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München. (PM)  Starker Auftritt gegen Russland: Bei der 2014 IIHF Eishockey Weltmeisterschaft im weißrussischen Minsk lieferte das Team von Bundestrainer Pat Cortina gegen Rekordweltmeister...
Philipp Grubauer - © by Eishockey-Magazin (EF)

Philipp Grubauer – © by Eishockey-Magazin (EF)

München. (PM)  Starker Auftritt gegen Russland: Bei der 2014 IIHF Eishockey Weltmeisterschaft im weißrussischen Minsk lieferte das Team von Bundestrainer Pat Cortina gegen Rekordweltmeister Russland die beste Turnierleistung ab und hielt bis zur 44. Spielminute ein Remis. Nach 60 Minuten sicherten sich die Russen jedoch durch ein 3:0 (0:0, 0:0, 3:0) den sechsten Sieg im sechsten Spiel.

 

 
Cortina hatte drei Veränderungen im Gegensatz zum Vortag gegen Weißrussland vorgenommen. Im Tor erhielt Philipp Grubauer nach dem Einsatz beim 3:2-Sieg über Lettland sein zweites Turnierspiel von Beginn an, in der Verteidigung rückte Denis Reul für Torsten Ankert in den Kader, im Sturm durfte Matthias Plachta wieder für den angeschlagenen Felix Schütz ran.

Wer dachte, Deutschland würde sich gegen den WM-Topfavoriten auf Schadensbegrenzung besinnen, hatte sich getäuscht. Die Nationalmannschaft präsentierte sich giftig und bissig. Bereits nach nur sechs Sekunden prüfte Thomas Oppenheimer „Sbornaja“-Keeper Andrei Vasilevski zum ersten Mal. Gleiches wiederholte der Hamburger Stürmer im deutschen Powerplay, doch Vasilevski zeigte sich auf dem Posten.

Glänzend hingegen das deutsche Unterzahlspiel: Als mit Moritz Müller und Marcus Kink gleich zwei Spieler für zwei Minuten vom Eis mussten, überstand die Nationalmannschaft diese Phase mit Bravour – auch, weil Grubauer gegen Yevgeni Medvedev einmal sein ganzes Können unter Beweis stellen konnte. Wieder der agile Oppenheimer hatte danach die große Chance zur deutschen Führung, doch auch hier hieß der Sieger Vasilevski.

Die bis dato dickste Gelegenheit hatte der Freezers-Angreifer wenige Sekunden nach dem ersten Wechsel. Frank Hördler legte mustergültig ab auf Oppenheimer, der im Slot freie Schussbahn hatte, doch mit einem starken Reflex verhinderte Vasilevski erneut einen deutschen Treffer.

Auch in der Folge präsentierte sich das Cortina-Team von seiner besten Seite: Immer wieder wurden die Angriffsversuche des Starensembles mit viel Laufbereitschaft sowie beherztem Einsatz unterbunden – und vorn setzte man Nadelstiche. Alexander Bartas feines Solo über die gesamte Eisfläche hätte ein Tor verdient gehabt, doch auch hier war der russische Keeper zur Stelle. Grubauer stand seinem Gegenüber in nichts nach und entschärfte den Versuch von Sergei Shirikov mit Bravour. Auch Denis Denisov biss sich am deutschen Schlussmann die Zähne aus.

Die Russen verschärften in der Folge den Druck, ohne aber zwingende Chancen heraus zu spielen. Daniel Piettas harter Hüftcheck gegen Superstar Alexander Ovechkin war nur ein Beleg für die deutsche Aggressivität. Der NHL-Star war es auch, der seinen Teamkameraden Grubauer von den Washington Capitals in der folgenden Überzahl (Hördler saß draußen) prüfte – ohne Erfolg.

1:20 Minuten hatten die Russen im Schlussdurchgang zunächst einen Mann mehr auf dem Eis, doch auch hier fiel der Mannschaft von Trainer Oleg Znarok wenig ein. Und wenn doch, dann war der starke Grubauer zur Stelle. Besonders bitter: Beim glücklichen 1:0-Powerplaytreffer der Russen (44.) lag ein Gegenspieler vor dem deutschen Keeper, der somit gegen den Abstauber von Vadim Shipachyov keine Chance hatte.

Deutschland mühte sich weiter, hielt sich an die vorgegebene Taktik und nervte den Gegner immer wieder mit aggressivem Spiel. Doch der Kraftakt wurde nicht belohnt. Gegen weiterhin aufopferungsvoll kämpfende Deutsche markierte Sergei Shirokov (51.) das 2:0 und damit die Entscheidung. In den Schlussminuten riskierte das Cortina-Team noch einmal alles und nahm den starken Philipp Grubauer früh vom Eis, aber der Weltmeister von 2012 nutzte die Gelegenheit, um per Emptynetter auf 3:0 zu erhöhen.

Am Montag ist die deutsche Auswahl spielfrei, bevor es im letzten Gruppenspiel am Dienstag (11.45 Uhr, live auf SPORT1) gegen das Team USA geht.
Stimmen zum Spiel:

 

Bundestrainer Pat Cortina: „Neben dem Lettland-Spiel war die heutige Begegnung mit unsere beste WM-Leistung. Wir haben Russland einen aufopferungsvollen Kampf gezeigt, waren gerade in Unterzahl stark. Umso unglücklicher bin ich über das nackte Resultat von 0:3. Ich bin der Meinung, dass wir 40 Minuten lang genauso viele Chancen wie der Gegner hatten, allerdings ist leider kein Tor für uns gefallen. Es ärgert mich besonders für meine Jungs, wie der erste Gegentreffer gefallen ist. Dennoch war diese Leistung ein Fortschritt. Alle, vom Torhüter über die Verteidiger bis zu den Stürmern haben einen super Job gemacht. Genau das müssen wir auch gegen die USA am Dienstag zeigen.“

Philipp Grubauer (Hershey Bears): „Wir sind in meinen Augen sehr gut in die Partie gekommen und haben auch die eine oder anderen Chance kreiert. Mein Gegenüber Andrei Vasilevski hatte einige gute Saves. Insgesamt war es eine gute Leistung von jedem Einzelnen. Ich bin der Meinung, mit ein wenig mehr Glück hätten wir sogar etwas holen können.“

Kai Hospelt (Adler Mannheim): „Es ist schwer zu gewinnen, wenn man kein Tor erzielt. Besonders im eigenen Powerplay hätte uns der eine oder andere Treffer gelingen müssen. Es ist echt bitter, wenn man dann im letzten Drittel so ein blödes Ding in Unterzahl bekommt. Ich finde, wir haben uns mehr als gut verkauft und waren besonders bei Fünf-gegen-Fünf ebenbürtig. Im Endeffekt ist es schade, dass wir trotz dieser guten Leistung nicht belohnt wurden. Man hat gesehen, dass wir, wenn wir uns auf unsere Stärken besinnen, auch mit solchen Topteams mithalten können. Vorn haben wir Nadelstiche setzen können. Diese Niederlage würde vielleicht nicht ganz so weh tun, wenn wir in den Spiele zuvor gepunktet hätten.“

 

 

Statistik:

 

Deutschland – Russland 0:3 (0:0, 0:0, 0:3)

 

Strafminuten:

Deutschland: 12

Russland: 8

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