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68 Millionen für acht Jahre: 21 Jahre altes Ausnahmetalent nun bestbezahlter deutscher Eishockey-Spieler aller Zeiten   München / Edmonton (PM DEB) Leon Draisaitl wird... Leon Draisaitl: „Ich wollte immer bei den Oilers bleiben“

68 Millionen für acht Jahre: 21 Jahre altes Ausnahmetalent nun bestbezahlter deutscher Eishockey-Spieler aller Zeiten

 

Leon Draisaitl

Leon Draisaitl – © by Eh.-Mag. (MK)

München / Edmonton (PM DEB) Leon Draisaitl wird auch weiterhin für die Edmonton Oilers aus der National Hockey League (NHL) aufs Eis gehen.

 

Am 16.08.2017 gaben die Kanadier bekannt, dass der deutsche Nationalspieler ein neues Arbeitspapier bis 2025 unterschrieb. Mit einem Gesamtvolumen von 68 Millionen Dollar gehört der gebürtige Kölner ab sofort nicht nur zu den Topverdienern in der NHL, sondern ist gleichzeitig auch Deutschlands bestbezahlter Eishockey-Spieler aller Zeiten. „Ich freue mich sehr für Leon und die Oilers. Beide Seiten haben jetzt Planungssicherheit für die kommenden Jahre“, sagte Bundestrainer Marco Sturm.

 

Im Interview spricht der 21 Jahre alte Ausnahmespieler über den neuen Vertrag, seine Pläne für die Zukunft mit den Oilers und die deutsche Nationalmannschaft.

 

Leon, erstmal Glückwunsch zum neuen Vertrag. Warum haben sich die Verhandlungen so lange hingezogen?

Danke. Ich bin froh, dass jetzt endlich Klarheit herrscht. Grundsätzlich waren wir uns eigentlich die ganze Zeit einig, nur musste eben alles schriftlich fixiert werden. Da ging es dann um viele Details. Außerdem hat das Oilers-Management ja auch noch andere Dinge zu erledigen, als sich nur um meinen Vertrag zu kümmern. Beide Seiten haben aber immer mit offenen Karten gespielt und wussten, dass überhaupt kein Grund zur Eile bestand.

 

Mit einer Laufzeit von acht Jahren und einem Gesamtvolumen von 68 Millionen Dollar gehörst du nicht nur in der NHL zu den Topverdienern. Du bist jetzt – mit erst 21 Jahren – auch der bestbezahlte deutsche Eishockeyspieler aller Zeiten. Denkt man über sowas nach?

Nein, eigentlich nicht. Mir ist zwar bewusst, dass solche Zahlen gerade in Deutschland immer für Aufsehen sorgen, aber das ist mehr ein Thema für die Öffentlichkeit als für mich persönlich. Der neue Vertrag ist aber besonders eine Investition der Oilers in die Zukunft des Clubs. Es hat sich personell in den letzten beiden Spielzeiten ohnehin einiges getan. Die Oilers sind ein Traditionsclub, der nach nicht so erfolgreichen Jahren mittelfristig wieder an alte und glorreiche Zeiten anknüpfen möchte. In der vergangenen Saison haben wir schon gezeigt, dass wir unglaublich viel Potenzial in der Mannschaft haben. Ich fühle mich geehrt, in den kommenden acht Jahren meinen Teil zum Erfolg beitragen zu können. Ich freue mich auf diese Herausforderung. Das sind für mich die eigentlichen Argumente, die noch mehr zählen.

 

Gab es eigentlich jemals Gedanken, zu einem anderen Team zu wechseln?

Nein, nie. Seit dem ich in Edmonton bin, fühle ich mich pudelwohl. Auch in meiner ersten echten NHL-Saison, als wir die Playoffs verpasst haben und ich phasenweise in der AHL gespielt habe,  war für mich klar, dass ich ein Oiler bleiben will. Meine Teamkameraden und ich wussten immer um das Potenzial der Mannschaft. Edmonton ist eine totale Eishockeystadt, wir haben fantastische Fans und eine sehr professionell geführte Organisation. Wer einmal ein Playoff-Spiel in unserer neuen Arena gesehen hat, der wird das sein Leben lang nicht vergessen.

 

Dein Teamkamerad Connor McDavid und du gelten als das vermutlich beste Sturm-Duo der gesamten Liga. Hattest du schon Kontakt mit ihm?

(lacht). Wir halten immer Kontakt, sind ja schließlich auch gut befreundet. Es ist natürlich klasse, wenn man mit einem solch starken Spieler wie Connor zusammen spielen kann. Ich hoffe, dass uns der Trainer in der kommenden Saison wieder zusammen aufs Eis stellt.  Wir harmonieren ja bekanntlich ganz gut miteinander. Aber das bleibt abzuwarten.

 

Früher hießen die deutschen Topspieler in der NHL u.a. Marco Sturm, Jochen Hecht oder Christian Ehrhoff – die neue Generation heißt Leon Draisaitl, Tom Kühnhackl und Tobias Rieder. Wie wichtig siehst du deine Rolle als Repräsentant des deutschen Eishockeys?

Ich versuche natürlich, mein Land so gut wie möglich zu vertreten.  Das geht in erster Linie über Leistung, die ich bringen muss.  Ich freue mich, wenn man auch in Deutschland registriert, dass es da drüben in Nordamerika ein paar Jungs in der NHL gibt, die erfolgreich sind. Wenn wir dadurch etwas für die Entwicklung des Sports hierzulande ausrichten können, dann freut einen das. Leider sind wir fast acht Monate im Jahr nicht in Deutschland, somit nicht ganz so greifbar, wie die Jungs aus der DEL. Das ist dann nun mal die Kehrseite der Medaille.

 

Apropos Medaille:  Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft möchte mittelfristig auch wieder um Medaillen mitspielen. Der Verband hat mit „POWERPLAY 26“ eine Zielsetzung formuliert. Wirst du auch weiter dein Land vertreten, wenn es zeitlich möglich ist?

Das ist keine Frage. Es ist eine Ehre für mich, Deutschland bei einer WM zu vertreten. Ich bleibe dabei: Sobald es irgendwie möglich ist, komme ich. Das weiß Marco Sturm auch. Natürlich stehen die Playoffs mit den Oilers an erster Stelle. Doch grundsätzlich kann der Bundestrainer auf mich zählen. Dass der DEB so denkt, gefällt mir sehr. Wir müssen schließlich auch die kommenden Jahre im Blick haben. Andere Nationen haben sich auch verbessert.

 

Letzte Frage, Leon: Wann geht’s wieder zurück nach Nordamerika? 

Ich weile derzeit noch bis Ende August bei meinem Fitnesstrainer in Prag, komme dann kurz nach Köln zurück und werde Anfang September nach Edmonton fliegen.

 

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