Bundestrainer Harold Kreis will für seine Nationalspieler „nichts geschenkt“, Gernot Tripcke die DEL weiter professionalisieren: „Damoklesschwert Infrastruktur“
Aktuell Ticker 1AllgemeinDELHintergrund / Interviews 1. Oktober 2024 Eishockey-Magazin 0
Bonn. (PM MagentaSport) Die ersten 4 Spieltage in der PENNY DEL sind absolviert: Bundestrainer Harold Kreis, DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke, Christian Winkler, sportlich Verantwortlicher beim EHC Red Bull München, Ex-Spieler Felix Schütz und MagentaSport-Experte Rick Goldmann diskutierten mit Moderator Sascha Bandermann in der „Eishockey-Show“ über die aktuellen Themen in der DEL und Nationalmannschaft.
Klar wurde: Am liebsten wäre der Runde, dass Harold Kreis auch nach 2026 als Bundestrainer weitermacht. Der Bundestrainer blockte erst mal verhalten ab. „Ja, ja“, lachte der 65jährige, der ein klares Bild von künftigen Nationalspielern für eine erfolgreiche DEB-Auswahl abgibt: „Wir erwarten nicht, dass irgendein Spieler eine Aufstellung im Klub geschenkt bekommt, weil er vielleicht irgendwann mal Nationalspieler sein kann. Er muss sich seine Leistung erkämpfen. Er muss auch mal Widerstand erfahren. Der Weg ist nicht immer steil nach oben.“ DEL-Boss Tripcke fordert nach den diesjährigen Rekordzahlen ein weiteres Wachstum. „Wir müssen uns professionalisieren. Wir müssen auch neben dem Eis investieren, um den Kuchen größer zu machen. Die Infrastruktur wird der Schlüssel sein. Das ist auch so ein bisschen das Damoklesschwert, das wir haben.“
Nachfolgend die wichtigsten Aussagen aus der „Eishockey-Show“ übermittelt durc Quelle MagentaSport.
Weiter geht am Dienstag mit u.a. den Straubing Tigers gegen die Eisbären Berlin sowie den Haien in Frankfurt – live ab 19 Uhr in der Konferenz und im Einzelspiel bei MagentaSport.
Weiteres Wachstum in der DEL? „Die Infrastruktur wird der Schlüssel sein“
Rekordzahlen auf allen Ebenen, eine neue großartige Sportstätte in München. DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke sieht die Entwicklung des Eishockeys dennoch nicht am Ende. „Wir haben in Deutschland viel, viel Potenzial. In Russland oder Schweden ist Eishockey die Sportart Nummer 1. Wir sind aktuell irgendwo zwischen 2. und 3. Liga. Das hat somit natürlich auch von der Wahrnehmung Potenzial, von der öffentlichen Wahrnehmung.“
Zuletzt wurden sowohl von MagentaSport bei den TV-Reichweiten wie auch in den Arenen Zuschauer-Rekordzahlen veröffentlicht. „Das muss man erst mal bestätigen, das ist gar nicht so einfach. Das werden wir hinkriegen. München ist ein Beispiel, wo ein etwas größerer Effekt erzielt werden kann durch die Halle.“
Deshalb appelliert Tripcke: „Wir müssen uns professionalisieren. Wir müssen auch neben dem Eis investieren, um den Kuchen größer zu machen. Die Infrastruktur wird der Schlüssel sein. Das ist auch so ein bisschen das Damoklesschwert, das wir haben. Wo kommen wir mit den Arenen aktuell hin? Zusätzlich 20 Prozent können wir Stand jetzt nicht unterbringen.“ Tripckes Parole deshalb für die Zukunft: „Infrastruktur, Infrastruktur, Infrastruktur.“ Heißt: neue Eisflächen, neue Hallen, einfacherer und günstigerer Zugang für den Nachwuchs zum Eishockey.
Kreis über künftige Nationalspieler: „Er muss auch mal Widerstand erfahren. Der Weg ist nicht immer steil nach oben.“
Bundestrainer Harold Kreis hat vor der Saison die Klubs besucht, auch um sich mit den Trainern auszutauschen. Aber nicht, um seine potenziellen Nationalspieler zu promoten: „Das mache ich sicher nicht, dass ich vor der Saison zum Trainer gehe und sage: Spieler xy, auf den habe ich ein Auge, dass der im nächsten Powerplay steht – das machen wir sicher nicht.“
Der Bundestrainer Kreis findet mehr denn je: ein potenzieller Nationalspieler „muss sich seine Leistung erkämpfen. Er muss auch mal Widerstand erfahren. Der Weg ist nicht immer steil nach oben.“
Das Kreis-Credo für ambitionierte Spieler: „Wir erwarten nicht, dass irgendein Spieler eine Aufstellung im Klub geschenkt bekommt, weil er vielleicht irgendwann mal Nationalspieler sein kann. Solange der Weg nach oben geht – klar, das hängt auch schon mit Eiszeiten zusammen. Aber es hängt auch mit dem Verständnis zusammen, dass es nicht eine gerade Linie nach oben ist.“ Die harte Schule halt: „Widerstände erfahren, um einen Platz kämpfen zu müssen.“
Harold Kreis nennt weitere Gründe für den Erfolg der Nationalmannschaft seit 2018: „Wir profitieren ganz klar von einer starken Liga in Europa. Wir profitieren ganz klar von sehr guten Trainern. Wir profitieren auch ganz klar von ausländischen Spielern, die die anderen Spieler mitnehmen.“
Ein Wunsch des Bundestrainers für die nächsten Jahre: „Dass mehr ehemalige Spieler in den Nachwuchsbereich gehen.“
Münchens Managing Director Christian Winkler über die eigene Kader-Planung, deutsche Nationalspieler heranzuziehen und auszubilden: „Das ist schon ein Spagat. Du musst als Klub eine Philosophie haben. Wir versuchen schon, viele deutsche Spieler im Kader zu haben. Momentan haben wir sogar 17 bayerische Spieler im Kader.“
Aktuell seien über 20 Prozent der unter 28jährigen in der PENNY DEL „aus unserer Schmiede.“ Also die Red Bull-Akademie in Salzburg. „Da ist schon auch unser Bestreben in Salzburg, dass man die am besten zum Harry bringt.“ Also in die Nationalmannschaft. Christian Winkler, der mit seinem Klub EHC Red Bull München nach 3 Siegen am Mittwoch gegen Wolfsburg antritt: „Aber am Ende müssen wir alle Spiele gewinnen. Und jeder Trainer wird die Spieler nehmen, mit denen er glaubt, das am ehesten zu schaffen.“
JJ Peterka unzufrieden über seine Rolle als Rookie: „Wir hatten eine Standleitung zu seinem Agenten“
Winkler über den Nachwuchs und über den Ausnahmespieler JJ Peterka: „Die Jungs sind ungeduldiger geworden, was aber auch nicht verkehrt ist. Jetzt nenne ich euch mal ein Beispiel: JJ Peterka. Die ersten Jahre bei uns, der hatte 5 bis 6 Minuten Eiszeit. Wir hatten eine Standleitung zu seinem Agenten. Das ging immer hin und her. Jetzt ist JJ auch der Meinung, dass es ihm gutgetan habe, weil er nichts geschenkt bekommen hat. Trotz seines enormen Talents für etwas kämpfen musste.“
Eishockey live bei MagentaSport
PENNY DEL, 5. Spieltag – alle Spiele live
Dienstag, 01. Oktober 2024
Ab 19 Uhr in der Konferenz und im Einzelspiel: Düsseldorfer EG – Pinguins Bremerhaven, Löwen Frankfurt – Kölner Haie, Straubing Tigers – Eisbären Berlin, Schwenninger Wild Wings – ERC Ingolstadt,
Mittwoch, 02. Oktober 2024
Ab 19 Uhr in der Konferenz und im Einzelspiel: Adler Mannheim – Nürnberg Ice Tigers, Augsburger Panther – Iserlohn Roosters, EHC Red Bull München – Grizzlys Wolfsburg
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