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Neuss. (EM) Die Eishockeyszene ist erschrocken. Nachdem beim EHC Red Bull München mittlerweile insgesamt 22 Leute aus dem Kader und Staff positiv auf das... DEL: Corona-Ausbrüche in München und Düsseldorf bereiten große Sorgen

GeschŠftsfŸhrer Gernot Tripcke – © PENNY DEL / City-Press

Neuss. (EM) Die Eishockeyszene ist erschrocken. Nachdem beim EHC Red Bull München mittlerweile insgesamt 22 Leute aus dem Kader und Staff positiv auf das Corona-Virus getestet wurden, kam heute die nächste Schreckensmeldung aus Düsseldorf. Auch bei der DEG gibt es, wie es offiziell heißt, „mehrere“ Coronafälle.

Es ist zu hoffen, dass alle Erkrankten möglichst schnell wieder gesund und einsatzfähig sind. Das sollte grundsätzlich an allererster Stelle stehen und auch hier erwähnt werden.

Nach den positiven Testergebnissen wurden als logische Konsequenz beide Teams umgehend von den örtlichen Gesundheitsämtern in Quarantäne geschickt und die nachfolgenden Spiele abgesagt.
So groß die Freude bei allen Beteiligten über den Saisonstart mit Fans war, so groß ist nun auch die Sorge vor weiteren Fällen und damit verbundenen Spielabsagen in der Liga.

Nachdem Red Bull München am Samstag die Spielabsage für das Sonntagsmatch in Nürnberg verkündet hatte, machten Spekulationen in den sozialen Medien schnell die Runde. „Die können doch nicht alle geimpft sein“ oder „das sind bestimmt die ungeimpften Trump-Anhänger aus Nordamerika“, waren noch Behauptungen der eher harmlosen Art.
Die Süddeutsche Zeitung (SZ) hat sich beim EHC Red Bull erkundigt und die Auskunft erhalten, dass 97,5% der Spieler, Trainer und Betreuer zweifach bzw. zumindest einmalig geimpft worden sind. Demzufolge liegt die Vermutung nahe, dass sich eine oder auch mehrere Personen im privaten Umfeld infiziert haben und alle anderen als „Superspreader“ mit hoher Viruslast angesteckt haben. Die Nähe auf relativ engem Raum, wie beispielsweise im Team-Hotel, im Bus oder in der Kabine sind für das Virus bekanntlich hilfreich sich zu verbreiten.

Einen Tag bevor die Münchner in Quarantäne mussten, waren sie noch ersatzgeschwächt bei den Augsburger Panthern angetreten.

Zwei Tage nach dem Derbysieg zog das Gesundheitsamt der DEG den Stecker

Heute folgte dann die nächste Schreckensmeldung aus Düsseldorf. Zwei Tage nach dem sensationellen 6:1 Triumph im Derby bei den Kölner Haien zog das Gesundheitsamt den DEG Cracks erst einmal den Stecker. Am kommenden Wochenende wird kein Spiel der Düsseldorfer EG stattfinden. Grund dafür sind positive Corona-Fälle innerhalb der Mannschaft, auch bei bereits geimpften Spielern. Wieviele Spieler dort infiziert sind, ist momentan offiziell von Seiten des Klubs noch nicht benannt worden. Nach Informationen des Kölner Express sollen mindestens sechs Leute aus dem Spieler oder Betreuerkreis infiziert sein. Weiter berichtet das Blatt von einer 90 %igen Impfquote bei der DEG.
Ob die vor dem Derby kurzfristig erkrankt ausgefallenen Luca Zitterbart und David Trinkberger zu den infizierten Spielern gehören, ist momentan reine Spekulation.

DEG-Sportdirektor Niki Mondt wird in der DEG Pressemitteilung wie folgt zitiert: „Trotz aller getroffenen Vorsichtsmaßnahmen sind nun auch wir von positiven Fällen betroffen. Die nun angeordnete Quarantäne ist sinnvoll, um weitere Ansteckungen zu verhindern.“

Gestaltung des Spielplans lässt wenig Spielraum für weitere Spielverlegungen

Klar ist allerdings, dass die vermehrten Ausbrüche die Liga vor ernsthafte Probleme stellen. Es geht nicht nur um die Gestaltung des ohnehin extrem eng getakteten Spielplans, in den die ausgefallenen Spiele „irgendwie“ wieder integriert werden müssen. Allein das ist schon eine schwierige Aufgabe, denn die DEL unterbricht ihren Spielbetrieb im November für den Deutschland Cup und vor allem im Februar wegen den olympischen Spielen. Erschwerend kommt hinzu, dass in dieser Saison mit Aufsteiger Bietigheim 15 statt 14 Teams am Spielbetrieb teilnehmen. Die Playoffs wurden ohnehin schon für diese Spielzeit auf den Modus „best of Five“ verkürzt.

„Das ist eine unschöne Geschichte. Es ist klar, dass das für die Spielplan-Gestaltung eine große Herausforderung ist. Wir hoffen, dass es eine Ausnahme bleibt“, wird DEL Geschäftsführer Gernot Tripcke vom Sport Informationsdienst (SID) nach den Fällen in München zitiert.

Wird die Teststrategie wieder verschärft?

In der Ligazentrale will man laut „Express“ die neue Situation, dass nun auch geimpfte Spieler vermehrt von Impfdurchbrüchen betroffen sind, besprechen und neu bewerten.

Denkbar wäre, dass in Zukunft die Testverfahren auch für Geimpfte Spieler und Staff-Mitglieder wieder hochgefahren werden. Ein Austausch mit den anderen Profilgen DFL, BBL und HBL ist angedacht.

Die Deutsche Eishockey Liga ist in jedem Fall nun gefordert Maßnahmen zu ergreifen. Weitere Spielausfälle könnten nur extrem schwer aufgefangen werden. Im Sommer hatte man sich noch sehr optimistisch auf die Rückkehr zum regulären und über Jahre bewährten Doppelrunden-Modus geeinigt. In der letzten Corona-Saison 20/21 war die DEL erst im Dezember nach zähem Ringen und unterteilt in Nord- und Südstaffel an den Start gegangen.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Liga nicht mitten in der Saison aufgrund weiterer Spielausfälle ihren Modus ändern muss. Das wäre dann das absolute „Horrorszenario“.




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