russell prompt auf die Anzeigentafel. David Zucker nutzte viereinhalb Minuten vor der ersten Pause den Raum im gegnerischen Drittel, zog in den Slot und ließ Löwen-Keeper Jake Hildebrand keine Chance.

Im zweiten Spielabschnitt waren gerade einmal dreieinhalb Minuten gespielt, da brannte zum zweiten Mal der Torjubel auf den Rängen auf. Diesmal war die neu formierte zweite Sturmreihe entschlossen auf das gegnerische Tor gezogen, den Pass von Vincent Hessler hämmerte der heranstürmende Charlie Sarault dann trocken zum 2:1 in die Maschen. Zwei Minuten später winkte die Riesenmöglichkeit, diese Führung weiter auszubauen. Nathan Burn wurde wegen zweifachem Verstoß beim Bully auf die Strafbank verbannt, die fällige Überzahl konnten die Towerstars allerdings erneut nicht nutzen. Bitter war dies vor dem Umstand, dass es in der 30. Spielminute den 2:2 Ausgleich setzte. Florin Ketterer rutschte auf dem Weg in die rechte Rundung unglücklich aus, Yannick Wenzel stand zwei Pässe später völlig frei vor dem Tor und netzte zum 2:2 Ausgleich ein.Frankfurt profitierte von diesem Treffer sichtlich, die Towerstars gerieten mehr und mehr unter Druck und sie konnten erleichtert sein, dass es bei diesem 2:2 Zwischenstand in die zweite Pause ging.

Der Schlussabschnitt war dann vor allem durch Kampf geprägt. Wie erwartet zogen die mit vier Reihen vollbesetzten Löwen das Tempo nochmals an, doch die Towerstars hielten stark dagegen. Frankfurt hatte zwar mehr Chancen und Jonas Langmann war mehrfach in höchster Not gegen frei stehende Löwen-Stürmer gefragt, dennoch war der nächste Treffer den Towerstars vorbehalten.

Knapp sieben Minuten vor Ende der Partie setzte Sam Herr in numerischer Überzahl erfolgreich nach, die 3:2 Führung begeisterte die Zuschauer auf den Rängen. Es war klar, dass die Towerstars das Risiko minimieren und die Defensive verstärken mussten. Frankfurt gab in den letzten fünf Minuten auch mächtig Gas, die Gastgeber waren fast ausschließlich mit Defensivarbeit beschäftigt. Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit ging Löwen-Coach Bahuslav Subr auch volles Risiko und nahm den Torhüter zugunsten eines 6. Feldspielers vom Eis. Mehrfach konnten sich die Ravensburger Cracks auf Kosten eines Icings befreien, zweimal rutschte die Scheibe nur knapp am leeren Frankfurter Tor vorbei.

Unter den Anfeuerungsrufen der Fans rackerten die Towerstars eine Sekunde nach der anderen von der Uhr. Die letzte Minute lief bereits, als die Scheibe hinter dem Tor unglücklich durchrutschte und Dylan Wruck den sofort weitergespielten Puck zum 3:3 Ausgleich einnetzte. 43 Sekunden waren noch zu spielen, wie bitter für das so aufopferungsvoll kämpfende Team. Doch zumindest war schon ein Punkt gebucht, für einen zweiten gab es die Gelegenheit in der Overtime. Hier hatten beide Teams mehrfach Chancen auf die Entscheidung auf dem Schläger, die fünf Minuten blieben jedoch torlos.

Das Penaltyschießen wurde dann zum absoluten Sonntagabend-Krimi. Den ersten Anlauf setzte Charlie Sarault nur an den linken Pfosten, auf der Gegenseite verwandelte Maximilian Faber frech zur Führung. Nachdem die weiteren Anläufe jeweils Beute der Torhüter waren, behielt Georgiy Saakyan beim dritten Anlauf die Nerven und glich aus. Georgiy Saakyan war es auch, der im Tiebreak mit dem insgesamt sechsten Penalty dann alles klarmachte und auch den viel umjubelten Zusatzpunkt für die Towerstars unter Dach und Fach brachte.

„Die Jungs haben trotz des dezimierten Kaders fantastisch gekämpft“, freute sich nach dem Spiel Trainer Peter Russell. „Wir dürfen ja nicht vergessen, dass die Mannschaft letzte Woche erst aus der Quarantäne kam und wir gegen Selb, Kassel und Crimmitschau extrem weite Busfahrten zu absolvieren hatten.“

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