Cole Maier schießt Nürnberg zum Sieg
Aktuell Ticker 1AllgemeinDüsseldorfer EGNürnberg Ice Tigers 29. September 2024 Eishockey-Magazin 0
Nürnberg. (STM) Steven Reinprecht stand im Mittelpunkt bei seiner Rückkehr nach Nürnberg als Headcoach der Düsseldorfer EG.
Am Ende war es aber beim 6-3 Heimsieg der Ice Tigers der Nachmittag von Cole Maier, der sein Team mit seinem ersten Hattrick in der DEL auf die Siegerstraße brachte. Vor 4165 Zuschauern sahen die Ice Tigers lange wie der sichere Sieger aus, ehe die DEG im Schlussdrittel wieder ins Spiel kam. Die weiteren Nürnberger Tore erzielten Josef Eham und Evan Barratt, der doppelt traf.
Es war nicht nur das erste Gastspiel der Düsseldorfer EG in dieser Saison, es war ich die Rückkehr einer Nürnberger Eishockey-Legende an einem sonnigen Nachmittag im fränkischen Herbst. Von 2012-2018 war Steven Reinprecht neben Patrick Reimer die prägende Figur am Kurt-Leucht-Weg. Sechs Spielzeiten absolvierte der ehemalige Stanley-Cup Sieger im Trikot mit dem Tiger auf der Brust und war dabei einer der besten Stürmer in der Deutschen Eishockey Liga. Seine Reihe mit Yasin Ehliz und Patrick Reimer gehörte zum Besten, was die DEL zu dieser Zeit zu bieten hatte. So hatte es sich auch Patrick Reimer nicht nehmen lassen, heute in die Arena zu kommen.
Dass sein Trikot nach dem Ende seiner aktiven Karriere unter dem Dach der Arena hängt, war die logische Konsequenz seiner brillanten Leistungen auf dem Eis. Heute kehrte er als Headcoach der Düsseldorfer EG nach Nürnberg zurück. Mit den Rheinländern hat sich Reinprecht eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe ausgesucht. Nach einer miserablen Saison, in der die DEG über weite Strecken tief im Abstiegskampf steckte, musste man im Sommer auch finanziell kleinere Brötchen in Düsseldorf backen.
Mit einem runderneuerten Kader versuchen die Düsseldorfer wieder in ruhigere Fahrwasser zu kommen, gestützt auf Torhüter Henrik Haukeland und Torjäger Brendan O´Donnell. Ein verletzter Haukeland sorgte für einen denkbar schlechten Start, ehe der Norweger am Freitag sein Comeback beim Heimsieg gegen Schwenningen feierte.
Einen denkbar schlechten Start erwischten die Ice Tigers auch am Freitag in Köln, nach einem 1-4 Rückstand sah es für die Franken nicht unbedingt nach Punkten aus, ehe ein Comeback und der Siegtreffer von Gerard in Verlängerung noch für ein Happy End sorgten.
Trotz der sechs Tore vom Freitag entschloss sich Mitch O´Keefe seine Sturmreihen erneut zu verändern. Eugen Alanov und Charlie Gerard tauschten die Plätze, Justus Böttner rutschte wieder in die Aufstellung, Thomas Heigl war heute überzähliger Stürmer. Im Tor begann Leon Hungerecker, nachdem Treutle in Köln nach dem vierten Gegentreffer Platz machen musste, und Hungerecker auch seinen Anteil am Comeback der Ice Tigers hatte.
Anders als in Köln waren die Ice Tigers von Beginn an hellwach und hochkonzentriert. Gerade einmal 38 Sekunden waren gespielt, da war Henrik Haukeland zum ersten Mal bezwungen. Cole Maier traf aus zentraler Position maßgenau aus dem Handgelenk (1.). Nach einer großen Strafe gegen Josef Eham bot sich den Gästen in einem langen Powerplay die Möglichkeit zum Ausgleich, so richtig gefährlich wurde es nur, als Tyler Angle über das leere Tor schoss (7.).
