Eishockey-Magazin

Eishockey News, Videos, Fotos, Stories – – – alles kostenlos seit 25 Jahren

Augsburg. (MS) So enttäuschend die beiden letzten Derby-Heimspiele (Nürnberg und München) für die Panther verliefen – gegen die strauchelnden Eisbären aus Berlin (Platz 13)...
Augsburgs Tim Connolly vor dem Tor von Rob Zepp - © by Eishockey-Magazin (RS)

Augsburgs Tim Connolly vor dem Tor von Rob Zepp – © by Eishockey-Magazin (RS)

Augsburg. (MS) So enttäuschend die beiden letzten Derby-Heimspiele (Nürnberg und München) für die Panther verliefen – gegen die strauchelnden Eisbären aus Berlin (Platz 13) musste ein „Dreier“ her.

Ganz so einfach ist es dann jedoch nicht. Obwohl Augsburg aufopferungsvoll kämpfte und insgesamt betrachtet mehr vom Spiel hatte, konnte nur ein Pünktchen auf der Habenseite verbucht werden.   Gegebnüber Berlin war über weite Phasen der Partie erneut nicht in der Lage das gewohnte Leistungsniveau abzufen. Mit Glück holten sie sich vor 5.019 Zuschauern, den für das eigene Befinden so wichtigen 3:4 (1:1/1:1/1:1/0:1) n. P. Auswärtsieg und verhinderte so ein Abrutschen auf den letzten Tabellenplatz

Schmeichelhafter Ausgleich für Berlin

Ein verhaltener Beginn beider Teams wurde lediglich durch eine Ãœberzahlsituation der Gastgeber etwas „aufgepeppt“. Die zweite nummerische Ãœberlegenheit wäre um ein Haar sogar nach hinten losgegangen. T.J.Mulock scheiterte,  nach katastrophalem Abspielfehler von Ciernik, am erneut das Panther-Tor hütenden Keller. Im direkten Gegenstoß lief ein noch erleichtert wirkender Ciernik mit der Scheibe ins Angriffsdrittel. Seinen Rückpass schlenzte „Knipser“ Boyle eiskalt zur Führung (9.) in die linke obere Ecke. Nachdem die Fuggerstädter einen weiteren Kühlboxaufenthalt eines Berliners nicht nutzen konnten, stand es urplötzlich 1:1 (13.). Talbot suchte sich im Slot in aller Ruhe die rechte obere Ecke für den Ausgleichstreffer aus. Das perfekte Zuspiel kam ausgerechnet von Panther-Verteidiger Seifert, der schon letzte Woche ein unglückliches Eigentor fabrizierte. Anschließend wurde es auf dem Eis wieder etwas ruhiger, wobei man dem Berliner Ãœberzahlspiel, die aktuelle Verunsicherung der Spieler deutlich ansah.

 

Hochverdienter Ausgleich für Augsburg

Die Gastgeber versuchten vom Anspiel weg das Drehbuch der weiteren Partie zu bestimmen und drängten die Defensive der Hauptstädter minutenlang in die eigene Zone. Seifert hatte dabei die Wiedergutmachung auf dem Schläger (23.), jedoch schlitterte sein Schuss um Zentimeter am Torpfosten vorbei. Teamkollege Connolly scheiterte nach einem sehenswerten „Tänzchen“ ebenso knapp (25.). Dann jedoch begann der Meister sich zu wehren. Zunächst zwang Sharrow Keller, von der blauen Line aus, zu einer Glanzparade (25.). Als Forrest nach einer durchaus harmlosen Aktion auf die Strafbank wanderte, dauerte es gerade mal 14 Sekunden und Talbot sorgte mit seinem zweiten Treffer aus dem Halbfeld für die erstmalige Führung seiner Farben. Aus Augsburger Sicht war das unnötig wie sonst was, hatte man doch eigentlich alles im Griff. Ãœberflüssigerweise musste man sich nun noch gegen aggressivere Angriffsversuche der Gäste wehren, die sich in der Regel so eine Führung nur selten aus den Händen nehmen lassen. Die Panther bemühten sich natürlich trotzdem und ab der 32. Spielminute lag das Momentum wieder auf der Seite der tüchtigen Bayern. Verdientermaßen sollte der Ausgleich (38.) der aktuellen Top-Reihe zustehen. Ein feines Zuspiel von Werner verwertete MacArthur ebenso filigran per Rückhand in die oberer linke Ecke. Ein unterhaltsamer Schlußabschnitt wurde allerorts prognostiziert…

