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Mannheim. (GK). Der 5:2 (1:1/1:1/3:0) Sieg der Mannheimer Adler gegen die Iserlohn Roosters am Sonntagabend in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hört sich nach...
Ronny Arend (links) und Marcus Kink bestürmen den Kasten von Sébastien Caron - © by Eishockey-Magazin (GK)

Ronny Arend (links) und Marcus Kink bestürmen den Kasten von Sébastien Caron – © by Eishockey-Magazin (GK)

Mannheim. (GK). Der 5:2 (1:1/1:1/3:0) Sieg der Mannheimer Adler gegen die Iserlohn Roosters am Sonntagabend in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hört sich nach einer klaren Sache an. Doch die war es nicht bzw. war es lange Zeit nicht. Denn bis zur 55. Minute stand es 2:2 unentschieden, erst dann gelang es den Adlern mit einem Dreifachschlag durch Tore von Arendt, Ullmann und Kink innerhalb von vier Minuten die Entscheidung zu erzwingen.

Die 5:2 Niederlage ist bitter für Iserlohn, denn über 40 Minuten lang waren die Sauerländer ein gleichwertiger Gegner. Erst im letzten Drittel vermochten die Mannheimer zu überzeugen. Über 60 Minuten gesehen, war es aber zu wenig, was die Kurpfälzer boten. Wie ein Meisterschaftsfavorit agierten sie jedenfalls nicht. Die ersten beiden Abschnitte waren aus Mannheimer Sicht planloses Gestochere und Eishockey ohne Herz, Leidenschaft und Kampfgeist. Wieder einmal waren die Adler vor dem gegnerischen Tor nicht effizient genug. Das Angriffspiel der Mannheimer krankte erneut – wie eigentlich immer in den letzten Wochen – an den selben Schwachstellen. Es wird zu wenig geschossen, keiner stellt sich vor den gegnerischen Torwart, um ihm die Sicht zu nehmen und es wird nicht zielstrebig und schnörkellos agiert. Stets wird noch einmal abgespielt, der Nebenmann gesucht oder ein Kringel ums gegnerische Gehäuse gedreht. Symptomatisch hierfür ist Frank Mauer, ein begnadeter Eishockey-Spieler, aber es fehlt einfach der Zug zum Tor und die Kaltschnäuzigkeit.

Dass die Adler letztlich dennoch klar mit 5:2 siegten, muss man dem Team anderseits aber hoch anrechnen. Denn es zeigt Zweierlei. Erstens zeichnet es ein Spitzeteam aus, dass man auch „hässliche“ Sieg erringen kann und in eher unspektakulären Matches seine Punkte holt. Zweitens zeigt die Steigerung der Adler im letzten Abschnitt, was in den Blau-Weiß-Roten steckt, wenn sie nur wollen. Unbegreiflich für viel Beobachter nur, warum wollen sie nicht immer bzw. von Anfang an? Gerade wenn es gegen vermeintlich schwächere Gegner geht, agieren die Mannheimer zunächst mit dem für sie inzwischen typischen Schlendrian, bevor es fast zu spät ist, um dann mit einem Kraftakt zu siegen

Adler-Coach Harold Kreis diagnostizierte in der anschließenden Pressekonferenz denn auch, dass sein Team in den ersten beiden Dritteln nicht überzeugen konnte. Für das letzte Drittel hätten sie sich dann vorgenommen, mehr Druck zu machen, mehr zu schießen und für viel Verkehr vor Iserlohns ausgezeichneten Torwart Sebastian Caron zu sorgen. Ein besonders Lob sprach Harold Kreis seinem vierten Sturm mit Kink, El-Sayed und Arendt aus, die einfach und gradlinig spielten und daher viel Eiszeit erhielten. Dass drei der fünf Adler-Tore vom vierten Sturm erzielt wurden, sei kein Zufall, sondern der Lohn harter Arbeit.

Roosters Coach Doug Mason sah in den Mannheimer den verdienten Sieger, der im letzten Abschnitt ihre Klasse gezeigt hätte. Seiner Mannschaft zollte er ein Lob, dass sie 55 Minuten lang toll gekämpft hat.

Zur Chronologie:

Mannheim erwischte mit dem bessern Beginn, aber bereits nach wenigen Minuten konnte sich Iserlohn aus der Umklammerung lösen und selbst Akzente setzen. Mannheim agierte hingegen wieder einmal – wie so oft in der Vergangenheit – mit Unkonzentriertheiten in der Abwehr. Nicht ganz überraschend daher in der 7. Minute das 0:1 durch den Iserlohner Brendan Brooks. In der Folge war der Faden bei den Adlern erst einmal gerissen und es war ein Match auf Augenhöhe.

