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Neuwied. (PM) Es war Anfang April 2014, da verkündeten die Saale Bulls aus der Oberliga Ost ein echtes Novum. Erstmals in der Vereinsgeschichte hatte...
Kai Schmitz - © by Eishockey-Magazin (RJ)

Kai Schmitz – © by Eishockey-Magazin (RJ)

Neuwied. (PM) Es war Anfang April 2014, da verkündeten die Saale Bulls aus der Oberliga Ost ein echtes Novum. Erstmals in der Vereinsgeschichte hatte man sich mit einem Spieler auf einen Drei-Jahres-Vertrag geeinigt. Kai Schmitz und die Bulls – das passt einfach zusammen. Und dennoch haben sich Verteidiger und Verein darauf geeinigt, den Vertrag ruhen zu lassen. Der Kapitän der Bulls wird in der kommenden Saison für den EHC Neuwied in der Oberliga West auflaufen. Familiäre Gründe gaben hierfür den Ausschlag.

Sieben Spielzeiten hat Kai Schmitz in Trikot der Bulls absolviert – er ist Publikumsliebling, Kapitän und Rekord-Verteidiger in Halle. Eigentlich wollte der aus Bergisch-Gladbach stammende Verteidiger seine Karriere bei den Bulls beenden – doch nun reagiert Schmitz mit seinem Wechsel auf die gesundheitlichen Probleme seines Vaters. „Sein Gesundheitszustand hat sich leider verschlechtert“, sagt Schmitz. „Er braucht jetzt die Unterstützung seiner Familie und ich möchte in der Nähe sein, um mich um ihn kümmern zu können.“ Schmitz wohnt in Köln und kann bei einem Engagement in Neuwied häufiger bei seiner Familie sein. Für einen Wechsel nach Neuwied hatten ihm die Saale Bulls eine Freigabe erteilt, die bei einem Wechsel zu einem der Topteams in der Oberliga West vermutlich nicht erteilt worden wäre. „Für mich kam als Alternative zu Halle aber auch nur ein Wechsel nach Neuwied in Frage“, unterstreicht Schmitz.

„Halle war in den vergangenen Jahren für mich wie eine zweite Heimat“, sagt Schmitz. 2005 wechselte der Verteidiger nach Halle und spielte sich dort in die Herzen der Fans. Nur in der Saison 2010/11 und 2011/12 spielte er im Westen – unter anderem in elf Spielen für den EHC Neuwied in der Regionalliga, dazu auch in Bergisch-Gladbach und bei den Moskitos in Essen. „Auch wenn die Umstände nicht schön sind, so freue ich mich dennoch sehr darauf, in der neuen Saison wieder für den EHC Neuwied aufzulaufen. Die Bären sind ein toller Verein, die Fans sind wie auch in Halle großartig. Und sportlich möchte ich hier nach meinem kurzen Gastspiel 2010 beweisen, wie wertvoll ich für den EHC sein kann.“

„Kai hat als Kapitän in Halle einen unglaublichen Reifeprozess durchlaufen“, sagt EHC-Trainer Arno Lörsch. „Er hat sich dort zu einer festen sportlichen Größe und zum Publikumsliebling entwickelt. Ich kenne ihn und seine Qualitäten schon sehr lange. Kai wird sich mit seinen Fähigkeiten in den Dienst der Mannschaft stellen und uns damit richtig weiterhelfen.“

Artur Tegkaev stürmt nächste Saison für den EHC Neuwied

Stürmer wechselt aus Regensburg in die Bärenhöhle

Artur Tegkaev - © by Eishockey-Magazin (DR)

Artur Tegkaev – © by Eishockey-Magazin (DR)

Aus der Oberliga Süd in die Bärenhöhle: Stürmer Artur Tegkaev wechselt vom EV Regensburg zum EHC Neuwied und kehrt damit in den Westen zurück. Hier hat der 24-Jährige unter anderem schon mit großem Erfolg für Ratingen, aber auch für Essen, Herne und Duisburg gespielt.

