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Lindau. (PM) Es ist das, was Eishockey letztendlich ausmacht. Dieses Endgültige, das es nur in den Play-Offs gibt, wenn sich zwei Mannschaften gegenüberstehen, die...

Lindau. (PM) Es ist das, was Eishockey letztendlich ausmacht. Dieses Endgültige, das es nur in den Play-Offs gibt, wenn sich zwei Mannschaften gegenüberstehen, die um jeden Zentimeter Eis kämpfen, alles für den Erfolg geben und nun vor dem großen Ziel stehen. Spiel Fünf – die Entscheidung um den Titel in einem finalen Gipfel. Das allerhöchste Spannungsmoment, das die EV Lindau Islanders nun am Freitag beim EHC Waldkraiburg erleben dürfen.

Bevor die Lindauer um 19:45 Uhr in ihr 55. (!) Pflichtspiel der Saison starten (Waldkraiburg kommt auf ebenso stolze 54 Partien), wird der Pokal für den Meister der BEV- Playoffs präsentiert werden. Das Objekt der Begierde war bei den letzten beiden Finalspielen schon im Stadion im Hintergrund anwesend, da eine Entscheidung für eines der beiden Teams schon möglich war. Da die Lindauer diese nicht herbeiführen konnten, blieb der Pokal verpackt. Jetzt wird er deutlich sichtbar sein – denn am Freitag wird ihn einer der Kapitäne, Waldkraiburgs Max Kaltenhauser oder Lindaus Tobias Fuchs in Empfang nehmen.

Erfahrung mit der Handhabung haben beide, schließlich treffen die Bayernliga- Meister der Jahre 2015 und 2016 aufeinander. Nun ist der Pokal ein anderer, der für das beste Play-Off Team – also die Mannschaft mit den Cracks, die die größte Motivation in der Jahreszeit im Eishockey mitbringen, in der die Siege am Schwierigsten zu erringen sind. „Postseason“ nennt man dies in Nordamerika, wo die Play- Offs erfunden wurden. Nachsaison – was fast ein wenig zu friedlich für das klingt, was auf dem Eis passiert. Vor allem im Vergleich zur regulären Saison. Hier werden auch bereits Meister geehrt – zurecht, denn sie gewannen die Punkterunde. Eine neue Jahreszeit ist danach aber die K.O.- Runde. Hier wurde zunächst die Ligenzugehörigkeit festgestellt und nun sind es die größten Nehmerqualitäten und besten Charaktereigenschaften, kurz: die Hingabe zum Eishockey. Ein Bayrischer Meister der besonderen Art.

Dabei geht in Bayern bereits zum dritten Mal in Folge eine Finalserie in ein alles entscheidendes fünftes Spiel. Beide Teams haben damit gute Erfahrungen gemacht: Waldkraiburg gewann letztes Jahr zuhause gegen Höchstadt und holte sich den Titel. Ein Jahr zuvor mussten die Lindauer wie auch jetzt auswärts antreten und holten sich den Titel auf fremdem Eis in Höchstadt. Dabei war die Situation vergleichbar: Zuhause vermochten die Lindauer es nicht, den dritten Sieg zu erringen, kamen in Spiel Fünf aber umso stärker zurück und gewannen dieses mit ihrem unbeugsamen Siegeswillen nach dreimaligem Rückstand.

Das letzte Erlebnis eines fünften Spiels ist für die Inselstädter sogar noch frischer, gewannen sie doch das entscheidende Viertelfinale gegen Schönheide mit 5:1 und sicherten sich dadurch den Klassenerhalt in der Oberliga Süd. Was Anspannung und Nervenstärke betrifft, hat das Team von Dustin Whitecotton also bereits bewiesen, was es draufhat.

Das berühmte Momentum spricht allerdings neben dem Heimvorteil für Waldkraiburg, keine Frage. Der EHC lag in der Serie schon 0:2 zurück und zeigte zweimal mit dem Rücken zur Wand sein bestes Eishockey. Nun benötigen die Islanders Antworten, um diesen Lauf zu stoppen. Dazu kommt bei den Löwen ein Schuss Extra- Motivation, denn nicht nur einige langjährige Spieler werden ihre Karriere mit diesem Spiel beenden, auch Trainer Rainer Zerwesz. Logisch, dass man sich hier vor vollem Haus mit dem Meisterpokal des BEV verabschieden möchte.

Es wird also viel Gegenwind auf den EVL zukommen, der wieder die Balance in den Zweikämpfen finden muss, denn alleine vier Gegentore fielen am Sonntag bei gegnerischer Überzahl oder kurz danach. Dies wird neben der Chancenverwertung ein Schlüssel zum endgültigen Erfolg sein, wobei die Saison schon jetzt ein erneuter Meilenstein für die Lindauer ist: Klassenerhalt geschafft, Weitere tolle Play-Off Spiele gezeigt und in der Mehrzahl dieser insgesamt 55 Saisonspiele den Zuschauern starkes Eishockey geboten.

Das ist Grund genug, am Samstag ab 19 Uhr in der Eissportarena eine große Saisonabschlussparty mit Freibier und Highlights wie Trikotversteigerung zu feiern. Wenn dann der Meisterpokal als Ehrengast mit dabei ist, wäre das umso schöner. Er steht bereit, um erobert zu werden.

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