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Köln (HHK) Es war fast 23 Uhr, als das erlösende Siegtor für die Kölner Haie in einem lange Zeit eher unspektakulären Halbfinalspiel gegen die...
Riesenjubel bei den Haien nach dem Siegtreffer - © by ISPFD (sportfotocenter.de)

Riesenjubel bei den Haien nach dem Siegtreffer – © by ISPFD (sportfotocenter.de)

Köln (HHK) Es war fast 23 Uhr, als das erlösende Siegtor für die Kölner Haie in einem lange Zeit eher unspektakulären Halbfinalspiel gegen die Grizzly Adams Wolfsburg fiel.  In der dritten Minute der zweiten Verlängerung bereitete Daniel Tjernqvist den Treffer mit eine energischen Vorstoß vor, Philip Riefers passte vors Tor und aus zentraler Position hämmerte Marcel Ohmann den Puck knapp neben den Pfosten ins Tor.  Welche eine Erlösung für die 12.300 Kölner Fans, die ihr Team zuvor unentwegt angefeuert hatten. „Kämpfen fürs Finale“, sangen sie in der Nachspielzeit und  im Hinblick auf die mögliche Qualifikation für die Europaliga ging es weiter mit „Kämpfen für Europas“.

Die Haie machten es sich an diesem Abend unnötig schwer gegen eine lange Zeit sehr passive Wolfsburger Mannschaft, die nicht den Eindruck machte, die Serie mit einem Sieg in der Kölner Arena noch drehen zu wollen. Erst ein böser Schnitzer des Kölners Rob Collins eröffnete Matt Dzieduszycki den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Das Spiel hatte mit einer zehnminütigen Verspätung begonnen, weil gleich zu Beginn des Warmlaufens eine Plexiglasscheibe hinter dem Kölner zerbarst und ausgetauscht werden musste.

Lag es dann an dem verspäteten Beginn und dem evtl. Abfall an Konzentration, dass beide Mannschaften im ersten Drittel nicht auf Touren kamen? Vielleicht – mit Sicherheit waren die ersten zwanzig Minuten das schwächste Drittel dieser Playoffserie.  Die erste nennenswerte Torszene gab es in der 7. Minute. Philip Gogullas Schuss wehrte Sebastian Vogl ab, den Abpraller drückte Rob Collins zwar über die Torlinie, aber nicht mit dem Schläger, sondern mit dem Schlittschuh. Die Unparteiischen erkannten den vermeintlichen Treffer nach Studium der Videoaufzeichnung nicht an.

Als eine Minute später Kölns Yared Hagos auf die Strafbank musste, erwartete man endlich auch  Angriffsaktionen der Gäste, doch in den folgenden zwei Minuten gab es keinen einzigen Torschuss der Wolfsburger. Die Haie machten es auch nicht besser, als der Wolfsburger Marco Rosa in der Kühlbox saß. Außer einem Schuss von Chris Minard, der knapp am Gästetor verbeistrich, brachte die Haie nicht viel zustande mit einem Spieler mehr auf dem Eis. Die Statistiker zählten im ersten Drittel elf Torschüsse der Gastgeber, und nur vier der Gäste.

Mit wesentlich mehr Elan starteten die Haie in das 2. Drittel. Andreas Holmqvist setzte eine erste Duftmarke mit einem Schuss von der blauen Linie, und dann brachte der starke Philip Gogulla die Gastgeber in der 24. Minute endlich in Führung. Chris Minard überlistete die Wolfsburger Abwehr mit einem Pass, Philip Gogulla zog auf und davon und spielte Torwart Sebastian Vogl geschickt aus. Im Minutentakt folgten weitere klare Torchancen der Haie, doch Philip Riefers mit einem Volleyschuss, Marcel Müller nach feiner Kombination mit Mika Hannula und Andreas Falk, sowie John Tripp brachten den Puck nicht im Wolfsburger Tor unter. Dann wurde es nach einer weiteren Aktion von Chris Minard turbulent vor dem Wolfsburger Tor. Höhepunkt mehrerer Scharmützel Mann gegen Mann war ein herzhafter Faustkampf zwischen Moritz Müller und Marco Rosa, denn der Kölner Verteidiger klar für sich entschied und die Schiedsrichter unentschieden mit jeweils 14 Strafminuten bewerteten.