Ordzhonikidze – schon an der Aussprache dieses Städtenamens werden viele scheitern. Wer mehr über Ordzhonikidze herausfinden möchte, der wird bei Google schnell fündig: eine Stadt in der Ukraine. Genau so entstand vor vielen Jahren einmal die Falschmeldung, dass Artur Tegkaev Ukrainer sei. „In meinem Pass steht: Geboren in der UDSSR.“ Die Krux an seinem Geburtsort: Das damalige Ordzhonikidze heißt heute Wladikawkas. Hier, im Nordkaukasus, wird Artur im Juni 1990 geboren, bevor es ihn und seine Familie nur ein Jahr später nach Deutschland zieht. „Das Eishockeyspielen habe ich komplett in Deutschland erlernt“, sagt der Stürmer. „Ich denke nicht, dass viele russische Gene in meinem Spiel stecken.“

In Stuttgart, beim SC Bietigheim-Bissingen und im Nachwuchs der Düsseldorfer EG erlernte Tegkaev das Eishockeyspielen. In der Saison 2008/09 sammelte er erste Senioren-Erfahrungen – etwa beim Herner EV in der Oberliga, aber auch drei Spiele in der DEL bei den Füchsen Duisburg. Doch Tegkaev relativiert schnell: „Natürlich hat man immer die Hoffnung, den Sprung in die höchste Spielklasse zu schaffen. Die Kurzerfahrung DEL war schon cool. Und als Sportler musst du dir auch immer hohe Ziele setzen. Ich möchte mich mit starken Leistungen in Neuwied gerne auch für höhere Aufgaben empfehlen.“

Die „punktetechnisch“ erfolgreichsten Jahre hatte Tegkaev 2010/11 und 2011/12 bei den Ratinger Ice Aliens – bei denen er damals parallel auch noch Spiele in der Jugendbundesliga absolvierte. Im ersten Oberligajahr sammelte er in 48 Spielen 74 Punkte (39 Tore, 35 Assist), im zweiten Jahr waren es 55 Punkte in 42 Spielen (25 Tore, 30 Assist). „Das war damals eine tolle Zeit in Ratingen. Natürlich freue ich mich auch auf die Vergleiche mit den Ice Aliens, allerdings hat sich der Kader im Vergleich zu damals stark verändert.“

Von Ratingen aus zog es ihn nach Essen. Ein Missverständnis. Es passte einfach nicht. Nach 13 Spielen ging es nach Hamm, wo er die Saison beendete. In der Vorsaison dann ein Ausflug in die Oberliga Süd, Tegkaev lief für den EV Regensburg auf. „Ein durchwachsenes Jahr“, sagt der Stürmer selbstkritisch – wohlgemerkt nach 33 Punkten in 42 Spielen der Hauptrunde (15 Tore, 18 Assist). „Die Liga im Süden ist sehr ausgeglichen, da kann der Letzte gegen den Ersten gewinnen. Wir haben die Play-offs leider verpasst. Auch deshalb war das Jahr sportlich eher durchwachsen.“

Nicht der einzige Grund, warum es ihn nun zurück in den Westen zieht. „Ich bin wieder näher bei meiner Familie und meinen Freunden“, sagt der 24-Jährige. Und warum ausgerechnet Neuwied? „Der EHC und besonders Teammanager Carsten Billigmann haben sich sehr um mich bemüht. Das hat mir sehr gut gefallen. Ich habe gespürt, dass man mich unbedingt haben wollte. Jetzt freue ich auf die neue Herausforderung. Ich hoffe, wir können mit Neuwied für eine Überraschung sorgen und vielleicht um einen Platz unter den ersten Vier mitspielen. Ich persönlich möchte mein Bestes dazu beitragen.“

„Artur ist ein Spieler mit sehr gutem Oberligaformat“, sagt EHC-Trainer Arno Lörsch. „Er hat sich in den vergangenen Jahren im Westen, aber auch im Süden einen sehr guten Namen gemacht. Ein sehr kompakter Spieler mit sehr gutem Schuss und starken Händen. Er wird ein wichtiger Baustein sein für eine weitere starke Angriffsreihe. Wir sind sehr froh, dass wir ihn verpflichten konnten. Artur ist genau der Typ Spieler, den wir jetzt brauchen, um mehr Qualität ins Team zu bekommen. Er gibt uns mehr Tiefe im Kader und damit mehr Möglichkeiten.“

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