0:9 Pleite gegen die Fischtown Pinguins – Ice Tigers kommen böse unter die Räder
Aktuell Ticker 1AllgemeinFischtown PinguinsNürnberg Ice Tigers 5. Oktober 2024 Eishockey-Magazin 0


Faustkampfeinlage zwischen Bremerhavens #22 Vladimir Eminger (li.) und Nürnbergs #10 Evan Barratt (re.). – © ISPFD
Nürnberg. (STM) Es war der schlechteste Auftritt der Nürnberg Ice Tigers in dieser Saison. Bei der 0-9 Heimniederlage gegen die Pinguins Bremerhaven war es für die Nürnberger ein absolut gebrauchter Tag.
Gerade die Arbeit in der eigenen Zone war für ein DEL-Team unwürdig.
Zwei Heimspiele, zwei Siege, so lautete die Bilanz der Ice Tigers in dieser noch jungen Saison. Heute wurde man unliebsam daran erinnert, dass Bremerhaven nicht Augsburg oder Düsseldorf ist. Am Ende wurde es für die Ice Tigers eine heftige Abreibung vor eigener Kulisse. Vor allem die defensive Sorglosigkeit und das Zweikampfverhalten dürfte Mitch O´ Keefe Kopfzerbrechen bereiten, 14 Gegentreffer aus den letzten beiden Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Bremerhaven war heute in allen Belangen eine Nummer zu groß für die Ice Tigers, gerade im letzten Drittel war ein Klassenunterschied erkennbar.
Dabei war es an der Nordsee nach der Vizemeisterschaft fast ein Sommer wie jede andere. Der Kader blieb in weiten Teilen zusammen, es wurden sinnvolle Verstärkungen gefunden, bevorzugt aus Ligen, in denen andere Manager nicht auf der Suche sind, und auch ohne die obligatorischen Einbürgerungen ging es nicht. Trotzdem gab es in Bremerhaven so signifikante Veränderungen, wie bei keinem anderen DEL-Verein. Mit Thomas Popiesch und Alfred Prey gingen die beiden Steuermänner von Board. Während Prey seinen Nachfolger Sebastian Furchner noch tatkräftig unterstützt, steht Popiesch seit dieser Saison in Krefeld hinter der Bande.
Aber auch unter der Regie von Alexander Sulzer glückte der Saisonstart in der CHL und in der Liga gewohnt gut, als Tabellendritter machten sich die Pinguins auf den langen Weg nach Nürnberg, wo die Ice Tigers nach der unglücklichen Niederlage in Mannheim wieder punkten wollten. Dazu veränderte Mitch O´Keefe erneut seine Sturmreihen, um mit vier ausgeglichenen Reihen agieren zu können, nachdem gerade die vierte Reihe in den bisherigen Spielen mit überschaubarer Eiszeit bedacht worden war. Nach zwei Spielen kehrte auch Thomas Heigl in den Kader zurück, Lukas Ribarik blieb nur der Platz auf der Tribüne.
Was er dort zu sehen bekam, war sicher nicht nach seinem Geschmack. Nach einer ersten guten Chance für Cole Maier (4.). übernahm Bremerhaven das Kommando und dominierte die Ice Tigers nach Belieben. Markus Vikingstad brachte die Gäste in Führung, gekonnt fälschte er einen Schuss von Grönlund ab (5.), der wenig später Hungerecker zum zweiten Mal bezwang. Nach einem Bullygewinn reagierte Grönlund am schnellsten und traf trocken zum 0-2 (8.). Auch in der Folgezeit hatten die Ice Tigers große Probleme mit dem Spiel der Pinguins.

Bremerhavens #37 Markus Vikingstad (re.) und Nürnbergs #72 Leon Hungerecker (li.). – © ISPFD
In der eigenen Zone machte das Team von Alexander Sulzer die Räume eng, spielte konsequent auf den Körper und nutzte immer wieder die passenden Momente, um offensive Nadelstiche zu setzen. Eine letzte Chance hatten die Ice Tigers noch, Cole Maier konnte den Puck aus der Drehung nicht an Franzreb vorbeibringen (12.). Auch im zweiten Drittel änderte sich am Spielgesehen wenig, Bremerhaven war das bessere und vor allem fehlerfreiere Team an diesem Abend, während die Arbeit der Ice Tigers in der eigenen Zone deutlich Luft nach oben hatte.
Einen leichten Puckverlust von Graber im eigenen Drittel nutzte Uher zum 0-3 (25.), wenig später zeigte Jan Urbas seine individuelle Klasse und setzte einen Schuss aus dem Handgelenk genau in die lange Ecke zum 0-4 (27.). Leon Hungerecker war in dieser Phase wahrlich nicht zu beneiden, fehlte es ihm doch an der Unterstützung seiner Mitspieler. Vikingstad traf unbedrängt nur die Latte (29.), ehe Ryan Stoa die beste Chance für die Ice Tigers im zweiten Drittel hatte. Franzreb war mit dem Schoner zu Stelle (33.).
Einen Treffer hatten die Pinguins noch im Mitteldrittel. Roman Kechter ließ sich den Puck abnehmen, Christian Wejse traf nahezu mühelos zum 0-5 (35.). Auch im Schlussdrittel ging zum Leidwesen der 4679 Zuschauern unverändert weiter. Die Ice Tigers versuchten irgendwie wie eine seriöse DEL-Mannschaft auszusehen, was ihnen aber gerade defensiv kaum gelang. In einer doppelten Überzahl kam Bremerhaven zu zwei weiteren Treffern. Verlic vollendete eine sehenswerte Kombination zum 0-6 (41.), im Anschluss traf Bruggisser mit einem wuchtigen Schlagschluss zum 0-7 (42.). „Wir können uns so nicht vor unseren Fans präsentieren, das war richtig schlecht heute. Unsere besten Spieler waren heute nicht unsere besten Spieler, sie standen bei vielen Gegentoren auf dem Eis. Auch der Charakter der Spieler hat mich heute enttäuscht. Ich erwarte, dass auch an einem solchen Abend die Spieler auf dem Eis Verantwortung übernehmen, aber jeder hat nur auf den Boden geblickt“, fand Mitch O´Keefe deutliche Worte.

Bremerhavens Trainer Alexander ulzer (li.). – © ISPFD
Die Ice Tigers waren zwar weiter bemüht, aber gerade im letzten Drittel auch überfordert. Matthew Abt erhöhte auf 0-7 (47.), ehe Görtz unter Mithilfe der Nürnberger Defensive aus der Drehung zum 0-9 erfolgreich war (51.). Nach diesem Treffer war der Arbeitstag von Leon Hungerecker beendet, Niklas Treutle bekam noch ein paar Minuten, ehe Fans und Spieler von der Schlusssirene erlöst wurden. „Ich will gar nicht so viel über das Spiel sprechen. Wir hatten einen guten Start, haben sehr clever gespielt und sehr wenige Fehler gemacht. Wir waren aggressiv in den Zweikämpfen und am Ende gehen dann eben auch die unmöglichen Pucks ins Tor“, so Alexander Sulzer.
Auf Mitch O´Keefe und seine Spieler hingegen wartet viel Arbeit in den nächsten Tagen und Wochen, will man solche Abende zukünftig vermeiden.
Trainerstimmen zum Spiel
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