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Iserlohn / Straubing. (IJ) Larry Mitchell (*02.06.1967) trainierte seit sieben Jahren sehr erfolgreich die Augsburger Panther. Sein größter Erfolg war die Vize-Meisterschaft 2009/10. Als...
© by Ivo Jaschick

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Iserlohn / Straubing. (IJ) Larry Mitchell (*02.06.1967) trainierte seit sieben Jahren sehr erfolgreich die Augsburger Panther. Sein größter Erfolg war die Vize-Meisterschaft 2009/10.

Als in dieser Spielzeit die Leistungen des Teams hinter den Erwartungen zurück blieben, sah man bei den Panthern den Ausweg aus dem Dilemma in einem Wechsel auf der Trainerposition. In beiderseitigem Einvernehmen bekam Mitchell zum großen Glück der Straubing Tigers am 01.12. seine Papiere und unterzeichnete nur fünf Tage später in Straubing einen neuen Vertrag. Von den letzten sechs Begegnungen konnten die Raubkatzen unter Federführung des neuen Mannes hinter der Bande fünf für sich entscheiden. Am Freitag wurden drei Punkte bei den heimstarken Iserlohn Roosters (3:1) geholt. Nach der Partie hatte Ivo Jaschick die Möglichkeit sich mit dem Erfolgscoach zu unterhalten:

Gratulation, wie haben Sie das Spiel gesehen?
Ich denke, wir haben einen sehr guten Start mit dem Tor von Rene Röttke erwischt und dass wir dann gleich das erste Überzahlspiel verwerten konnten, das war heute wohl ein Schlüssel zum Erfolg. Dazu kam auch noch, dass obwohl wir häufiger in Unterzahl gespielt haben, wir kein Tor fressen mussten und selber ein Powerplaytor geschossen haben. Letztendlich war es ein sehr ausgeglichenes Spiel mit 29 Torschüssen auf beiden Seiten und auch die Torchancen hielten sich in etwa die Waage. Aber – Gott sei Dank – haben wir wieder einen Weg gefunden, dass Spiel zu gewinnen.

Dustin Strahlmeier im Tor hat mit einer grandiosen Leistung die drei Punkte auch festgehalten – wie kommt es, dass der ehemalige Backup von Jason Bacashihua nun die # 1 ist?
Als ich die Tigers übernommen habe, habe ich direkt klargestellt, dass mich die Vergangenheit, die erste Hälfte der Saison – es waren genau 26 Spiele absolviert – überhaupt nicht mehr interessiert. Jeder bekommt seine Chance, um sich zu beweisen. Da war der Plan, dass jeder Torhüter mindestens 10 Partien bekommt, wobei der bessere dann den Großteil der Spiele bekommt. Leider hat sich Bacashihua eine Muskelverletzung zugezogen, die ihn ca. 10 Tage zuschauen ließ und da hat >Strahli< mit großartigen Leistungen gezeigt, was er kann. Da er jetzt so einen guten Lauf hat, war es undenkbar ihn aus dem Tor rauszunehmen. Heute saß >Cash< das erste Mal wieder auf der Bank, aber am Sonntag wird >Strahli< wieder fangen. Klar wird auch Bacashihua wieder im Kasten stehen – aber ich bin erst einmal sehr glücklich, über zwei so gute Torhüter zu verfügen. Waren es nicht Schrecksekunden, als sich zuerst Rene Röttke und dann Alexander Dotzler so schwer verletzt hatten, dass sie direkt in die Kabine fuhren?
Ja, zuerst hat es Rene erwischt, der einen Ellbogen an den Kopf bekam. In der Kabine haben wir dann direkt einen Test gemacht, der bei Kopfverletzungen gemacht werden muss. Zu meiner großen Erleichterung stellte sich heraus, dass er keinerlei Symptome einer Gehirnerschütterung zeigte. Ich habe ihn dann gefragt, ob er sich fit fühlt weiter zu spielen – und er hat es gemacht, sehr gut sogar! Bei Alex hatte ich gar nicht gesehen, was passiert war, da ich es aus meiner Position sehr schlecht sehen konnte. Aber wenn ein Spieler auf dem Eis liegen bleibt, egal von welcher Mannschaft, macht man sich schon Sorgen.

Was waren die Pausengespräche nach dem ersten und zweiten Drittel?
Das erste Gespräch war ein Lob für den nahezu perfekt abgelieferten Job! Wir wollten nämlich die Stimmung, hervorgerufen durch das Publikum, ein wenig dämpfen. Dies ist uns hervorragend mit zwei erzielten und keinem zugelassenen Tor gelungen.
Beim zweiten Pausentee habe ich dem Team ein großes Lob ausgesprochen, dass sie in der Sturm und Drang Phase der Roosters nach dem Gegentreffer zwei Wechsel später mit dem dritten Treffer die richtige Antwort parat hatte. Solche Aktionen gelingen eigentlich nur Spitzenmannschaften und ich weiß nicht, ob wir uns als solche bezeichnen dürfen – aber heute waren wir schon echt gut.
Heute haben Ihre Tigers auch wieder einige Male in Unterzahl gespielt. Sie haben keinen Gegentreffer dabei kassiert – wie sind Sie mit dem Penalty-Killing zufrieden?
Seit ich da bin, liegt das erfolgreiche Unterzahlspiel bei ca. 89 % – und das ist wahrlich kein schlechter Wert. In den letzten sieben, acht Spielen liegt dieser bei ungefähr 94 % – heute waren es 100 %. Natürlich ist der Torhüter immer der wichtigste Mann im Unterzahlspiel, aber man darf auf keinen Fall Leute wie (Sebastian) Osterloh, (Karl) Stewart, (Laurent) Meunier, eigentlich alle, vergessen, die um jede Scheibe kämpfen und Schüsse blocken – so etwas braucht ein Team, um erfolgreich zu sein. Ohne so eine starke Defensivarbeit, kann man in dieser Liga vor allem auswärts keinen Blumentopf gewinnen.

Mit dem Trainerwechsel kam in Straubing der Erfolg zurück – was machen Sie anders?
Ich versuche jeden Tag meinen Job so gut wie möglich zu machen. Rob Wilson, mein Vorgänger, ist auch ein sehr guter Coach, aber wenn der Erfolg ausbleibt – ich habe es in Augsburg nach sieben tollen Jahren auch erfahren müssen -, dass einem der Trainerjob von jetzt auf gleich weggenommen werden kann. Aber das ist Profisport! Das muss man dann erst einmal schlucken, verdauen und dann aber wieder aufstehen. Ich war sehr glücklich, direkt wieder eine Chance in Straubing zu bekommen. Ich habe versucht wieder einen neuen Schwung und ein neues System in die Mannschaft zu bekommen. Ich habe auch versucht, die Spieler mehr in die Pflicht zu nehmen, ihnen mehr Verantwortung zu übertragen. Es ist für jeden ein Neustart, jeder kann sich für einen neuen Vertrag empfehlen. Wir wollen uns Schritt für Schritt verbessern und ich denke, wir sind auf dem besten Weg.

Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg!

(Ivo Jaschick)

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