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Am 19.11. fand die diesjährige Aufnahme der neuen Mitglieder der Hockey Hall of Fame statt. In einer kleinen Serie wollen wir einen Rückblick auf...

NHL Hall of FameAm 19.11. fand die diesjährige Aufnahme der neuen Mitglieder der Hockey Hall of Fame statt.

In einer kleinen Serie wollen wir einen Rückblick auf die Karrieren von Rob Blake, Peter Forsberg, Dominik Hasek, Mike Modano und Pat Burns werfen. Warum wurden gerade diese Spieler und Trainer in die Ruhmeshalle des Eishockeys aufgenommen?

Mike Modano, ein Star unter den Superstars

 

Wenn es einen Prototyp für einen amerikanischen Eishockeyspieler geben sollte, dann wäre Mike Modano vermutlich nicht weit davon entfernt. 1,91 groß, blonde Haare und fast immer ein unwiderstehliches strahlendes Lächeln im Gesicht, erinnerte Modano eher an einen Surfer, als an Eishockeyspieler. Ein idealer Typus für die Werbung und dafür, den schnellen Sport auf dem Eis im heißen Texas populär zu machen. Mike Modano war ein Glücksgriff für die NHL und ganz speziell für den Club Dallas Stars.

 

Anfänge im „State of tenthousand lakes“

 

Dabei begann die NHL-Karriere von Modano nicht im „Lone Star State“, sondern im hohen Norden im Bundesstaat der zehntausend Seen. An der Grenze zu Kanada, und vielleicht mitten im Herzen von Eishockey-Amerika, startete Modano 1989 in seine erste Saison bei den Minnesota North Stars.

 

Bereits im ersten Jahr überzeugte der Center und zeigte keinerlei Anpassungsprobleme bei den Profis. Die Auszeichnung als bester Nachwuchsspieler ging nach der Spielzeit 1989/90 zwar an Sergei Makarow, aber mit 75 Punkten in 80 Spielen hatte Modano ein sehr gutes erstes Jahr.

 

Ãœberraschend im Finale gegen Lemieux & Co.

 

© by Media

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Während Modano in seiner persönlichen Entwicklung im zweiten Jahr etwas stagnierte, war der Erfolg der North Stars als Team ungleich größer. Obwohl die Stars nur 27 Siege bei 39 Niederlagen und 14 Unentschieden erreichten, marschierte die Mannschaft von Trainer Bob Gainey bis ins Finale um den Stanley Cup.

 

Gegen die Pittsburgh Penguins um Superstar Mario Lemieux waren die Stars aber der große Außenseiter. Mit einem Erfolg in der Auftaktbegegnung der Finals startete Minnesota aber sehr gut in die Finalserie. Als Lemieux Spiel drei wegen Rückenbeschwerden verletzungsbedingt verpasste, nutzen die Stars die Chance und lagen mit 2:1 Siegen in Front. Modano war nur noch zwei Spiele vom Gewinn des Cups entfernt. Aber als Nummer 66 ab Spiel vier wieder für die Penguins auf dem Eis stand, hatten die Stars keine Chance mehr auf einen Sieg. 3:5, 4:6 und 0:8(!) verlor Modano mit seinem Team die Spiele vier bis sechs.

 

In den beiden folgenden Jahren verbesserte sich die Punkteausbeute von Modano wieder und er erzielte zweimal hintereinander 33 Tore in der regulären Saison. Das Team war aber nicht konkurrenzfähig genug und verpasste 1992/93 sogar die Playoffs. Dazu sorgten Diskussionen um die Spielstätte in Minneapolis für Unruhe rund um die North Stars.

 

Umzug nach Texas – Bewusstlos aus dem Eis

 

Schließlich hatten die neuen Besitzer genug, und im Sommer 1993 zogen die Stars aus dem kalten Minnesota in die Wüste von Texas. Ein kleiner Kulturschock für die Spieler und das Management.

 

Für Mike Modano gab es im Verlauf der Saison auch einen persönlichen Schockmoment. Im Spiel gegen die New York Rangers wurde Modano von Mark Messier bei einem Check voll erwischt. Modano war kurz bewusstlos, wusste aber in der Kabine zumindest den Spielstand, Gegner und den Wochentag.

 


Die erste Saison in Dallas verlief aber ansonsten sehr gut. Die Mannschaft gewann 42 Spiele und erreichte die zweite Runde der Playoffs. Modano erzielte zum ersten und einzigen Mal in seiner Karriere 50 Tore in einer Saison. Auch die 93 Punkte waren die Einstellung des persönlichen Bestwerts.

