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Bad Nauheim. (PM) Der EC Bad Nauheim hat einen ganz dicken Fisch an Land ziehen können: vom DEL-Aufsteiger Schwenningen wechselt Stürmer Jason Pinizzotto zu den Roten...
Neu beim EC Bad Nauheim: Jason Pinizzotto - © by Eishockey-Magazin (SP)

Neu beim EC Bad Nauheim: Jason Pinizzotto – © by Eishockey-Magazin (SP)

Bad Nauheim. (PM) Der EC Bad Nauheim hat einen ganz dicken Fisch an Land ziehen können: vom DEL-Aufsteiger Schwenningen wechselt Stürmer Jason Pinizzotto zu den Roten Teufeln, wo er einer der Führungsspieler des Teams 2013/14 sein wird. „Ich kenne Jason und seine Familie schon seit langer Zeit. Ihm verhalf ich einst zum deutschen Pass, seinen jüngeren Bruder Steve, der aktuell in der NHL bei den Vancouver Canucks spielt, trainierte ich bereits vor einigen Jahren“, so Headcoach Frank Carnevale über den 33-Jährigen. „Jason ist ein Siegertyp. Es scheint fast so, dass er eine Finalgarantie besitzt, nachdem er zuletzt mit seiner Mannschaft immer ganz vorne dabei war. In der zweiten Liga war er in den letzten fünf Jahren immer unter den Topscorern, zudem verfügt er über Führungsqualitäten. Die ganze Liga beneidet uns darum, dass er sich für uns entschieden hat. Jason wird eine immens wichtige Rolle in unserer Offensive spielen“, schwärmt der Kandier von seinem Landsmann, der mit einem deutschen Spielerpass in die Kurstadt kommt und somit keine Ausländerstelle belegt.

Jason Pinizzotto wurde am 13. Januar 1980 im kanadischen Mississauga (Ontario) geboren und begann seine Eishockeykarriere bei den Oakville Blades in der Nachwuchsliga OPJHL. Dort zeigte er bereits seine überragenden Scorer-Qualitäten, die er später auch an der York Universität (Toronto) in der kanadischen Universitätsliga unter Beweis stellte. Nach seiner Studienzeit lockte ein Angebot der Fischtown Pinguins aus Bremerhaven den Flügelstürmer, der auch als Center eingesetzt werden kann, im Sommer 2005 nach Deutschland, wo der 1,89 Meter große und 90 Kilogramm schwere Kanadier das erste Mal quasi Kontakt mit dem EC bekam, nachdem er an der Nordsee mit den Ex-Teufeln Dan Del Monte, Stephan Kraft und Jan Hemmes zusammen agierte. In 102 Spielen in zwei Jahren für den REV markierte Pinizzotto stolze 63 Treffer und legte für weitere 59 auf, so dass er auf mehr als einen Zähler pro Spiel im Schnitt kam, was einen absoluten Topwert darstellt. In seiner zweiten Spielzeit bei den Pinguinen wurde er gar Topscorer des Teams, dies machte wiederum die DEL auf ihn aufmerksam, so dass Pinizzotto nach seiner Zeit in Bremerhaven zur Düsseldorfer EG wechselte.

Auch dort zeigte der Rechtsschütze vor allem in den Playoffs, was er zu leisten imstande ist, dennoch wurde sein Vertrag nicht verlängert, so dass er ein Angebot von den Hamburg Freezers annahm. In der Vorbereitung erlitt der Angreifer jedoch eine schwere Schulterverletzung, die ihn die gesamte Saison über beeinträchtigte. Sein Kontrakt mit den Hansestädtern wurde schließlich aufgelöst, Pinizzotto kehrte zunächst nach Kanada zurück. Im Sommer 2009 nahm er schließlich ein Angebot der Schwenninger Wild Wings an, bei denen er die letzten vier Spielzeiten überaus erfolgreich agierte. Gleich in seinem ersten Jahr wurde er mit den Schwarzwäldern Vize-Meister der 2. Liga, auch im Folgejahr stand er mit dem SERC im Finale, das jedoch erneut verloren wurde. In der vorletzten Saison war das Halbfinale gegen Rosenheim Endstation, in der abgelaufenen Spielzeit musste sich Schwenningen erst im sechsten Finalspiel den Steelers aus Bietigheim geschlagen geben. Dennoch wird der SERC nächste Saison in der DEL spielen, nachdem die Schwarzwälder die Lizenz der Hannover Scorpions erworben haben und somit nach zehn Jahren wieder in das Oberhaus zurückkehren. Bereits letzten Winter hatte Frank Carnevale Kontakt zu Jason Pinizzotto, ein Wechsel konnte jedoch erst jetzt klar gemacht werden.

