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Iserlohn. (MK) Das war ein vollkommen missratener Jahresabschluss für die Iserlohn Roosters. Mit 1:3 verloren die Sauerländer ihr letztes Spiel des Jahres gegen die... „Wir wollen Euch kämpfen sehen!“ – Iserlohner Fans machen ihrem Unmut nach desolatem Auftritt gegen Augsburg Luft

Die mitgereisten Fans aus Augsburg hatten allen Grund zu feiern – © by Eh.-Mag. (MK)

Iserlohn. (MK) Das war ein vollkommen missratener Jahresabschluss für die Iserlohn Roosters. Mit 1:3 verloren die Sauerländer ihr letztes Spiel des Jahres gegen die Augsburger Panther.

Im Spiel selbst kreierten die Roosters sicherlich nicht weniger Chancen, als die Gäste aus der Fuggerstadt. Allerdings waren die meisten Torschüsse der Iserlohner harmlos, weil sie auf dem Brustpanzer von Pantherkeeper Boutin oder knapp neben dem Tor landeten. Das Bemühen mag man keinem Akteur der Iserlohner absprechen, aber in erster Linie waren die fehlende individuelle Qualität, dazu ein wenig mehr Schussglück und nicht zuletzt etliche angeschlagene Spieler für die Niederlage auschlaggebend.

Während bei den Panthern ein Rädchen längst in das andere greift, suchen die Roosters noch immer ihre spielerischen Grundlagen. Selten sah man ein Iserlohner Team so ideenlos in Überzahl agieren. Elf Auswärtsniederlagen am Stück und nun zwei Heimpleiten in Folge kratzen zudem ordentlich am Nervenkostüm und am Selbstvertrauen.

„Es ist eine ganz ganz schwierige Phase für uns“, beschönigt auch Trainer Jari Pasanen nichts. Der Frust sitzt bei vielen Spielern tief. Mit der eigenen Leistung sind fast alle Spieler durch die Bank unzufrieden und ein nicht dicker werdendes Punktekonto stellt obendrein niemanden zufrieden. Ein Erfolgserlebnis muss also dringend her.

Der Geduldsfaden riss am Freitagabend erstmals in dieser Saison auch bei einem Teil der Fans. Unmutsäußerungen im Schlussdrittel und Pfiffe nach Spielende waren unüberhörbar. Bislang hatten die Fans auch nach den ganz schwachen Heimauftritten, wie gegen Bremerhaven und Wolfsburg, „still gehalten“. Nun scheint die Stimmung bei den Anhängern zu kippen. Den Akteuren bläst nun auch von dieser Seite ein rauer Wind entgegen. Der Kredit der letzten Serien scheint bei vielen Fans aufgebraucht. Die Einsicht, dass der Roosterskader 16/17 deutlich gegenüber der Vorsaison an Qualität eingebüßt hat, tut vielen Anhängern in ihrer „Eishockeyseele“ verdammt weh.

Trainer Jari Pasanen zeigte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel vollstes Verständnis für das Verhalten der eigenen Fans.

Stimmen zum Spiel


Die kommenden Aufgaben mit den Spielen gegen Straubing am nächsten Dienstag, Donnerstags in München und Sonntags gegen die DEG, lassen wenig Zeit für Veränderungen. Alternativen hat Jari Pasanen ohnehin wenig. Brad Ross fehlt weiterhin mit seinem Handbruch. Der erhoffte Neuzugang könnte mit etwas Glück bald gefunden sein. Dem Vernehmen nach hat Manager Karsten Mende einen wechselwilligen Kandidaten gefunden. Wunderdinge sollte man von ihm aber auch nicht erwarten. Die geringen finanziellen Möglichkeiten der Roosters und der „dünne“ Markt lassen den Kreis an Kandidaten automatisch sehr klein werden.

Nach nunmehr 33 absolvierten Spielen sind die Roosters auf den vorletzten Platz abgerutscht. Gerade den beiden kommenden Heimspielen gegen Straubing und Düsseldorf, beides Gegner aus der näheren Tabellenregion, kommt schon fast ein wenig Endspielcharakter zu.

Wie es bis dahin personell aussieht? Jari Pasanen möchte über Verletzungen und Gesundheitszustände nicht mehr sprechen.

Greg Rallo – © by Eh.-Mag. (JB)

Es gehört aber auch zur Berichterstattung, dass sich gegen Augsburg etliche Spieler stark angeschlagen und zum Teil gerade wieder aus Verletzungspausen zurück gekommen in den Dienst der Mannschaft stellten. Das Comeback von Greg Rallo verdeutlicht dies stellvertretend. Er musste sich noch vor einer Woche einer OP unterziehen. Vor seiner Bereitschaft dem Team zu helfen, kann man nur den Hut ziehen, wenngleich er nach wochenlangem Ausfall verständlicherweise blass blieb.

Unter dem Strich ist auch bei Berücksichtigung aller „Roosters-Baustellen“ das aktuelle Leistungsvermögen der Mannschaft erschreckend. Die Tabelle lügt nach 33 Spielen nicht mehr.
Im neuen Jahr bleiben den Roosters noch 19 Partien, um das große Ziel Platz zehn doch noch zu erreichen. Die letzten drei Saisonspiele in der Hauptrunde bestreiten die Sauerländer auf fremdem Eis. Das ist sicherlich keine glückliche Konstellation. Gelingt es nicht sehr bald aus der Abwärtsspirale zu kommen, dann droht eine sehr lange Sommerpause. 2017 könnte sowieso ein sehr wichtiges Jahr für die Zukunft Roosters werden. Durch den gekündigten Mietvertrag der Eishalle ist das Umfeld schon jetzt um die Zukunft des DEL-Klubs besorgt.

Am Rande der Bande
+++ Rund 500 Fans der Augsburger Panther reisten zum Spiel per Sonderzug an. Der Zug wurde als sogenannter „Nostalgie-Sonderzug“ deklariert. Etliche Fans der Schwaben kamen dem nach, indem sie ihre alten Strickpullover, alte Strickschals und alte Trikots mal wieder ausführten. In feucht-fröhlicher Stimmung kamen die Anhänger pünktlich um 17:12 im Letmather Bahnhof an. Per Bustransfer ging es dann weiter zur Halle. Der Auswärtssieg sorgte nicht zuletzt für eine ausgiebige Stimmung nach Spielende und auf der Rückfahrt. Die Ankunft des Zuges und einige Stimmungsimpressionen haben wir mit der Kamera eingefangen.

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