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Bietigheim. (EM) Es gibt Nachverpflichtungen, während einer DEL-Saison, die sorgen schon für Gesprächsstoff bevor sie überhaupt ein Spiel in der DEL absolviert haben. So... Bietigheims „Strafbankkönig“ Arvin Atwal steht an einem Scheideweg in seiner Karriere

Arvin Atwal – Bietigheim Steelers 22-23 – © Sportfoto-Sale (DR)

Bietigheim. (EM) Es gibt Nachverpflichtungen, während einer DEL-Saison, die sorgen schon für Gesprächsstoff bevor sie überhaupt ein Spiel in der DEL absolviert haben.

So verhielt es sich auch vor knapp zwei Wochen, als die Bietigheim Steelers nach längerer Suche mit dem Kanadier Arvin Atwal einen neuen Verteidiger präsentierten. Die Suche gestaltete sich zäh, da der ohnehin schwierige Spielermarkt nur wenige Alternativen aufzeigte, die den Steelers einerseits sportlich helfen können und andererseits ins schmale Budget passen.

Bei den Cincinnati Cyclones (ECHL) wurde man fündig und verpflichtete Atwal bis zum Ende der Saison. Atwal (27) soll der Abwehr mehr Stabilität und dem Spiel mehr Energie verleihen. Der Kanadier hat in seiner bisherigen Karriere allerdings schon „gewaltige“ Spuren hinterlassen. In der Slowakei bei HK Spisska Nova Ves brachte er es in der Saison 21/22 in 41 Spielen auf 186 Strafminuten. In Nordamerika ein ähnliches Bild: In 221 ECHL-Spielen stehen fette 770 Strafminuten in den Statistikbüchern. Lediglich in der AHL weist er mit 47 Strafminuten in 31 Spielen eine humane Strafzeitenbilanz aus.

Schon vor dem ersten Einsatz mit den Steelers am 22. Januar in Köln war für viele klar, dass die Bietigheimer sich einen „Goon“ in den Kader geholt haben. Spötter sprachen sogar von einem „Kirmesboxer“, der da fortan im Ellental sein Unwesen treibt. In nunmehr 4 Partien für die Steelers stehen bei ihm schon wieder beachtliche 29 Strafminuten und eine +/- Statistik bei -5 zu Buche. Allerdings fällt in diese Strafzeitenstatistik eine Matchstrafe aus dem Spiel in Schwenningen hinein, die er völlig überflüssig mit der Schlusssirene wegen obszöner Gesten erhielt.

„Ich habe eine Möglichkeit bekommen, von der jeder Spieler träumt. Aus diesem Grund arbeitet man immer hart und gibt zu jeder Zeit alles. Ich freue mich sehr darauf, den Steelers dabei zu helfen, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen“, so Atwal nach seiner Verpflichtung in der Bietigheimer Zeitung.

Mit 18:55 Minuten Eiszeit pro Spiel wird allerdings auch schnell klar, dass der auch in Unter- und Überzahl einsetzbare Verteidiger ein wichtiger Eckpfeiler in seinem neuen Team werden kann, ja sogar muss. An der Seite von Constantin Braun soll er helfen das Unmögliche (10 Punkte Rückstand auf den Vorletzten Augsburg) vielleicht doch noch möglich zu machen. Durch ein diszipliniertes Auftreten und deutlich weniger Strafzeiten als an seinen vorherigen Stationen, will Atwal seinem Team helfen, seinen miserablen Ruf als „Bad Boy“ aufpolieren und schlussendlich seiner Karriere in Europa einen Schub verleihen. Elf Spiele bleiben Atwal und den Steelers noch, um zu zeigen, dass sie beide in die DEL gehören. Beide stehen an einem Scheideweg.






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