Arno del Curto – Würdigung einer Engadiner Trainerlegende

Arno del Curto – © Media/PR

St. Moritz. (FB) Der St. Moritzer Eishockeytrainer Arno del Curto ist nach 22 langen Saisons beim HCD zur Legende avanciert.

Kein Wunder, dass er sich nach seinem Abschied leer und total ausgepowert fühlte. Schon die Monate davor war der Zampano gesundheitlich angeschlagen gewesen. Als Aktiver spielte er beim EHC St. Moritz, beim ZSC und bei Herisau im Appenzellerlland, seine Karriere jedoch musste er aus gesundheitlichen Gründen früh abbrechen.

In bescheidenen finanziellen Verhältnissen aufgewachsen, machte sich Arno del Curto nach eigenen Angaben niemals etwas aus Geld. In späteren Jahren drückte gar eine Schuldenlast, denn ein unternehmerisches Abenteuer endete im Schiffbruch. Der energische, temperamentvolle, leidenschaftliche und authentische Engadiner legte eher Wert auf Werte wie Integrität, Ehrlichkeit, Einsatz, Spielfreude. Ausreden duldete er nicht, ansonsten zeigte er sich eher tolerant, wenn junge Spieler einmal über die Stränge schlugen. Del Curto war auch ein geschickter Verhandler mit Sponsoren und überanstrengte sich auf diese Art und Weise.

Auch Gitarrist und Musikfan del Curto hatte seine wilden Jahre gehabt. Montags ging er trotzdem immer pflichtbewusst ins Büro.

Als Trainer von Herisau, des ZSC und von Davos propagierte Arno del Curto ein temporeiches, technisches, offensives Eishockey, ganz im Gegensatz zu anderen Trainern, die ihren Teams ängstlich ein defensives Korsett anzogen. Sein Abgang beim HCD nach langen Jahren war durchaus von Misstönen begleitet. Viele Fans wollten nämlich an ihrem Idol festhalten.

Arno del Curto. Mit Köpfchen durch die Wand. Biografie eines Machers. 2021.

(Fabian Brändle)

Karrieredaten von Arno del Curto