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Salzburg. (PM) Matthias Trattnig war zurück, dafür fehlte der Verletzte Daniel Welser. So startete der EC Red Bull Salzburg in Klagenfurt ins vierte Playoff-Halbfinalspiel...
Dan Ratushny  - © by Eishockey-Magazin (DR)

Dan Ratushny – © by Eishockey-Magazin (DR)

Salzburg. (PM) Matthias Trattnig war zurück, dafür fehlte der Verletzte Daniel Welser. So startete der EC Red Bull Salzburg in Klagenfurt ins vierte Playoff-Halbfinalspiel gegen den EC-KAC. Fielen im letzten Vergleich in Salzburg gleich einmal insgesamt fünf Tore im ersten Abschnitt, so hielten sich heute beide Teams anfangs noch zurück und waren auch in den Zweikämpfen noch nicht so aggressiv wie zuletzt.

Man hatte den Eindruck, dass sich keine Mannschaft – die Kärntner spielten ja gegen das Aus in der Serie – zu früh eine Blöße geben wollte. Dennoch glich die Partie von Beginn an einem offenen Schlagabtausch, in dem beide Teams abwechselnd zu sehr guten Möglichkeiten kamen. Manuel Latusa etwa hatte in der zweiten Minute vor dem Tor die Scheibe, in der siebenten kam Ben Walter im Slot aus Halbdistanz frei zum Schuss. Thomas Raffl kam in der 13. Minute im Powerplay am KAC-Goalie René Swette aus Nahdistanz nicht vorbei, Brett Sterling in der 19. Minute nicht nach einem Abpraller, wobei der Stürmer da bedrängt wurde. Gleich gute Chancen hatte der KAC, auch die Hausherren durften einmal in Überzahl ran. Aber auch Salzburgs Goalie Luka Gracnar stand hinten sicher und hielt das 0:0 zur ersten Pause fest.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts hatte Thomas Raffl die Führung bei einem Angriff mit Ben Walter gegen einen Verteidiger auf dem Schläger, aber wieder war bei René Swette Endstation. Dafür nutzte der KAC in der 23. Minute ein Powerplay und legte vor eigenem Publikum mit 1:0 vor. Thomas Hundertpfund verwertete einen schönen Pass nach einem Abpraller von Luka Gracnar. Doch drei Minuten später traf Matthias Trattnig zum wichtigen 1:1-Ausgleich, der Kapitän netzte nach einem seiner kraftvol-len Antritte aus vollem Lauf ein. Danach ging es hin und her, je beide Teams spielten ein torloses Powerplay. Der KAC hatte in der 30. Minute das Glück auf seiner Seite, als die Scheibe nach einem misslungenen Salzburg-Schuss hinterm Goalie an der Torlinie von Stange zu Stange vorbeischipperte. In der 31. Minute zeichnete sich Luka Gracnar aus, als er einen Hammerschuss von Jason DeSantis aus Halbdistanz parierte. Danach hatten die Salzburger deutlich mehr Spielanteile, während der KAC über Konter brandgefährlich war. Luka Gracnar war wieder bei einigen Topchancen zur Stelle, z.B. bei einem unbedrängten Strömberg-Schuss oder als Jean-Francois Jacques im Powerplay direkt vor ihm an die Scheibe kam.

Im dritten Abschnitt drückte der KAC aufs Tempo, die Red Bulls konnten in den ersten Minuten nur reagieren. In der 46. Minute gingen die Hausherren dann auch nicht unverdient in Führung, das Tor von Jean-Francois Jacques wurde aber erst nach Videobeweis gegeben, da beim Schuss das Tor verschoben wurde. Der KAC machte weiter das Spiel, war jetzt richtig heiß. Doch drei Minuten später wurde Matthias Trattnig auf der rechten Seite von Brett Sterling sauber angepasst und der Kapitän glich die Partie mit seinem zweiten Treffer aus spitzem Winkel wieder aus. Danach war alles möglich, beide Teams spielten gnadenlos nach vorn, wurden dadurch offen für Konter – auf dem Eis herrschte jetzt Spannung pur, teilweise lagen die Nerven blank. Luka Gracnar musste noch ein paar Mal glänzen, denn der KAC spielte noch zweimal in Überzahl. Doch der Goalie und seine Vorderleute warfen sich in jeden Schuss und so ging es schließlich in die Verlängerung. In der hatten die Red Bulls gleich ein Powerplay, noch resultierend aus dem letzten Drittel, und nach 41 Sekunden haute Verteidiger Dominique Heinrich die Scheibe von der blauen Linie an Freund und Feind vorbei in halber Höhe neben der Stange ins Netz. Spiel aus, 3:2 für die Red Bulls – Finale!

ERSTE BANK EISHOCKEY LIGA | HALBFINALE
EC-KAC – EC Red Bull Salzburg 2:3 (0:0, 1:1, 1:1) n.V.
Tore: Hundertpfund (23./PP), Jacques (46.) resp. Trattnig (26., 49.), Heinrich (61./PP)

Die Freude bei den Red Bulls und den mitgereisten 200 Fans war genauso riesig wie bei Salzburgs Head Coach Daniel Ratushny: „Die ganze Serie war schon sehr eng, aber heute war mit Abstand das schwierigste Spiel. Der KAC hat im Schlussdrittel die besten 20 Minuten bisher gezeigt und viele sehr gute Chancen herausgespielt. Die Klagenfurter haben höchste Anerkennung verdient, aber heute hatten wir zum Glück auch einen sehr starken Luka Gracnar im Tor. Ich bin sehr glücklich, dass wir die Serie heute schon für uns entscheiden konnten.“

Ein unglaubliches Comeback innerhalb des Playoffs feierte Matthias Trattnig, der nach vier gesperrten Spielen heute wieder dabei war und gleich zweimal einnetzte: „Das erste Drittel war Wahnsinn, ich hab mich gefühlt wie ein 18-Jähriger, hab kaum Luft bekommen, obwohl ich die ganze Zeit über natürlich gut trainiert hatte. Aber es wurde mit der Zeit immer besser und dass mir dann auch gleich zwei Tore gelingen, ist natürlich schön. Aber wichtiger ist der Sieg der gesamten Mannschaft.“

Und die hat sich jetzt etwas Pause verdient. Die Red Bulls stehen nach der erfolgreichen Vorschlussrunde im Finale der Erste Bank Eishockey Liga, das am Dienstag, 7. April, mit dem ersten Spiel in Salzburg beginnt und wieder in einer Best-of-Seven-Serie ausgetragen wird. Der Gegner steht noch nicht fest, die UPC Vienna Capitals führen gegen die EHC LIWEST Black Wings Linz mit 3:1 Siegen.

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