Eishockey-Magazin

Eishockey News, Videos, Fotos, Stories – – – alles kostenlos seit 25 Jahren

Augsburg. (EM/MK) „Wir müssen besonders diszipliniert sein“, hatte Iserlohns Trainer Brad Tapper vor dem Auswärtsmatch seiner Iserlohn Roosters in Augsburg gewarnt. Wirklich umsetzen konnten... Augsburger Panther nutzen ihre Powerplaychancen nicht – 1:4 Niederlage gegen die Iserlohner „Blockmonster“

Luke Adam war in Augsburg an zwei Treffern beteiligt – © Sportfoto-Sale (JB)

Augsburg. (EM/MK) „Wir müssen besonders diszipliniert sein“, hatte Iserlohns Trainer Brad Tapper vor dem Auswärtsmatch seiner Iserlohn Roosters in Augsburg gewarnt.

Wirklich umsetzen konnten seine Spieler diesen Hinweis am Freitagabend beim 4:1 Auswärtssieg im Curt-Frenzel-Stadion aber zunächst nicht.
Die Strafen gegen Labrie (1.) und Raedeke (20.) konnten die Gastgeber im Anfangsdrittel allerdings nicht zur Führung ausnutzen. Hannibal Weitzmann im Tor spielte seine ersten DEL-Minuten für die Roosters souverän herunter und hielt die Null unter anderem gegen LeBlanc. Auf der Gegenseite verpassten Bailey und Foucault ebenso die Iserlohner Führung wie Adam, der gleich doppelt an Augsburgs Schlussmann Roy scheiterte. Das alles andere als langweilige 0:0 nach dem ersten Drittel ging somit völlig in Ordnung.

Herausragend natürlich die Stimmung aus Augsburger Sicht. Nach 559 Tagen waren wieder Fans im Stadion zugelassen. Magnus Eisenmenger fasste in der Drittelpause seine Eindrücke bei MagentaSport zusammen: „Wir standen kurz vorm Spiel mit den ganzen Jungs unten im Tunnel. Das habe ich noch nie erlebt. Es war Gänsehaut pur auf die Wand wieder zuzufahren, es ist eine extreme Stimmung und wir freuen uns super, dass die Fans wieder da sind.“

Im Mittelabschnitt zunächst ein ähnliches Bild. Augsburg konnte weder die Reststrafe gegen Raedeke aus Abschnitt eins nutzen, noch die folgenden Strafen gegen die Iserlohner Adam, Ewanyk und Schilkey. Selbst ein doppeltes Powerplay für 59 Sekunden konnten die Fuggerstädter nicht zur Führung nutzen. Graham und McClure scheiterten hier am Block-Bollwerk der Sauerländer um Keeper Weitzmann. Wieder vollzählig hatte Sternheimer (26.) bei seinem Vorstoß ebenfalls die große Möglichkeit zur Panther-Führung, verzog aber. Klasse, wie dann die Roosters in der 29. Minute in Führung gingen. Adam bekam von den Panthern nur Begleitschutz, das Schlitzohr lockte Keeper Roy aus seinem Kasten und zwischen Keeper und Torpfosten hindurch bediente er den zentrale lauernden Schilkey, der fast mühelos zum 0:1 einnetzte. Auf der anderen Seite eine allererste kleine Unsicherheit bei Weitzmann (32.) bei einem Schuss von Bergman. In Unterzahl (Strafe Kharboutil, 32.) scheiterte Campbell am linken Pfosten lauernd einmal mehr an Weitzmann. Kurz vor Ablauf der Strafe gegen Panther Payerl schlugen dann die Gäste erneut zu. Acolatse nahm von der blauen Linie Maß und traf passgenau zum 0:2 in der 36. Minute. Pause!

Im letzten Drittel waren 02:33 Minuten gespielt, als Raedeke die nächste Iserlohner Strafe kassierte. Abermals agierten die Panther zu ideenlos im Spielaufbau, um dauerhaft Druck aufzubauen. Iserlohn kontrollierte nach der überstandenen Strafe immer mehr das Spiel und den Gegner. Die Panther benötigten dringend das erforderliche „schmutzige Tor“, um einen Ruck im Spiel zu erzwingen. Und es gelang: Haases Schuss von der blauen Linie wurde von Stieler in der 49. Minute zum 1:2 Anschlusstreffer ins Netz abgefälscht. Team und Fans waren danach zu „neuem Leben“ erwacht. Rogls Strafe brachte aber erst einmal wieder Iserlohn in Überzahl. Und die brachten ihre Offensivpower erneut auf die Uhr. Schilkey tankte sich 12 Sekunden vor Ablauf der Strafe bis vors Tor und den Abpraller nutzte Foucault zum 1:3. Weiter ging es mit dem munteren Powerplay-Wechselspielchen. 33 Sekunden nach dem Tor musste Iserlohns Labrie wieder auf der Strafbank Platz nehmen. Leblanc traf mit der besten Chance in diesem achten Augsburger Powerplay nur den Pfosten und Sekunden später rettete Riefers grandios mit seinem Schläger erneut gegen Leblanc für den fast geschlagenen Weitzmann. Augsburg versuchte in der Schlussphase nochmal die Schlagzahl zu erhöhen. AEV-Coach Pederson nahm zweieinhalb Minuten vor Spielende Roy für einen weiteren Feldspieler vom Eis. Sieben Sekunden später schlug es aber schon im verwaisten Panthertor zum 1:4 Endstand ein. Adam hatte für den Knock-out gesorgt.

„Knackpunkt“ im Spiel waren definitiv die Special-Teams. Augsburg konnte acht Powerplaysituationen nicht nutzen. Eine fast schon alles aussagende Statistik an diesem Abend. Mit viel Leidenschaft, großem Einsatz der „Blockmonster“ vor einem souveränen Hannibal Weitzmann im Tor und der erforderlichen Cleverness in der Offensive entführten die Roosters drei verdiente Punkte aus Schwaben. In fast fünf Wochen steht man sich übrigens an selber Stelle schon wieder gegenüber.

Am Sonntag geht es für die Panther aber zunächst mit dem Auswärtsmatch in Köln weiter. Iserlohn empfängt am heimischen Seilersee den ERC Ingolstadt.

Augsburger Panther – Iserlohn Roosters 1:4 (0:0/0:2/1:2)
Tore: 0:1 (28:53) Schilkey (Adam/Labrie), 0:2 (35:51) Acolatse (Foucault/Weitzmann) 5-4PP, 1:2 (48:16) Stieler (Haase/Leblanc), 1:3 (52:33) Foucault (Schilkey) 5-4PP, 1:4 (57:37) Adam (Riefers) ENG
Schiedsrichter: Hoppe / Rantala
Strafen: Augsburger Panther 6 – Iserlohn Roosters 14
Zuschauer: 4725

Eishockey-Magazin

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert