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Bad Nauheim. (PM) Wieder ein echter Last-Minute-Wahnsinn: wie bereits am Freitag gegen Garmisch drehen die Roten Teufel einen Zwei-Tore-Rückstand in den Schlussminuten und nehmen... Wieder drehen die Roten Teufel in den Schlussminuten die Partie
Petri Kujala (Trainer EC Bad Nauheim) - © A. Chuc

Petri Kujala (Trainer EC Bad Nauheim) – © A. Chuc

Bad Nauheim. (PM) Wieder ein echter Last-Minute-Wahnsinn: wie bereits am Freitag gegen Garmisch drehen die Roten Teufel einen Zwei-Tore-Rückstand in den Schlussminuten und nehmen nach dem 3:4 (1:2, 0:0, 2:1) n.V. beim Meister aus Bietigheim zumindest einen Punkt mit und unterstreichen damit die tolle Entwicklung des Teams in den letzten Spielen. „Wir glauben immer bis ans Ende an unsere Chancen und haben diese auch heute wieder bekommen“, so EC-Coach Petri Kujala nach dem Schlusspfiff.

Die Gäste begannen an diesem Abend mit Felix Bick im Tor, der sich in der Anfangsphase über mangelnde Arbeit nicht zu beklagen brauchte. Bietigheim brannte ein wahres Offensiv-Feuerwerk in den Anfangsminuten ab, als die Steelers nach zwei Minuten bereits drei Hochkaräter auf dem Schläger hatten. Bick hielt seinem Team zunächst das 0:0, als Shawn Weller nur den Außenpfosten traf, kam zudem das Glück des Tüchtigen dazu. Beim 1:0 war aber auch der Düsseldorfer Förderlizenz-Torhüter machtlos, als Ex-Teufel Jason Pinizzotto den Schläger nach einem Schlenzer von Schoofs einfach mal reinhielt und das Hartgummi unhaltbar abfälschte. Die Roten Teufel kamen erst in Ãœberzahl zu Torschüssen, Frosch, Keussen und Johansson scheiterten aber an Sinisa Martinovic im Tor der Schwaben. Gerade wieder komplett da markierte David Wrigley mit einem tollen Drehschuss genau in den Winkel das 2:0 für die Hausherren, so dass die Hessen wie schon am Freitag gegen Garmisch früh mit zwei Treffern hinten lagen. Aber ebenso wie gegen den SCR kämpften sich die Mannen von Petri Kujala zurück ins Match und kamen durch Nick Dineen und einem Rebound nur 24 Sekunden nach dem 2:0 zum wichtigen Anschlusstor. Nun waren die Wetterauer wesentlich besser in der Partie, die Passwege wurden gut zugestellt, so dass die Steelers kaum noch Möglichkeiten nach vorne hatten. Lediglich im einzigen Bietigheimer Powerplay des ersten Abschnitts wurde es noch einmal brenzlig, doch Bick hielt zwei Mal stark gegen Schüsse von Pinizzotto. In der 19. Minute hatten die Gäste durch Dineen dann die Riesengelegenheit auf den Ausgleich, doch der Schuss des Kanadiers nach einem Doppelpass mit Dustin Cameron kam genau auf Martinovic, so dass der ausgeglichene Pausenstand möglich – und nicht einmal unverdient – gewesen wäre in einer fairen und bis dahin sehr schnellen Partie.

Auch im Mittelabschnitt blieb es eine spannende Partie, allerdings neutralisierten sich beide Teams mehr oder minder, so dass es bei ausgeglichener Anzahl an Spielern kaum nennenswerte Torszenen gab. Einzig in Überzahl kam es zu Möglichkeiten: zunächst waren es die Hessen, die mit einem Mann mehr nach einer Strafe gegen Steingroß agieren konnten, ohne jedoch etwas Zählbares daraus mitnehmen zu können. Anschließend mussten die Roten Teufel in die Kühlbox: hatte Marc Kohl bereits zwei Minuten aufgebrummt bekommen, da checkte Jonas Gerstung Pinizzotto im Slot, so dass auch er auf die Strafbank musste. Die Steelers konnten die doppelte Überzahl auch Dank eines stark haltenden Felix Bick nicht nutzen, obwohl einiges auf den Kasten des jungen Keepers kam. Somit war der Spielstand nach 40 Minuten aus Sicht der Gäste durchaus akzeptabel, da immer noch alles im Bereich des Möglichen lag.

