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Rosenheim. (PM) In der sechsten Saison seit dem Aufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse treffen die Starbulls bereits zum vierten Mal in einer Playoff-Runde... Starbulls mit einem Klassiker im Viertelfinale
Franz Steer - © by Andreas Chuc

Franz Steer – © by Andreas Chuc

Rosenheim. (PM) In der sechsten Saison seit dem Aufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse treffen die Starbulls bereits zum vierten Mal in einer Playoff-Runde auf die Bietigheim Steelers. Keine Partie gab es seither öfters als jene der Grün-Weißen von der Mangfall gegen die Blau-Grünen aus dem Ellental. Zum Auftakt des Playoff-Viertelfinales der DEL 2 steht am Freitag um 19:30 Uhr in Bietigheim bereits das 41. Duell dieser beiden Teams auf dem Programm. Am Sonntag kommt es dann um 17 Uhr zu Spiel Nummer zwei im Rahmen der „Best-Of-Seven“-Serie im Rosenheimer emilo-Stadion.

Vor Beginn des Playoff-Viertelfinalvergleichs stand es nach insgesamt 40 Duellen zwischen den Starbulls Rosenheim und den Bietigheim Steelers unentschieden. Jedes Team konnte 20 Spiele für sich entscheiden. In den Playoff-Runden haben dagegen die Steelers die Nase vorn. Vor zwei Jahren behielten sie im Playoff-Halbfinale mit 4:2 nach Siegen die Oberhand gegenüber der Mannschaft von Franz Steer. Eine Spielzeit zuvor ging das Halbfinal-Duell noch über die komplette Distanz von sieben Spielen. Die letzte und entscheidende Partie gewann das Team von Kevin Gaudet dann auf heimischen Eis mit 3:2. Der einzige Serienerfolg der Starbulls Rosenheim liegt fünf Jahre zurück. Die Grün-Weißen schalteten die damals von Danny Held trainierten Steelers in den Pre-Playoffs mit einem 6:1-Heimsieg und einem 2:1-Auswärtserfolg – noch in der alten Eishalle im Ellental – aus.

Im Viertelfinalduell der Saison 2015/16 ist die Favoritenrolle allerdings so klar verteilt wie noch nie zuvor. Die Bietigheim Steelers haben die Hauptrunde mit den meisten erzielten (207) und den wenigsten kassierten (130) Toren auf Platz eins abgeschlossen. Die Starbulls haben dagegen mehr Tore hinnehmen müssen (184), als sie selbst erzielen konnten (176). In den vier Hauptrundenspielen zogen die Starbulls dreimal den Kürzeren und waren vor allem in den Auswärtsspielen in der ersten Saisonhälfte (1:5, 0:4) weit entfernt von einem möglichen Sieg. Beim Weihnachtsheimspiel gegen einen mit nur 13 Feldspielern angetretenen Gegner sah das zwar anders aus, letztlich mussten die Rosenheimer Kufencracks aber der gnadenlosen Bietigheimer Effizienz Tribut zollen und sich mit 3:6 geschlagen geben. Im zweiten Heimspiel Anfang Februar konnten die Starbulls dann aber einen deutlichen 5:1-Heimsieg feiern, von dem Gästecoach Kevin Gaudet mächtig beeindruckt war. Natürlich war ihm dabei aber bewusst, dass sich seine ohnehin ersatzgeschwächte Mannschaft zu diesem Zeitpunkt bereits in einer Art „Schonmodus“ befand.

Der Trainer-Fuchs der Steelers taktierte im Saisonfinale geschickt. Nach der deutlichen 1:8-Niederlage im Spitzenspiel gegen Bremerhaven am 2. Februar schenkte Gaudet den ersten Platz bereits offiziell an den bezwungenen Finalgegner der Vorsaison ab und gewährte dem ein oder anderen angeschlagenen Spieler eine Auszeit. Doch auch in dieser Phase lieferte seine Mannschaft eindrucksvolle Beweise ihrer Abgezocktheit und Effektivität. Beispielhaft dafür: Ein 5:0-Sieg im Spitzenspiel gegen eine deutlich überlegene Mannschaft aus Kassel. Auf eigenem Eis ließen die Steelers trotz der Ausfälle von bis zu sieben Stammspielern überhaupt nichts anbrennen und gewannen zuletzt 16 Heimspiele in Folge. Eine eindrucksvolle Bilanz, die Starbulls-Coach Franz Steer natürlich zu einer seiner Lieblingsaussagen hinreißt: „Je länger eine Serie dauert, desto näher ist ihr Ende.“