Unserer Homepage stand der Top-Neuzugang für ein kurzes Interview zur Verfügung.

EC: Hallo Jason. Erstmal freuen wir uns sehr, dass Du Dich für den EC entschieden hast. Wir gehen davon aus, dass Du zahlreiche andere Angebote vorliegen hattest. Warum also ausgerechnet Bad Nauheim und welche Rolle spielte der Coach bei Deiner Entscheidung?

JP: Das ist eine gute Eingangsfrage. Frank Carnevale hat über einen langen Zeitraum ein sehr starkes Interesse an meiner Person bekundet und mir damit gezeigt, dass er mich unbedingt in seinem Team sehen will. Wenn ein Trainer derart beharrlich ist, kannst du nur schwer ’nein‘ sagen. Ich weiß, dass Bad Nauheim eine tolle letzte Saison hatte. Alle gingen davon aus, dass Frankfurt und Kassel den Aufstieg unter sich ausmachen würden, dass aber Bad Nauheim am Ende feiern konnte, sagt viel über Franks Coaching-Qualitäten.

EC: Was erwartest Du von der kommenden Saison?

JP: Das ist zu diesem Zeitpunkt nur schwer vorauszusagen. Das Team ist noch nicht komplett, wir haben erst Anfang Juni. Ich werde mir weiterhin in Ruhe anschauen, wer alles noch verpflichtet wird, ich bin mir aber sicher, dass es ein wettbewerbsfähiges Team am Ende sein wird.

EC: Kennst Du neben dem Coach bereits jemanden aus Deiner neuen Mannschaft?

JP: Persönlich kenne ich noch keinen. Auch aus diesem Grund freue ich mich auf die Aufgabe in Bad Nauheim, wo ich also viele neue Spieler kennenlernen werde.

EC: Was denkst Du über die aktuellen Thematiken und Diskussionen bzgl. der Liga-Streitigkeiten? Beeinträchtigt Dich das in irgendeiner Form?

JP: Zu dieser Frage habe ich leider keine Antwort parat. Ich habe wirklich keine Ahnung, was überhaupt das konkrete Problem ist. Das einzige, was ich definitiv weiß, ist, dass ich im August in Bad Nauheim sein werde.

EC: Viele frühere Spieler bleiben auch nach ihrer Karriere in Bad Nauheim, weil sie sich hier einfach wohlfühlen. Was weißt Du von der Kurstadt?

JP: Ich war leider noch nie in Bad Nauheim, auch habe ich noch nicht allzu viel über die Stadt gehört. Aber das gefällt mir, denn so kann ich alles selbst erkunden und mich einfach überraschen lassen.

EC: Wir würdest Du Dich selber beschreiben: was für ein Spielertyp bist Du?

JP: Dies wird meine neunte Saison in Deutschland sein und es gibt da bestimmt sehr viele unterschiedliche Meinungen über mich als Hockeyspieler. Ich selber würde sagen, dass ich kein Spieler bin, der 100 Kilometer auf dem Eis herumläuft und am Ende nichts dabei herauskommt. Ich bevorzuge es, beim Spiel auch den Kopf einzusetzen und freie Plätze auf dem Eis zu finden, so dass ich in der Offensivzone entsprechend gefährlich werden kann.

EC: Hast Du noch ein paar Worte an die Fans?

JP: Liebe Fans in Bad Nauheim, lasst uns die erfolgreiche letzte Saison auch in Liga zwei fortführen. Ich kann es kaum erwarten, ehe ich wieder auf dem Eis bin und eine neue Reise gemeinsam mit Euch und dem Team antreten kann.

EC: Vielen Dank, Jason. Wir sehen uns spätestens im August in Bad Nauheim.

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