Die Hessen spielten es im letzten Drittel sehr clever und agierten ihrerseits nun mit einem starken Forechecking, das die Steelers kaum zur Entfaltung brachte. Es reichte den Gastgebern aber nur eine einzige Situation in der 44.Minute, als man Sommerfeld kurzzeitig aus dem Blick verlor, so dass dieser nach tollem Pass von Borzecki zum 3:1 einschießen konnte und somit die Qualität eines Top-Teams demonstrierte. Wer nun aber dachte, das Match sei gelaufen, der sah sich getäuscht. Die Roten Teufel kämpften munter weiter und setzten die Schwaben unter Druck. In der 56. Minute vollstreckte Joel Johansson einen direkt vorgetragenen Spielzug zum 3:2-Anschlusstreffer, der Schwede wurde von Bietigheims Wrigley jedoch beim Schuss mit einem Kniecheck gefoult, so dass der offensiv starke Verteidiger das Eis verletzt verlassen musste und nicht mehr zurück kam. Überhaupt wurde es noch einmal eine sehr hektische Schlussphase, in der die Gäste zunächst zwei Strafen kassierten, was den Steelers noch einmal eine doppelte Überzahl ermöglichte. Die Roten Teufel hielten aber dagegen und überstanden diese brenzlige Situation. Stattdessen kassierte Bietigheims Shawn Weller eine unnötoge Strafzeit kurz vor Schluss, was den Hessen die Chance gab, mit herausgenommenen Torhüter seinerseits mit zwei Mann mehr zu agieren. Die Uhr zeigte exakt 59:40 Minuten, da vollstreckte Dusan Frosch einen sehr schönen Spielzug unter dem Jubel der rund 100 mitgereisten Fans zum 3:3-Ausgleich, der unter dem Strich nicht unverdient war ob des tollen Einsatzes der Kurstädter.

In der Verlängerung hatten jedoch die Schwaben die Nase vorn: zunächst vereitelte Bick nach einem Schuss von Weller mit einem big save den vorzeitigen Knockout, beim Siegtreffer von Auger, der einen Rebound über die Linie drücken konnte, war er jedoch machtlos. Somit nehmen die Steelers den Zusatzpunkt mit, die Roten Teufel haben nach dem Sieg vom Freitag aber erneut ihre Kämpfer-Qualitäten unter Beweis gestellt und ein Topteam der Liga bis an den Rand der Niederlage gebracht und dem Meister damit einen Zähler abgerungen. „Im ersten Drittel waren wir zu verhalten, vielleicht habe ich den Gegner im Vorfeld auch zu stark geredet. Dadurch waren wir zu passiv, was im zweiten Drittel besser wurde. Dort hat aber Felix Bick ein überragendes Spiel gemacht und uns vor allem beim 5 gegen 3 im Spiel gehalten, so dass wir diesen einen Punkt mitnehmen können“, so Petri Kujala. „Wir haben heute richtig arbeiten müssen. Bad Nauheims Torhüter hat sich eine Medaille verdient, aber die Roten Teufel sind ein gutes Team. Die Strafzeit vor dem Ende hat uns letztendlich den Punkt gekostet“, sagte Bietigheims Trainer Kevin Gaudet nach dem Spiel.

Am kommenden Freitag geht es für die Hessen nach Kaufbeuren, ehe es dann am nächsten Sonntag zum Derby zuhause gegen die Löwen aus Frankfurt kommt.

Bietigheim Steelers – EC Bad Nauheim 4:3 n.V. (2:1, 0:0, 1:2)
Tore:
1:0 (02:21) Pinizzotto (Schoofs, Just)
2:0 (06:08) Wrigley (Sommerfeld, McKnight)
2:1 (06:32) Dineen (Frosch)
3:1 (43:54) Sommerfeld (Borzecki, McKnight)
3:2 (55:07) Johansson (Dineen, Cameron)
3:3 (59:40) Frosch (Cameron, Dineen) PP1
4:3 (62:24) Auger (Schoofs, Just)
Strafminuten: SCBB 10 + 10 (Wrigley) / ECN 12
Zuschauer: 2.066

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