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Im Dezember 2020 nach Bayreuth gekommen, entwickelte sich der 24-jährige Allrounder schnell zu einer festen Größe im Abwehrverbund der Oberfranken. Der zuvor meist in... Defender bleibt ein Tiger

Moritz Schug – © Karo Vögel

Im Dezember 2020 nach Bayreuth gekommen, entwickelte sich der 24-jährige Allrounder schnell zu einer festen Größe im Abwehrverbund der Oberfranken.

Der zuvor meist in der Oberliga aktive Starnberger, der zu Saisonbeginn aus Halle nach Crimmitschau gewechselt war und dort auf Grund der Altersbeschränkung seinen Vertrag auflöste, bereut seinen Schritt an den Roten Main in keinerlei Hinsicht.

„Ich hatte anfangs etwas Pech mit einer Verletzung, konnte mich aber danach sehr schnell ins Team spielen und mich ans Niveau gewöhnen und anpassen. Außerhalb der Eisfläche läuft es auch rund, sodass mich gefreut habe, verlängern zu können“, erklärt Verteidiger.

Über die etablierten Nachwuchs-Standorte Rosenheim und Köln führte der Weg des 1,84 Meter großen und 83 Kilo schweren Rechtsschützen über mehrere Oberliga-Standorte bis nach Bad Nauheim, wo er zu ersten Einsätzen in der DEL2 kam. Im Anschluss spielte Schug eine starke Saison mit 33 Punkten in 40 Spielen in der Oberliga Nord bei den Saale Bulls aus Halle, bevor ihn der zuvor beschriebene Weg über Crimmitschau nach Bayreuth führte.

„Moritz hat sich schnell ins Team eingefügt und ohne Probleme den Schritt eine Liga höher gemeistert. Seine Übersicht und seine Art, die Scheibe überlegt nach vorne zu spielen, tut unserem Spiel gut“, ist sich Matthias Wendel sicher.

„Moritz hat überzeugt und die an ihn gestellten Erwartungen erfüllt. Seine Flexibilität macht ihn sehr wertvoll. Er ist schnell auf den Schlittschuhen unterwegs, hat einen guten Schuss und trifft zumeist die richtigen Entscheidungen. Zudem ist er in einem Alter, wo er sich – nach einem ersten Jahr in der DEL2 – sicher noch weiter entwickeln kann“, bestätigt Coach Petri Kujala die positive Beurteilung des Geschäftsführers.

Medienteam: Moritz, schön dich weiter im Trikot der Tigers zu sehen. Es war für dich schnell klar, in Bayreuth weiter machen zu wollen?
Moritz Schug: Ja, eigentlich schon. Ich denke, dass Petri und Matthias ganz zufrieden mit mir waren. Sie sind recht frühzeitig auf mich zugekommen und haben mir angeboten, den Vertrag für ein Jahr zu verlängern. Deshalb habe ich mir auch weiter nichts anderes angehört.

Medienteam: Du bist, bevor du nach Bayreuth gekommen bist, schon einige Male in der DEL2 aufgelaufen. Nun hast du aber praktisch – auch wenn du verletzungsbedingt nicht alle Spiele machen konntest – deine erste komplette Saison in dieser Liga bestritten.
Moritz Schug: Am Anfang war es schon nicht leicht. Alles ist schneller, präziser und intensiver. Jeder Fehler wird im Prinzip sofort bestraft. Die Trainingsintensität ist eine andere als in der Oberliga. Man merkt sehr schnell, dass es hier nicht um ein Hobby geht, sondern dass es ein Beruf ist. Man muss an jedem Tag, bei jedem Training seine Leistung bringen. Das verdeutlicht schon, dass es ernst ist.

Medienteam: Zudem hast du dich schnell verletzt und musstest pausieren.
Moritz Schug: Ja, gleich im ersten Spiel habe ich mir einen Finger gebrochen und war erstmal raus. Da geht einem schon die Pumpe. Später in der Saison habe ich dann unbeabsichtigt einen Schläger durchs Gesicht gezogen bekommen. Zeitweise war im Anschluss mein Gleichgewichtssinn beeinträchtigt. Das hat schon genervt, aber inzwischen ist alles ausgeheilt.

