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Hallo Zdenek, es freut uns, dass wir dich auch in der kommenden Saison bei den Mighty Dogs sehen können. Bis zu deiner Verletzung warst... Interview mit dem neuen Trainer der Mighty Dogs Schweinfurt Zdenek Vanc

Hallo Zdenek, es freut uns, dass wir dich auch in der kommenden Saison bei den Mighty Dogs sehen können. Bis zu deiner Verletzung warst du einer der wichtigsten Spieler im Team. Nun wechselst du vom Spieler zum Trainer. Denkst du, dass dies Probleme mit sich bringen könnte?
Zdenek: Ich persönlich sehe dabei keine Probleme. Ich hoffe, die Jungs werden mich respektieren, genauso wie ich sie respektieren werde. Ich bin immer noch ein Teil von ihnen, aber ich bin der Trainer. Ich hoffe, mein Wort wird das Letzte sein und dass sie dies respektieren und akzeptieren. Ich denke eher, dass es ein Vorteil sein wird. Da ich letztes Jahr mit ihnen gespielt habe, weiß ich alles über sie: Wie sie spielen, was ihre Schwächen und Stärken sind. Daher denke ich, dass der Wechsel kein Problem sein wird.

Leute sprechen oft über die Handschrift eines Trainers. Hast du schon eine Vorstellung davon, wie deine Philosophie sein wird?
Zdenek: Ich habe in verschiedenen Staaten gespielt. Ich habe in den USA, Tschechien und in Deutschland gespielt. Dabei habe ich die unterschiedlichsten Arten von Eishockey und von Trainern gesehen. Daher würde ich gerne das Beste von jedem, mit dem ich gearbeitet habe, nehmen und diese Erfahrungen an die Mannschaft weitergeben. Mein Wunsch ist es, jeden Spieler zu einem besserem oder, so gut ich kann, zum besten Spieler weiterzuentwickeln. Während ich mit den Jungs letztes Jahr zusammengespielt habe, habe ich sie in vielen Situationen gesehen. Daher kann ich sagen, wer ein wirklich harter Arbeiter, wer der Vollender ist, wer dreckig spielen kann oder wer mit ganzem Herzen für die Mannschaft spielt. Ich will sie alle auf die gleiche Seite bringen. Wir sind ein Team – wir haben eine Mission – wir haben ein Ziel.

Während deiner Eishockeykarriere hattest du viele unterschiedliche Trainer. Welche Trainer hatten den größten Einfluss auf dich und welche Erfahrungen möchtest du in die kommende Saison mitnehmen?
Zdenek: Ich habe vier Jahre in den USA verbracht. Dort und in Kanada ist Eishockey eine große Sache. Ich würde sagen, dort haben sie immer einen Vorsprung auf Europa was Professionalität angeht. Vor fast 15 Jahren, konnte ich täglich beobachten, wie Trainer mit Videoaufnahmen und der Taktiktafel gearbeitet, aber auch Einzelgespräche mit den Spielern geführt haben. Dabei kann man dann genau hervorheben, was man mag und nicht mag oder welche Aufgabe der Spieler in der Mannschaft hat. Eishockey ist ein Mannschaftssport, jeder hat seinen Platz innerhalb der Mannschaft und wir müssen die Mannschaft von der Basis her aufbauen.

Hast du beim Training einen bestimmten Fokus? Wie wird dein Training aussehen, worin wird der Unterschied zwischen dem Sommer- und dem Eistraining bestehen?
Zdenek: Das Hauptaugenmerk liegt darauf fit zu bleiben. Unser Pech war es letztes Jahr, dass wir vier Spieler verloren haben. Somit war es zum Ende der Saison hin wirklich schwer gegen die starken Teams zu bestehen. In Tschechien war ich drei Jahre lang Personal Trainer und habe Massagebehandlungen gemacht. Daher weiß ich einiges über Regeneration. Ich möchte den Jungs ein paar Übungen für eine bessere Beweglichkeit zeigen und ihren Fokus darauf legen, dass sie gesund, hungrig und motiviert bleiben. Auf dem Eis hat Bernie einen super Job gemacht. Also wollen wir mit dem gleichen Trainingslevel weitermachen. Vielleicht mit ein paar Unterschieden, da jeder Trainer seinen eigenen Fokus hat. Aber letztendlich ist die Grundlage das Eishockey. Daher müssen wir das Über – und Unterzahlspiel, schnelles Spielen und eine gute Abwehr trainieren. Ich möchte dieses Jahr die Abwehr verbessern. Ich glaube nicht daran, dass extrem harte Trainingseinheiten bessere Eishockeyspieler hervorbringen. Ich möchte mich auf eine gute Ausgeglichenheit und ein gutes Timing fokussieren. Ich will hungrige Spieler auf dem Eis sehen. Daher sind meine Ziele: Gesundheit, Timing, Teamgeist und eine gute Atmosphäre.

Natürlich hoffen wir alle, dass wir die kommende Saison von Verletzungen verschont bleiben. Falls diese aber doch eintreten würden, würdest du wieder die Schlittschuhe schnüren und das Team auf dem Eis unterstützen?
Zdenek: Ich mache mit darüber die ganze Zeit Gedanken. Mein Herz sagt, dass ich es machen werde, mein Kopf sagt manchmal, tue es nicht. Ich weiß nicht, wie ich eine weitere vielleicht noch schwerere Operation wegstecken würde, als ich sie letzte Saison hatte. Ich würde so gerne wieder auf das Eis springen, aber ich weiß es einfach nicht. Also hoffentlich wird das Team diese Saison so stark und fit sein, dass ich darüber nicht nachdenken muss.

Was ist dein persönliches Saisonziel?
Zdenek: Das bestmögliche Eishockey zu spielen und Spiel für Spiel zu spielen. Natürlich will jeder aufsteigen. Aber wir wollen nicht von September bis zum Saisonende darüber sprechen. Wir haben einiges vor: Zuerst einmal wollen wir das Beste Eishockey spielen. Dann qualifizieren wir uns für die Verzahnungsrunde. Das Hauptaugenmerk liegt vor allem darauf, System und Taktik einzustudieren, gutes und cleveres Eishockey zu spielen und damit unsere Fans glücklich zu machen. Wir werden von Spiel zu Spiel gehen und hoffentlich erst am Ende halt machen. Aber wir wollen nicht zu viel darüber sprechen und damit zu viel Druck aufbauen. Aber wir haben definitiv das höchste Ziel vor Augen. Weil ich fest davon überzeugt bin, dass wir eines der besten Teams in der Liga sind.

Welchen Anteil an einer erfolgreichen Saison haben die Fans in deinen Augen?
Zdenek: Wir [neben der Bande] und alle Spieler schätzen es sehr, dass so viele Fans zu den Spielen kommen. Wir haben definitiv die besten und meisten Fans der Liga. Es ist immer ein Vergnügen vor ihnen zu spielen sowohl Zuhause als auch Auswärts, da sie fast überall hin mit uns reisen. In den meisten Stadien hatten wir mehr Fans dabei als das heimische Team. Das ist so fantastisch, einfach unglaublich! Wir schätzen das sehr und müssen ihnen ein großes Dankeschön aussprechen! Eine weitere Sache: Ohne Fans hätten wir definitiv weniger Motivation zu spielen. Wenn wir uns erschöpft fühlen, geben sie uns die Energie zurück und dann hat man das Gefühl, dass wir alles erreichen können, da wir die besten Fans haben.

Vielen Dank für das Interview und ein erfolgreiches Sommertraining!
(PM Mighty Dogs Schweinfurt)

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