Trotzdem weiß der Starbulls-Coach: „Die Qualität der Bietigheim Steelers ist enorm. Da reicht ein Blick auf die Statistiken“. Und diese weisen unter anderem Justin Kelly (85 Punkte in 52 Spielen) als den absolut und David Wrigley (64 Punkte in 37 Spielen) als den relativ erfolgreichsten Scorer sowie Dominic Auger als den punktbesten Verteidiger (51 Punkte in 49 Spielen) der Liga aus. Dazu kommen mit Marcus Sommerfeld, Frederik Cabana und dem nachverpflichteten P.J. Fenton weitere Stürmer, die zur Crème de la Crème der DEL 2 zählen. Und es ist damit zu rechnen, dass die zuletzt zahlreiche Spiele fehlenden Wrigley und Sommerfeld nun im Playoff-Viertelfiale gegen die Starbulls ihr Comeback feiern, die Steelers also mit nahezu „voller Kapelle“ und so stark aufgestellt wie noch nie in dieser Spielzeit auflaufen werden. Dabei kommt auf Kevin Gaudet in den mindestens vier und maximal sieben Spielen wohl das Luxusproblem zu, jeweils einen von fünf Kontingentspieler auf die Tribüne setzen zu müssen. Und dieses Los könnte das ein oder andere Mal durchaus den Ex-Rosenheimer Shawn Weller treffen.

Obwohl alles andere als ein Viertelfinaltriumph der klar favorisierten Steelers einer Sensation gleich käme, ist Franz Steer weit davon entfernt ein „softes“ Serienziel auszugeben: „Wenn wir nicht mit dem Willen antreten würden, die Playoff-Runde zu gewinnen, dann bräuchten wir gar nicht zu spielen. Wir machen keine Kaffeefahrten nach Bietigheim. Die Mannschaft wird top vorbereitet in die Duelle gehen“. Vor allem Laufarbeit, Disziplin und Geduld wollen die Starbulls gegen die spielerische Klasse des Hauptrunden-Meisters in die  Waagschale werfen. Außerdem hat der dienstälteste Trainer der Liga die ein oder andere Taktikvariante in der Schublade. „Vielleicht spielen wir mal komplett anders, als es der Gegner und auch unsere Zuschauer erwarten. Vor allem aber müssen wir da sein und zuschlagen, wenn es bei den Steelers in einer Spielphase oder einem Spiel mal nicht läuft“, sagt der dienstälteste Trainer der Liga. Im Umstand, dass sein Team nach drei intensiven Pre-Playoff-Spielen gegen Riessersee „im Saft“ steht und der Gegner zehn Tage Spielpause hatte, kann Steer allerdings keinen Vorteil erkennen.

Der Starbulls-Coach geht davon aus, zu Beginn der Playoff-Viertelfinal-Serie auf den gleichen Kader zurückgreifen zu können, wie in den Spielen der Pre-Playoff-Runde. Allerdings müsse man jederzeit damit rechnen, dass Stefan Loibl kurzfristig für Einsätze der Straubing Tigers herangezogen wird. Der Kooperationspartner aus der DEL ist am Mittwoch mit einem 4:3-Erfolg in Ingolstadt in die Pre-Playoffs gestartet. Die Hoffnung auf eine Rückkehr von Verteidiger Gustav Veisert oder Stürmer Christian Neuert ins Team hat Franz Steer endgültig aufgegeben: „Die Probleme bei Veisert nach seiner Gehirnerschütterung werden einfach nicht besser. Und Christian Neuert wird von den Ärzten sicher noch lange kein grünes Licht bekommen, auch wenn er selbst unbedingt wieder auf das Eis will.“

Interessant werden die Trainerentscheidungen sein, wer in den einzelnen Spielen die Tore hüten wird. Bei den Starbulls stand Timo Herden zwar in allen drei Pre-Playoff-Partien zwischen den Holmen und überzeugte vor allem im dritten Spiel auf ganzer Linie, ob er aber auch gegen Bietigheim gleich den Vorzug vor Lukas Steinhauer bekommt, ließ Franz Steer offen. Bei den Gästen ist zwar Sinisa Martinovic die klare Nummer eins, doch mit ihm verloren die Steelers zuletzt in Rosenheim. Vielleicht erinnert sich Kevin Gaudet ja vor oder im Verlauf der Playoff-Serie, dass bei allen drei Siegen gegen die Starbulls in dieser Spielzeit jeweils Backup Andreas Mechel im Bietigheimer Tor stand.

Von den Spielen der Starbulls Rosenheim am Freitag ab 19:30 Uhr in Bietigheim und am Sonntag um 17 Uhr in Rosenheim werden kommentierte Livestreams angeboten, die über das Portal sprade.tv zum Preis von je 5,50 Euro gebucht werden können. Eintrittskarten für das Heimspiel am Sonntag können über www.starbulls.de bequem im Internet gebucht und zuhause ausgedruckt werden. Erhältlich sind die Tickets aber auch in der Starbulls-Geschäftsstelle am emilo-Stadion zu den Vorverkaufszeiten am Freitag zwischen 9 und 12 Uhr und zwischen 17 Uhr und 19 Uhr. Die Tageskassen am Spieltag öffnen um 15 Uhr.

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