Direkt nach dem Powerbreak dann der ersehnte Ausgleich. Aus einer unübersichtlichen Situation heraus schaufelte Mike Glumac in der 11. Minute den Puck zum 1:1 ins Roosters-Gehäuse. In der Folge übernahmen die Adler wieder das Kommando, ohne den ganz großen Druck entfalten zu können. Die Roosters weiterhin mit Kontern gefährlich.

Tor oder nicht Tor? Sébastien Carons Blick geht hier direkt zum Referee (nicht im Bild) - © by Eishockey-Magazin (GK)

Tor oder nicht Tor? Sébastien Carons Blick geht hier direkt zum Referee (nicht im Bild) – © by Eishockey-Magazin (GK)

Das zweite Drittel war ein Ebenbild des ersten Abschnitts, Mannheim optisch überlegen, ohne wirkliche gefährlich Chancen zu kreieren. Die Roosters blieben mit ihren Kontern stets gefährlich. Als Iserlohn in der 27. Minute die 2:1 Führung durch Brendan Rodgers gelang, hatte die Sauerländer gar Oberwasser. In der 30. Minute dann allerdings der 2:2 Ausgleich durch Marcus Kink. Mit diesem Zwischenstand ging es auch in die Kabinen.

Die Adler zu Beginn des letzten Drittels in Überzahl, ohne dies nutzen zu können. Doch insgesamt erhöhten die Mannheimer nun sichtbar die Schlagzahl. In der 43. Minute hatte Christoph Ullmann die Riesenchance auf dem Schläger, doch hielt Iserlohns-Torsteher Sebastian Caron glänzend. In der 47. Minute folgte Mike Glumac mit einer dicken Chance für Adler, doch wiederum hielt Caron hervorragend. Sekunden später waren es Adam Mitchell und Christoph Ullmann, die verstolperten. Der Druck der Kurpfälzer nahm nun zu und ein Treffer lag in der Luft. Doch mitten in die Drangphase hinein erhielt Adler Abwehr-Hüne Shawn Belle in der 49. Minute ein Zwei-Minuten-Strafe. Iserlohn verpasste es hier ein Tor zu markieren.  Im Anschuss beide Teams mit dicken Chancen, doch blieb es zunächst beim 2:2 Unentschieden. Dann war es aber Ronny Arendt in der 55. Minute, der für die 3:2 Führung der Adler sorgte. Nur anderthalb Minuten später sorgte Christoph Ullmann für die 4:2 Führung der Mannheimer, was die Vorentscheidung war. Als die Roosters „aufmachten“, krönte Marcus Kink seine starke Leistung an diesem Tag mit den 5:2 Endstand.

 

Mannheim : Iserlohn 5:2 (1:1/1:1/3:0)

Tore: 0:1 (06:45) Brooks (York/Guilano) – EQ; 1:1 (10:30) Glumac (Seidenberg/MacDonald) – EQ; 2:1 (26:25) Rodgers (Wolf/Hock) – PP1; 2:2 (29:56) Kink (El-Sayed/Sifers) – EQ; 3:2 (54:02) Arendt (Kink/Kettemer) – EQ; 4:2 (55:30) Ullmann (Mitchell/Sifers) – EQ; 5:2 (57:42) Kink (Arendt/El-Sayed) – EQ

Strafen: Mannheim 8 Min – Iserlohn 6 Min

Torschüsse: Mannheim 55 – Iserlohn 39

Schiedsrichter: Hascher/ Schimm

Zuschauer: 10.610

 

Aufstellungen:

Mannheim: Endras (Brückmann) – Belle, Janik, Sifers, Reul, N. Goc, Bittner, Kettemer  –Glumac. MacDonald, , Seidenberg, Ullmann, Mitchell, Magowan, Lehoux, Mauer, Foster, Kink, El-Sayed. Arendt

Iserlohn: Caron (Hunwick) – Rodgers, Ardelan, Kopitz, Tormassou, Lepine, Danielsmeier, Orendorz – Brooks, York, Guilano, Wolf, Hock, Wörle, Holzmann, Fischhaber, Hommel, Stuart, Tepper

 

Three Stars:

***Kink (Adler)

**Caron (Roosters)

* Janik (Adler)

Stimmen zum Spiel

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