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Augsburg. (MS) Ihr eigenes „Wintergame-Wochenende“ absolvierten die Augsburger Panther gegen die Kontrahenten beim Großevents in der Vorwoche. Nachdem man sich am Freitag den Eisbären...

Logo der Augsburger PantherAugsburg. (MS) Ihr eigenes „Wintergame-Wochenende“ absolvierten die Augsburger Panther gegen die Kontrahenten beim Großevents in der Vorwoche. Nachdem man sich am Freitag den Eisbären Berlin knapp mit 2:3 geschlagen geben musste, sollten heute die Ice Tigers aus Nürnberg punktelos zurück an die Norris geschickt werden. Die Chancen standen vermeintlich gut, stand mit Andreas Jenike doch der Ersatztorhüter zwischen den roten Stangen. Das dies noch lange kein Siegesgarant ist wurde beim schwer erkämpften 3:2 (0:1/0:1/2:0/0:0/1:0)-Sieg nach Penalty-Schießen mehr als deutlich. Jenike hielt fulminant und konnte erst im Schlussdrittel bezwungen werden.  Er war der Garant für den Punktgewinn seines Teams.

Ex-Panther Weiman nicht im Tor der Ice Tigers

Beide Teams legten los wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Noch in der ersten Spielminute prüfte Somma den Weiman-Ersatz Jenike und im Gegenzug knallte der Ex-Panther James die Hartgummischeibe an den Pfosten, bevor Jaspers Ehelechner’s erneut Aufmerksamkeit prüfte. Leider nahmen die Referees völlig unsinnigerweise diese Anfangseuphorie aus dem Spiel, indem sie die Aktion von James per Video begutachteten. Aber gut, lieber sicher sein. Zwar hielten sich in der Folgezeit die kurzen offensiven Druckphasen der Kontrahenten die Waage, doch blieben die Torhüter dabei nahezu beschäftigungslos. Selbst als Leask sich die erste Strafzeit des Spiel (7.) einhandelte, schlugen die Panther fahrlässigerweise daraus kein Kapital. Erst Schüle und erneut James zwangen Ehelechner zu einer weiteren Reaktion. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits zwölf Minuten gespielt. Und dann griff zum wiederholten Male in dieser Saison ein Schiedsrichter durch – ja, man muss es so direkt sagen – Unbeweglichkeit in den Spielverlauf ein.  Dessen Schlittschuh veränderte im Rücken des Panther-Torstehers den Verlauf des Pucks  und die Franken nutzten die kurzzeitige Desorientierung beim Gegner eiskalt aus. James passte durch den Torraum zu Stastny, der kniend den Puck am zu spät heran rutschenden Ehelechner vorbei zur Führung (14.)  in die Maschen drosch. Referee und Panther-Defensive blieben mit betrübten Gesichtern zurück und mit ihren Gedanken allein. Mitchell war anderer Meinung: „m.E. war es die Bande: Die Eismeister haben bei meinen Beschwerden die Schuld an den Bauleiter weiter verwiesen…“. Die Gastgeber reagierten mit wütenden Angriffen, fanden gegen die vielbeinige Abwehr der Gäste jedoch kein probates Mittel. Selbst der aktuell so erfolgreiche Trevelyan brachte, rund eine Minute vor Ende des Startabschnitte, bei einem Alleingang den Puck nicht im Tor der Gäste unter – er schoß vorbei!!!

Nürnberg zieht mit 2:0 davon

Nürnbergs Casey Borer verfolgt Brian Roloff (links) - © by Eishockey-Magazin (RS)

Nürnbergs Casey Borer verfolgt Brian Roloff (links) – © by Eishockey-Magazin (RS)

Die Mannen von Bengt-Ake Gustafsson dominierten die Partie in den Anfangsminuten des Mittelabschnittes nun deutlich und konnten dies Ãœberlegenheit bereits in der 24. Minute auf die Anzeigetafel bringen. Reimer und James wirbelten und erneut Stastny schob den Puck aus spitzem Winkel ein. Dieser 0:2-Rückstand weckte nun heftige Gegenreaktionen der Fuggerstädter und Jenike wurde es nun endlich warm im eiskalten Curt-Frenzel-Stadion. Serienweise hatte er nun Schüsse zu parieren. Richtig gefährlich wurde es als Augsburgs MacArthur (27.) einen Abpraller nur parallel zur Torlinie ablenken konnte. Ehliz, der seinen Kontrakt in Nürnberg vor wenigen Tagen langfristig verlängerte, hätte in Ãœberzahl um ein Haar (28.) die gesamte Panther-Defensive und Ehelechner ausgetanzt und die Führung weiter ausgebaut. Sein Versuch per Rückhand war letztlich zu unpräzise. Auf der Gegenseite konnte mit Thang erneut ein Augsburger seinen Alleingang (31.) nicht verwerten. Der Weimann-Backup parierte diesen samt Nachschuss glänzend. In der Folgezeit bekam er weitere Gelegenheit sich auszuzeichnen, hatten er und seine aufopferungsvoll kämpfenden Kollegen einige Strafzeiten zu überstehen. Nun, er hielt seine Weste auch bis zur zweiten Pausensirene rein und es blieb bei der 2:0-Führung für die Gäste von der Norris. Dies löste erste Unmutsäußerungen der Augsburger Fans aus. Sie waren von den Ungenauigkeiten im Spiel und den teilweise phlegmatischen Reaktionszeiten ihrer Lieblinge genervt. (Mitchell: „Ich sage ‚Danke‘ an alle Fans, die uns nach 40 Minuten nicht aufgegeben hatten.“)