Medienteam: Nochmal zurück aufs Eis. Als gelernter Stürmer läufst du inzwischen als Verteidiger auf. Du kommst gut zurecht?
Moritz Schug: Ja, ich spiele gerne als Verteidiger. Ich hatte natürlich auch Glück, dass ich oft mit Kurt gespielt habe. Der hat mich machen lassen und hat geholfen, wo es ging. Wenn mal ein Fehler passiert ist, war das für ihn auch kein Ding, was nicht so gewöhnlich ist, da ältere und etablierte Spieler den Jungen oft nicht den Freiraum gewähren. Er war nie verärgert und da fällt es einem natürlich leichter, sich auch einmal etwas zu trauen.

Medienteam: Auch der Trainer gibt Vertrauen?
Moritz Schug: Ja, in jedem Fall. Petri macht insgesamt einen guten Job. Ist für alles offen und sehr ehrlich zu den Jungs. Er sagt dir gerade raus, wenn Fehler passieren oder man schlecht gespielt hat, gibt aber andererseits auch, wenn was gut läuft, sofort Feedback. Er findet da einen guten Mittelweg.

Medienteam: Es war für dich, wie für alle anderen Jungs, eine ganz spezielle Saison. Vermutlich war auch der Kontakt zu den Kollegen außerhalb des Stadions nicht so, wie das in „normalen Zeiten“ der Fall ist?
Moritz Schug: Es war schon nicht so leicht. Neuer Verein und dann Corona. Normalerweise schaut man sich natürlich alles an, erkundet die Stadt, Geschäfte und Lokalitäten. Das war in dieser Form nicht möglich. Ich bin wenigstens mal mit dem Auto durch die Gegend gefahren und habe mir ein bisschen was angesehen. Mit den Jungs ist man natürlich beim Training, bei Spielen oder bei Auswärtsfahrten viel zusammen, aber privat hat man sich eher weniger getroffen, da man im Falle der Fälle auch niemanden anstecken wollte. Man war viel zu Hause, hat gespielt oder Netflix geschaut. Es war sozusagen eine Zocker-Saison.

Medienteam: Sportlich ist es – gerade auch zum Ende der Saison hin – nicht besonders gut gelaufen. Nach außen hin verwunderlich, da lange bekannt war, dass es keinen Absteiger geben wird. War die Luft raus oder wie kann man sich das erklären?
Moritz Schug: Wenn man das so genau wüsste… Wir waren sicher nicht im Urlaubs-Modus oder ähnliches. Wir gehen ja nicht aufs Eis, um zu verlieren oder uns zur Lachnummer zu machen, sondern gehen immer ins Spiel und wollen dieses positiv gestalten.

Medienteam: Bitter waren gerade die letzten zehn Spiele…
Moritz Schug: Ja, sicher, auch für uns war das extrem bitter. Trotzdem – wir haben schon alles versucht und uns reingehängt. Hatten oft auch das Momentum auf unserer Seite, was wir jedoch nicht nutzen konnten, so wie das dem Gegner dann oft gelungen ist. Es liegt sicher an Kleinigkeiten, wie zum Beispiel gegen Teams, die schon voll im Playoff-Modus laufen.

Medienteam: Wie ist der Fahrplan bis zum Saisonstart?
Moritz Schug: Ich bin derzeit zu Hause in Geretsried. Die Saisonvorbereitung hat natürlich schon begonnen. Ich trainiere regelmäßig und freue mich, im September dann wieder nach Bayreuth zu kommen.

Medienteam: Moritz, vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen dir noch einen schönen Sommer und freuen uns, dich bald wieder im Tigerkäfig auf dem Eis zu sehen.

Kader 2021/2022


Trainer: Petri Kujala
Tor: Timo Herden, Nico Zimmermann
Abwehr: Kurt Davis, Daniel Stiefenhofer, Garett Pruden, Lubor Pocovic, Moritz Schug
Sturm: Ville Järveläinen, Cason Hohmann, Luke Pither, Dani Bindels, Ivan Kolozvary, Tim Zimmermann, Tom Schwarz, Dominik Meisinger, Marvin Ratmann, Jan Luca Schumacher

-av-

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