Noch knapper war es im ersten Überzahlspiel der Ice Tigers, Jeremy McKenna zielte etwas zu genau und traf nur die Latte (12.). Besser machte es kurz vor Drittelende Evan Barratt, der sich schon früh in dieser Saison in bestechender Form befindet. Mit einem satten Direktschuss gegen die Bewegung von Haukeland stelle er auf 2-0 (19.). Auch im Mitteldrittel waren die Ice Tigers über weite Strecken das bessere Team, auch wenn die Düsseldorfer EG einen Weg suchte, in die Partie zu kommen.
Die Ice Tigers ließen in diese Phase wenig zu, fanden immer wieder geschickt einen Weg, den Puck schnell aus dem eigenen Drittel zu befördern. Einzig Bennet Roßmy kam völlig frei vor Treutle zum Abschluss (24.). Genau zum richtigen Zeitpunkt legten die Ice Tigers nach. Bei angezeigter Strafe war es der ehemalige Düsseldorfer Josef Eham, der Haukeland aus kurzer Distanz zum 3-0 überwand (28.). Die Ice Tigers kontrollierten zu diesem Zeitpunkt Spiel und Gegner, ehe sich Jake Ustorf im Drittel der DEG eine unnötige Strafzeit leistete.
Im folgenden Powerplay zeigte Brendan O´Donnell dann seine ganze Klasse, Nach einem gewonnenen Bully verzögerte der Torjäger der DEG geschickt, lies einen Nürnberger Verteidiger aussteigen und traf platziert zum 3-1 Anschlusstreffer (34.). Der Treffer brachte ordentlich Sand in das Getriebe der Ice Tigers, die in der Folgezeit den Gästen häufig zu viel Platz ließen. Nach der deutlichen Führung der Ice Tigers schien das Spiel eine Wendung zu nehmen.
Der Eindruck verstärkte sich im Schlussdrittel, als die DEG innerhalb weniger Minuten zum Ausgleich kam. Erst war es Justin Richards, der ein schönes Zuspiel von Tyler Angle zum 3-2 vollendete (42.), ehe Drake Rymsha ein kurioser Treffer zum 3-3 Ausgleich gelang. Rymsha nahm seinen eigenen Nachschuss auf und schoss Hungerecker von hinter der verlängerten Torlinie geschickt an (46.). „Mir hat unser Spiel nach der Führung überhaupt nicht gefallen, gerade defensiv haben wir zu leichtsinnig agiert“, war auch Mitch O´Keefe mit dem Spiel in dieser Phase nicht zufrieden.
Ehe die Ice Tigers lange über den verspielten Vorsprung nachdenken konnten, gingen sie im folgenden Wechsel 32 Sekunden nach dem Ausgleich der DEG wieder in Führung. Der auffällige Cole Maier beförderte einen Abpraller von Haukeland energisch über die Torlinie (46.). Aus Sicht der Ice Tigers hätte es keinen besseren Zeitpunkt für diesen Treffer geben können. „Ich war sehr zufrieden, wie meine Mannschaft zurückgekommen ist, aber der vierte Treffer direkt nach dem Ausgleich hat uns das Spiel gekostet“, so Steven Reinprecht nach Spielschluss.
Als dann wenig später Evan Barratt eine sehenswerte Einzelleistung in Unterzahl mit einem Schuss in den Torwinkel krönte, waren die Ice Tiger dem zweiten Heimsieg in dieser Saison sehr nahe (53.). „Der Treffer in Unterzahl war enorm wichtig, am Ende haben wir das Spiel mit der richtigen Einstellung zu Ende gebracht“, so Mitch O´Keefe auf der Pressekonferenz.
Als Henrik Haukeland sein Tor bereits verlassen hatte, traf Cole Maier mit seinem dritten Treffer an diesem Abend zum 6-3 Endstand (59.). Steven Reinprecht hatte sich seine Rückkehr sicher anders vorgestellt. Zumindest wartete Patrick Reimer nach der Pressekonferenz auf seinen alten Freund.
Trainerstimmen zum Spiel
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