 

Danach ging es aber mit den Stars bergab. Irgendetwas musste sich ändern, wenn Mike Modano noch einmal die Chance auf den Titel bekommen wollte.

Veränderte Spielweise unter Ken Hitchcock zahlt sich aus

 

Die Veränderung kam ab Januar 1996. Zuerst verpflichten die Dallas Stars Ken Hitchcock als Cheftrainer. Da Hitchcock ein Verfechter einer defensiveren Ausrichtung war, musste in der Folge auch Modano seine Spielweise anpassen. Von einem der besten Center der Liga, entwickelte sich die Nummer neun der Stars zu einem echten Two-Way-Player. Der Focus im Spiel von Modano lag jetzt mehr auf der Defensive.

 

Während die Punkteausbeute etwas sank, war der Erfolg der Mannschaft dafür umso größer. 1998 erreichten die Stars das Finale der Western Conference, 1999 war Modano mit seinem Team ganz oben. Nach einer der torärmsten Finalserie der NHL-Geschichte gegen die Buffalo Sabres, gewannen die Stars mit 4:2-Siegen den Stanley Cup.

 

Auch in der Saison 1999-2000 waren die Stars noch einmal ganz nah dran am Titel. Im Finale verloren sie in sechs Spielen gegen die New Jersey Devils. Ab jetzt ging es jedoch bergab. Lediglich 2003 (zweite Runde) und 2008 (Conference Finals) konnten die Stars noch einmal an die große Zeit um die Jahrtausendwende erinnern.

Ein echter Gentleman – auf und neben dem Eis

 

Trotzdem war Mike Modano in Dallas weiter einer der besten Botschafter für den Eishockeysport. Ähnlich wie Gretzky in Kalifornien, so machte Modano in Texas den Sport populär. Auch abseits des Eises war Modano dabei ein echter der Teil lokalen Gemeinschaft.

 

Während des Lockouts 2004/05 kümmerte sich Modano um Trainer und Bedienstete, die wegen des Ausfalls der NHL-Spiele kein Einkommen hatten. In einigen Fällen schickte Modano sogar Schecks an die Menschen, die ohne Eishockey zeitweise kein Einkommen hatten.

 

Sportlich setzte sich der schleichende Niedergang von Modano fort. 2005/06 konnte er noch einmal die alten Punktewerte erreichen, ansonsten waren die Zeiten von mehr als 80 Punkten in einer Saison aber vorbei.

 

2010 gab es dann den scheinbar perfekten Abgang von der NHL-Bühne für Modano. Das letzte Spiel der Saison führte die Stars ausgerechnet nach Minnesota. Dort spielten seit dem Jahr 2000 die Minnesota Wild. Der ehemalige Liebling der Fans Mike Modano, wurde nach dem Spiel zum besten Spieler der Partie gewählt. Mit Standing Ovations verabschiedeten die Fans aus Minnesota Modano in den Ruhestand. „Wenn es denn das letzte Spiel war, dann war es schön dort aufzuhören, wo alles angefangen hat“, sagte Modano nach der Partie.

 

 

Letzte Saison in der Heimat Michigan

 

Doch das war noch nicht der letzte Akt in der aktiven Karriere von Mike Modano. Statt für die Dallas Stars schnürte Modano aber für die Red Wings aus Detroit die Schlittschuhe. Modano, der in Livonia, einem Vorort von Detroit geboren wurde, wollte unbedingt einmal in seiner Heimatstadt spielen. In einer von Verletzungen geprägten Spielzeit konnte er aber nicht einmal die Hälfte der Spiele absolvieren.

 

Am 21. September 2011 erklärte Mike Modano seinen Rücktritt vom aktiven Eishockey. Mit 561 Toren, 813 Vorlagen und insgesamt 1499 Punkten in der regulären Saison ist er der erfolgreichste, in den USA geborene Spieler[1] in der NHL. Doch nicht nur die nackten Zahlen machen Modano zu einem der größten amerikanischen Sportler. Durch seine sympathische Art als Spieler und als Superstar außerhalb der Arenen sorgte er mit dafür, dass Eishockey in den USA immer mehr Anhänger gewonnen hat.

[1] Brett Hull wurde in Belleville, Ontario geboren, spielte aber für die Nationalmannschaft der USA

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