Panther schaffen dank deutlicher Leistungssteigerung den Ausgleich

Ein formidabler Einsatz von Flache brachte Thang in allerbeste Schussposition. Seine Direktabnahme wurde wiederum von Jenike entschärft (42.). Dann explodierte das Pulverfass Curt-Frenzel-Stadion. Aufgestauter Frust und der Jubel über ein wunderschönes Zaubertor von Peter MacArthur entluden sich lautstark. Allein drang der Stürmer in das Offensivdrittel ein, schlüpfte an den beiden Verteidigern vorbei und schob nach einer schönen Täuschung den Puck durch die Schoner des Torwarts. Die Gastgeber drückten nun logischerweise weiter und die Gäste konnten sich in dieser Phase kaum noch nennenswerte Entlastung verschaffen. Und mit seiner dritten Großchance traf dann endlich auch Rhyan Thang. Er verwertet den eigenen Abpraller zum vielumjubelten Ausgleich (51.). Von der Nürnberger Dominanz war nun rein gar nichts mehr zu spüren. Nahezu sinnbildlich die kleine Strafen für „Spielen mit zu vielen Spielern“, die Augsburg allerdings nicht nutzen konnte. Rund fünf Minuten vor Ende wurde es dann wieder etwas statischer im eiskalten Rund. Jetzt nur keinen Fehler machen war als Devise ausgerufen. Festerling konnte das jedoch nicht vermeiden und landete wegen Hakens auf der Strafbank (57.). Nun war wieder Jenike im Blickpunkt und der war gegen Trevelyan, Forrest (beide, 58.) und Boyle (59.) mit den Schonern bzw. dem Brustpanzer zur Stelle und rettet somit mindestens einen Punkt für seine Farben. Verlängerung.

Bassen und Thang verwandeln – Augsburg gewinnt im Penalty-Schießen

Die Verlängerung kreierte kaum noch Nennenswertes, da beide Teams relative vorsichtig agierten. 15 Sekunden vor Ende rettete erneut Jenike sein Team – diesmal ins Penalty-Schießen.  Während für die Panther Bassen und Thang verwandelten (Helms (2mal), Somma, Bassen (2. Versuch) vergaben), traf für Nürnberg lediglich Reimer (Stastny, Jaspers, Reinprecht, Reimer (2.Versuch), Ehliz vergaben). Der Zusatzpunkt blieb also – keinesfalls unverdient – in der Fuggerstadt.

Stimmen zum Spiel:
Bent-Ake Gustafsson (Nürnberg): 
Wir haben an sich richtig gut gespielt, doch nach dem 2:0 wurden wir etwas passiver. Wir haben den Druck der Augsburger im letzten Drittel erwartet, blieben aber weiter zu passiv. Zum Ende hatten wir Glück, wir hätten bereits in regulärer Spielzeit verlieren könnn.
Larry Mitchell (Augsburg): Wir haben defensiv gut gespielt und insgesamt nur 17 Schüsse von Nürnberg nach 65 Minuten zugelassen. Offensiv haben wir schlicht unsere Chancen nicht verwertet. Ich habe nach 40 Minuten ein ausgeglichenes Spiel gesehen. Jenike war sehr stark. In der zweiten Pause habe ich zum Zusammenhalt aufgefordert. Die negativen Reaktionen aus dem Publikum haben meine Spieler irritiert und eines unserer Überzahlsituationen beeinflusst. Ich sage hier nicht, was mir und meinen Spielern zugerufen wurde.
Steffen Tölzer (Augsburg): Wir haben unsere Chancen nicht genutzt und hätten auch 3:0 oder 4:0 zurückliegen können. Ich weiss nicht, ob der Puck vor der Nürnberger Führung von der Bande oder vom Schiedsrichter kam. Gut dass es am Ende nicht ausschlaggebend war. Die Ansprache in der zweiten Pause war sehr sachlich und ruhig.
Conner James (Nürnberg): Insgesamt haben wir zu viele Strafen genommen. Gustafsson macht nicht vieles anders, aber wir haben diesen Weckruf wohl gebraucht und man darf nicht vergessen, dass wir zum ersten Mal in dieser Saison ein „gesundes“ Team haben. Zu Beginn hatten wir viele verletzte Spieler.

Statistik

Augsburger Panther – Thomas Sabo Ice Tigers 3:2 (0:1/0:1/2:0/0:0/1:0) n.P.
Tore: 0:1 (13:10) Stastny (James); 2:0 (23:33) Stastny (Reimer/James); 2:1 (44:26) MacArthur (Trevelyan/Ross); 2:2 (50:13) Thang (Flache/Helms); 3:2 (65:00) Thang – Penalty

Strafen: Augsburg 2  –  Nürnberg 14 + 10 D. Weiß
Torschüsse: Augsburg 39 – Nürnberg 15
Zuschauer: 4.009
Schiedsrichter: Brill / Oswald

Aufstellungen:
Augsburger Panther:  Ehelechner  (Conti) – Boyle, Forrest; Bakos, Ross; Brown, Tölzer; Draxinger – Thang, Roloff, Somma; MacArthur, Werner, Trevelyan; Bassen, Zeiler,  Helms; Schnitzer, Schäffler, Flache;

Thomas Sabo Ice Tigers: Jenike (Hertel) –  Pollock, Borer; Leask, Nowak; Butenschön, Festerling; Schüle –  Reimer, Stastny, Conner; Ehliz, Chouinard, Frosch; Reinprecht, Jaspers, Bayda; Aab,  D. Weiß, Rupprich;

 

Three Stars:
***  Stastny (Nürnberg)
**  Jenike (Nürnberg)
*  Thang (Augsburg)

 

 

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