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Jari Pasanen: „Vierzig Minuten dominiert und zum Schluss abgekackt!“

Blair Jones
DEL: Iserlohn Roosters vs. Thomas Sabo Ice Tigers
Copyright: Jan Brüggemann, Eishockey Magazin

Iserlohn. (MK) Der Tabellenletzte Iserlohn Roosters hat sein so wichtiges Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings mit 3:4 nach Verlängerung verloren. Vor 4219 Zuschauern war es Schwenningens Bartalis, der zehn Sekunden vor dem Ende der Overtime den Sack für die Wild Wings zumachte.

 

Soweit kurz und knapp die Fakten des Spiels. Aus Iserlohner Sicht war auch dieses Spiel einmal mehr eine Kopie der immer wieder auftretenden Fehler. Im Eishockey gibt es so manche eigentlich längst abgedroschene Floskel, die aber gerade in der augenblicklichen Situation der Roosters so viel Wahrheit beinhalten.

Zwei Beispiele:

  • „Der Torwart ist  die halbe Miete“
  • „Auf der Strafbank gewinnt man keine Spiele“

Seit Wochen ist aus dem einstigen Top-Torwartduo Lange / Pickard ein Duo geworden, das häufiger mal daneben greift. Gegen Schwenningen durfte sich Mathias Lange mindestens zwei Treffer ankreiden lassen, die er sich selbst sehr unglücklich ins „Nest“ legte. Damit war er die halbe Miete für den Gegner, aber nicht für sein Team. Sein Gegenüber, Dustin Strahlmeier, ließ zwar etliche Schüsse abprallen, war aber immer wieder mit starken Reflexen und guten Saves der erhoffte Rückhalt für sein Team.  Nachdem Mathias Lange seine Chance in den letzten beiden Spielen nicht hat nutzen können, wird es aller Voraussicht nach am Sonntag in Krefeld einen erneuten Wechsel zu Chet Pickard zwischen den Pfosten geben.  Die Torhüter sind sicherlich nicht die alleinigen „Sündenböcke“, strahlen aber keine Ruhe auf ihre Vorderleute aus und zeigen in dieser Saison Schwächen, die man bisher von ihnen nicht kannte. Suchte man vor wenigen Wochen noch einen treffsicheren Stürmer als Ergänzung, so geben die letzten Torwartleistungen beider Goalies Anlass zumindest diesbezüglich über diese Position im Team genauer nachzudenken.

Wie schon so häufig sind es die unnötigen Strafen, die oftmals für eine Wende im Spiel sorgen. Auch gegen die Wild Wings sorgte eine Unterzahlsituation nach überflüssiger Strafzeit für den Schwenninger Ausgleich. Alle sechs Strafminuten nahmen die Sauerländer übrigens erst im Schlussdrittel.

Die Roosters finden in dieser Saison immer wieder einen Weg ihre Spiele aus der Hand zu geben. Unnötige Strafen, schlechte Chancenverwertung, Torwartpatzer oder ein schwaches Powerplay. Irgendetwas ist immer schuld.

Enttäuscht gingen die Fans wieder einmal heim. An die Playoffs glauben aktuell in Iserlohn nur noch die kühnsten Optimisten. Und dennoch wäre es verfrüht das Saisonziel jetzt abzuschreiben. Gerade in Anbetracht des extrem wichtigen Spiels am Sonntag in Krefeld, gilt es noch einmal alle Kräfte zu bündeln und zu hoffen, dass der Haufen Idealisten endlich mal eine geschlossene Teamleistung abliefert.

Zumindest ein wenig Positives gab es aber dennoch auch an diesem Abend. Das sehenswerte Solo von Chad Bassen beispielsweise, welches er zum 3:2 abschloss oder auch die durchgehende Unterstützung der Zuschauer. Letzteres ist in der augenblicklichen Situation keine Selbstverständlichkeit. Aktivposten waren unter anderem auch Dylan Wruck und Dieter Orendorz neben den üblichen Verdächtigen.

Erstmals liefen die Roosters in dieser Saison mit dem Schriftzug der Lobbe Holding GmbH & Co KG auf der Trikotbrust auf. Bislang war „Lobbe“ ein sogenannter  Premiumsponsor der Roosters. Was genau sich hinter diesem „Deal“ verbirgt? Ob es ein Abschluss langfristiger Art oder nur für einige Spiele ist? Nichts Genaues über den „Deal“ weiß man zumindest zeitnah wieder einmal nicht. Ein erhöhtes Engagement eines so namhaften heimischen Unternehmens und damit einem Bekenntnis zu den Roosters und zum Standort Iserlohn, würde sicherlich ein positives Signal an das Umfeld aussenden.  So verpufft diese News im Nichts und findet in den heimischen Tageszeitungen am auflagenstarken Samstag kaum mehr Beachtung, als eine Mini-Randnotiz.

Am Sonntag steht nun das nächste „Endspiel“ bei den Krefeld Pinguinen an. Man darf gespannt sein, ob die Roosters dann die Grundtugenden des Eishockeys über sechzig Minuten besser beherzigen können.  Besonders im Powerplay versäumten es die Iserlohner gegen Schwenningen für eine Vorentscheidung zu sorgen. Seit mittlerweile elf Spielern warten die Roosters auf einen „Dreier“. Krefeld als Tabellenvorletzter hat nach einem kurzen Zwischenhoch die letzten beiden Partien wieder verloren. Die beiden punktgleichen Kontrahenten haben mittlerweile neun Punkte Rückstand auf Platz zehn. Wer verliert, hat nur noch theoretische Chancen auf die Playoffs.

Verteidiger Hannu Pikkarainen fehlte überraschend gegen die Wild Wings. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub war der Finne nicht dabei, obwohl er noch am Vortag im geplanten Line-up stand. Die offizielle Begründung lautete kurz und knapp: „Krank“.

Die Trainerstimmen nach dem Spiel


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