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Jari Pasanens eiskalte Analyse: „Auch das Gehirn hat nicht schnell genug funktioniert“
Jari Pasanen - © by Eh.-Mag. (JB)

Jari Pasanen – © by Eh.-Mag. (JB)


Iserlohn. (MK) Diesem Eishockeyspiel fehlte aus Iserlohner Sicht so ziemlich alles, was den Pucksport in Iserlohn ausmacht. Tempo, Körpereinsatz und die fehlende Präzision im Spielaufbau waren nur die Spitze des Eisbergs.

Bei der 2:3 Niederlage nach Verlängerung gegen Bremerhaven ließen die Roosters schon im ersten Drittel reihenweise Überzahlsituationen ungenutzt liegen und boten eine insgesamt schwache Partie. Reihenweise Fehlpässe und ein oftmals viel zu komplizierter Spielaufbau prägten das Spiel, der in Bestbesetzung angetretenen Sauerländer gegen die personell ohne sieben Stammkräfte angereisten Gäste von der Nordseeküste. Die Minimalisten mit dem Pinguin auf der Trikotbrust hatten sich bis zur 38. Minute eine 0:2 Führung (2x Hooton) herausgeschossen. Erst als Iserlohns Trainer Jari Pasanen einige Akteure „sitzen“ ließ, kam mehr Schwung ins Iserlohner Spiel. Zwar schossen Down und Jones die Roosters noch in die Overtime, aber was dann bei drei gegen drei auf dem Eis folgte war eine ganz schwache Darbietung. Combs beendete das Spiel „Not gegen Elend“ nach 3:33 Minuten mit dem Siegtreffer für Bremerhaven. Zwei, wenn auch zäh errungene, aber verdiente Zähler gingen an die Nordsee.

Am Freitag hatten die Roosters in München eine 3:1 Führung noch hergeschenkt und mit 4:3 verloren. Ob die Niederlage noch nachwirkte oder es die von Jari Pasanen beschrieben schlaflose lange Rückfahrt im Bus war? Eigentlich ist es egal, denn lange Busfahrten mit Rückkehr in den Morgenstunden sind nichts Neues für Eishockeyprofis. Iserlohns Trainer hatte im Vorfeld des Spiels schon arge Befürchtungen und sah sich nach dem Spiel bestätigt. Er kündigte für die Nachbetrachtung schon auf der Pressekonferenz deutliche Worte in Richtung der Spieler an, die er im letzten Drittel draußen ließ. „Die Pässe waren zu langsam und auch das Gehirn hat nicht schnell genug funktioniert“, so der sichtlich enttäuschte Finne.
Speziell über die Stimmung in der Kabine wollte Jari Pasanen nichts preisgeben und hielt sinnbildlich seine schützende Hand über sein Team. Intern dürfte das anders aussehen. Der Wochenbeginn könnte für einige Cracks eher ungemütlich ausfallen.

Einzig positiv war ihm die während des Spiels neu zusammen gestellte Reihe mit Dziurzynski, Jones und Halischuk aufgefallen. Möglicherweise ist diese Zusammensetzung auch eine Reihe für die kommenden schweren Aufgaben.
Eine Parallele sah er zum ersten Wochenende der Saison, als man in Düsseldorf und gegen Nürnberg auch leichtfertig Punkte abgab. „An diesem Wochenende wären sogar sechs Punkte möglich gewesen“, ärgerte sich Jari Pasanen über die vergebenen Möglichkeiten.

In der Tabelle sind die Roosters nun auf Platz neun gelandet. Nur einen Zähler dahinter auf Rang elf rangieren die Fischtown Pinguins. Insgesamt ist die untere Tabellenhälfte enger zusammengerückt. Platz sieben und Platz 14 trennen gerade einmal sechs Punkte.

Ab dem kommenden Wochenende bestreiten die Roosters wieder einmal eine „kanadische Woche“ mit fünf Spielen in zehn Tagen. Los geht es am kommenden Freitag mit dem Spiel in Berlin. Am Sonntag (19 Uhr) empfangen die Roosters Mannheim, zwei Tage später geben die Schwenninger Wild Wings ihre Visitenkarte am Seilersee ab. Das folgende Wochenende bringt das Auswärtsmatch in Augsburg und den Derbykracher gegen Köln mit sich. Unabhängig vom Namen des Gegners muss eine erhebliche Leistungssteigerung der Sauerländer her, denn wer jetzt nicht kontinuierlich punktet, landet sehr schnell am Ende der Tabelle.

+++ Am Rande der Bande
Zaungast des Spiels war nach langer Zeit wieder einmal Steve McNeil. Der frühere ECD Publikumsliebling weilt für einige Tage in Deutschland und hat unter anderem am Krefelder Jubiläumsspiel teilgenommen. In seiner aktiven Karriere schnürte er unter anderem für Köln, Essen, Düsseldorf, Landshut, Iserlohn und Krefeld die Schlittschuhe.
>>> mehr zu Steve McNeil

Die Pressekonferenz nach dem Spiel Roosters – Fischtown


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