Als sich die Gemüter wieder beruhigt hatten, sorgten Torsten Ankert mit einem Solo aus dem eigenen Drittel heraus, Alexander Weiß nach Zuspiel von Mirko Lüdemann und vor allem Rok Ticar mit einem Alleingang für Gefahr vor dem Gästetor. In den letzten Münzten des zweiten Drittels kamen plötzlich die Gäste zu guten Chancen, aber weder Patrick Pohl als auch Gerrit Fauser konnten Danny aus den Birken überwinden

Die Kölner Überlegenheit setzte sich im Schlussdrittel fort – begünstigt durch vier Strafen der Gäste. Aber aus den daraus resultierenden acht Strafminuten konnten die Haie keinen zählbaren Nutzen ziehen. Und aus heiterem Himmel  führte einer der wenigen Fehler in der Kölner Defensivarbeit zum unerwarteten Ausgleich. Rob Collins vertändelte an der eigenen blauen Linie die Scheibe, blitzschnell starteten die Gäste durch und Matt Dzieduszycki knallte den Puck hoch in den Winkel des Kölner Tores. Angefeuert von den gut 12.000 Zuschauern kämpften die Haie um die erneute Führung, doch es blieb in der regulären Spielzeit beim1:1. Es ging also in die Verlängerung.

39 Sekunden lang spielten die Haie zunächst noch in Überzahl, doch die ersten Chancen erarbeiteten sich die Gäste. Trainer Uwe Krupp nahm bald seine Auszeit, um Ruhe ins das Kölner Spiel zu bringen – vergebens, denn nach Ende des Time-outs besaßen die Gäste zwei große Torchancen. Erst zwei gute Aktionen von AlexanderWeiß und John Trupp sorgten wieder für Stimmung auf den Rängen und danach sah sich Pavel Groß gezwungen, seine Auszeit zu nehmen. Die beste Wolfsburger Chance zum Siegtor besaß in er 70. Minute Simon Danner, der am spektakulär reagierenden Danny aus den Birken scheiterte. Danach bauten die Kölner ihr Torschusskonto  auf 13:6 in der ersten Verlängerung  und in der Gesamtspielzeit auf 46:22 aus. Aber: es bleib weiter beim 1:1, erneut ging es in die Kabinen.

Es war zu spüren: die Haie suchten nun eine schnelle Entscheidung und  – wie eingangs geschildert – sie bekamen sie durch Marcel Ohmanns Treffer.

Trainerstimmen:

Pavel Groß: Gratulation an Uwe und seine Mannschaft. In den beiden ersten Drittels haben wir nicht gut gespielt, dennoch hatten wir drei 100%ige Torchancen. Dann haben wir uns vorgenommen, besser zu spielen, um das Spiel zu drehen. Leider haben die Schiedsrichter ein klares Stockschlagen bei Danners Schuss nicht geahndet.

Uwe Krupp: Wir sind froh über diesen Sieg. Das knappe Ergebnis und das es in der overtime zustande kam, zeigen, wie eng das heute war. Ich bin stolz darauf, dass die Mannschaft in den entscheidenden Momenten besser war als der Gegner. Jetzt können wir auf den Gegner im Finale warten, und ausruhen und durchschnaufen.
Statistik:

Kölner Haie – Grizzly Adams Wolfsburg 1:1 (0:0, 1:0, 0:1, 0:0, 1:0 )

Tore

1:0 (23:41) Philipp Gogulla

1:1 (51:24) Matt Dzieduszycki (Norman Milley)

2:1 (82:28) Marcel Ohmann (Daniel Tjernqvist, Philip Riefers)

Strafen: Haie  12+10 (Moritz Müller) – Grizzlys 22+10 (Marco Rosa)

Torschüsse: Haie 50 – Grizzlys  22

Schiedsrichter: Brill, Jablukov (Kowert, Schelewski)

Zuschauer: 12.338

Aufstellungen:

Haie: Aus den Birken (Ziffzer) – Tjernqvist, Krupp; Holmqvist, Mo. Müller; Lüdemann, Ankert; Kranjc – Ma. Müller, Falk, Hannula; Gogulla, Collins, Minard; Tripp, Hagos, Weiß; Ohmann, Ticar, Riefers

Grizzlys: Vogl (Dschunussow) – Bina, Brocklehurst; Likens, Wurm; Kohl; Keller – Furchner, Haskins, Milley; Dzieduszycki, Rosa, Abid; Höhenleitner, Fauser, Danner; Mayer; Pohl, Bassen

Three Stars:

***  Marcel Ohmann

**  Philip Gogulla

*  Torsten Ankert

 

Stimmen zum Spiel

 

Pavel Gross (EHC Wolfsburg)


 

Uwe Krupp (Kölner Haie)


 

Fotostrecke zum Spiel

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