Reihenweise tumultartige Szenen

Die Hauptstädter kamen wesentlich schwungvoller aus der Kabine und schon stand es 2:3 (42.). Der Ex-Panther Tallackson lenkte eine perfekte Hereingabe von Lalonde zur erneuten Berliner Führung ins Tor. Sekunden vorher scheiterten Ciernik und Connolly noch im schönen Zusammenspiel an Zepp. Dann explodierte das Testosteron im ehrwürdigen Curt-Frenzel-Stadion zu Augsburg. Uvira schnappte sich Kontrahent Lalonde zu einem unterhaltsamen Boxkampf  und nachdem beide noch das Publikum mit Gesten anheizten bzw. provozierten, gingen sie mit 2+2+10+10 Minuten direkt unter die Dusche (45.). Es blieb allerdings hektisch und Rangeleien standen nun immer wieder auf der Tagesordnung . Einzig Zepp blieb eishalt und parierte sensationell Cierniks Direktabnahme und MacArthurs Versuch ihn zu tunneln (46.). Minuten später (50.) konnten Ex-Panther Olver und Brown ihre zur Faust gekrümmten Finger nicht voneinder lassen und verbrachten den Rest des Spiels auf der Strafbank. Welche Mannschaft bewahrte nun kühlen Kopf und konzentrierte sich wieder auf das eigentliche Ziel des Eishockey-Spiels? Zunächst noch nicht, die Kuriositäten hatten noch kein Ende gefunden. Augsburgs Bayda nahm mit dem Vergehen „Spielverzögerung“ ebenfalls in der Kühlbox Platz (50.), nachdem er einen Flankenwechsel á la Bernd Schuster über die Bande gefeuerte hatte. Dann wurde wieder Eishockey gespielt. Innerhalb von Augenblicken scheiterten Talbot (52.) aus kurzer Distanz und Bayda, von der Strafbank kommend im Alleingang. Es blieb durch weitere Chancen von Rankel (53.) und Bayda bzw. Ciernik (beide 54.) unterhaltsam. Dann sollte das Augsburger Traditionsgebäude doch noch erbeben. Werner vollendete zum verdienten und natürlich viel umjubelten Ausgleich (58.). Vor beiden Toren ging es weiter wild zu und die kurze Pause zwischen Schlußsirene und Verlängerung hatten alle Anwesenden bitter nötig.

 

Sieg durch Tallackson

Bei 4-gegen-4 erwiesen sich die Hauptstädter dann überlegen. Rankel und Tallackson war es überlassen das ständige Duell mit Keller zu suchen. Augsburg hatte lediglich eine „Naja“-Chance von Werner dagegen zu setzen. Als Forrest sich dann noch eine Strafzeit einhandelte, glichen die Schlußminuten einem Scheibenschießen. Augsburg rettete sich in den ShootOut. Dort vergaben  Rankel für Berlin und Werner, Trevelyan für Augsburg, während Tallackson und T.J. Mulock (Berlin) mit Treffern die Entscheidung herbei führten.

Statistik

Augsburger Panther –  Eisbären Berlin 3:4 (1:1/1:1/1:1/0:1) n. P.
Tore: 1:0 (8:52) Boyle (Ciernik) 5-4 PP1; 1:1 (12:53) Talbot (T.J.Mulock/Baxmann); 1:2 (26:14) Talbot () 4-5 PP1; 2:2 (37:03) MacArthur (Werner); 2:3 (41:05) Tallackson (Lalonde); 3:3 (57:41) Werner (MacArthur/Trevelyan); 3:4 (65:00) Tallackson Penalty;

Strafen: Augsburg  24 + 10 + 10 Uvira + 10 Brown  –  Berlin 28 + 10 Sparre + 10 + 10 Lalonde + 10 Olver
Torschüsse: Augsburg   – Berlin
Zuschauer: 5.019
Schiedsrichter: Aichler/Schimm

Aufstellungen:
Augsburger Panther:  Keller (Ehelechner)  – Reiß, Tölzer;  Forrest, Boyle; Seifert, Brown; – Bayda, Connolly, Ciernik; Morrison, Roloff, Breitkreuz; Trevelyan, Werner, MacArthur; Schäffler, Kindl, Uvira;  (es fehlen: Bakos, Zeiler)

Eisbären Berlin: Zepp (Elwing) – Baxmann, Sharrow; Borer, Haase; Lalonde, Trivellato; – Rankel, L. Braun, Busch, Christensen, T.J. Mulock, Olver, , Schlenker, Sparre, Talbot, Tallackson, Weiß (Es fehlen: Hördler, Foy, Supis, C. Braun)

Three Stars:
***  Talbot (Berlin)
**  Werner (Augsburg)
* Zepp (Berlin)

 

Stimmen nach dem Spiel

Eishockey-Magazin

No comments so far.

Be first to leave comment below.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert