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Nürnberg. (StM) Erstmals in der Geschichte spielten die Thomas Sabo Ice Tigers ein Spiel sieben in einer Play-off-Serie. Mit Marius Möchel war es ausgerechnet... Ice Tigers buchen das Halbfinal-Ticket
Ice Tigers

Nuernbergs Kapitaen Patrick Reimer hat eine Auseinandersetzung mit 77-Jaroslav Hafenrichter
Foto: ISPFD

Nürnberg. (StM) Erstmals in der Geschichte spielten die Thomas Sabo Ice Tigers ein Spiel sieben in einer Play-off-Serie. Mit Marius Möchel war es ausgerechnet ein gebürtiger Nürnberger, der die Serie mit seinem Treffer zum 5-3 Endstand entschied. 7672 Zuschauer feierten am Ende beide Teams nach einer packenden Serie, die eigentlich keinen Verlierer verdient hatte.

Mannix Wolf, DEL-Series-Manager im Play-off Viertelfinale zwischen den Thomas Sabo Ice Tigers und den Augsburger Panther, war in einer aktiven kein Kind von Traurigkeit. Entsprechend nüch-tern fiel sein Spruch vor dem entscheidenden siebten Spiel aus. „Du lebst mit dem Schwert, du stirbst mit dem Schwert“, war der passenden Satz für den heutigen Abend.

Beide Teams hatten sich in den ersten sechs Duellen alles abverlangt, hatten verbissen um jeden Zentimeter Eis gekämpft, spielten mit Verletzungen, die einen unter normalen Bedingungen eher an Krankenbett fesseln, anstatt sich auf den glatten Untergrund zu begeben. Es gab Faustkämpfe auf dem Eis, sogar hitzige Wortgefechte zwischen den beiden Trainern.

Am Ende sollte die Entscheidung in Spiel sieben fallen. Die Ice Tigers hatten Heimvorteil, obwohl das bisher in der Serie bei vier Auswärtssiegen eine eher untergeordnete Rolle spielte. Heute sollte es aber ein Faktor werden. In den ersten sechs Minuten stand die komplette Arena, auch später wählten die meisten Sitzplatzbesucher einen freiwilligen Stehplatz. Zu packend war das, was beide Teams auf dem Eis boten.

Die Gäste waren bis auf Mark Cundari komplett, bei den Ice Tigers fehlten weiterhin Jurcina, Teu-bert und Stürmer Leo Pföderl. Die Gäste hatten den besseren Start, nach einem Missverständnis zwischen Blacker und Dupuis reagierte Parkes am schnellsten, bediente David Stieler, der genau in den Winkel zur frühen Führung für die Panther einschoss (9.).

Die Ice Tigers schüttelten sich kurz und erzielten im direkten Gegenzug den so wichtigen. Yasin Ehliz, schon am Sonntag mit zwei Toren der Matchwinner, verwertete seinen eigenen Nachschuss zum 1-1 (9.). Es sollte die letzte Aktion von Ehliz an diesem Abend sein, Patrick Reimer traf seinen Reihenkollegen mit einem Schlagschuss genau am Ohr. Für Ehliz endete der Abend in einem Nürnberger Krankenhaus. Patrick Buzas nahm den Platz neben Reimer und Reinprecht ein.

Die ersten zehn Minuten im Mitteldrittel gehörten den Gästen, die in dieser Phase dem zweiten Treffer näher waren, ehe die Ice Tigers die so wichtige Führung erzielten. Jesse Blacker, der seit seinem Hattrick gegen München vergeblich auf ein Tor wartete, traf mit einem Schlagschuss zum 2-1 (34.). Wenige Minuten später funktionierte endlich auch das Powerplay der Ice Tigers in dieser Serie. Patrick Reimer traf per Direktabnahme zum 3-1 (36.).

„Das Momentum hat in dieser Serie so oft gewechselt, heute war das wieder der Fall. Wir hatten einen guten Start und auch die ersten Minuten im zweiten Drittel sah ich meine Mannschaft einen Tick stärker, ehe der Doppelschlag das Spiel erstmal wieder zu Gunsten der Ice Tigers gedreht hat“, so Mike Stewart.

Zwanzig Minuten trennten die Ice Tigers noch vom Halbfinale, nachdem sie in Spiel sechs bereits mit dem Rücken zu Wand standen. Exakt 26 Sekunden waren im letzten Drittel absolviert, ehe Marco Pfleger die Arena endgültig zum Beben brachte. Aus dem Handgelenk traf Pfleger zum 4-1 (41.). Doch die Gäste waren auch damit nicht geschlagen. Binnen 59 Sekunden verkürzten Shugg und Holzmann auf 4-3 (50.) und die Panther waren zurück im Spiel.

„Ich habe meinem Team auch nach dem 4-1 auf der Bank gesagt, dass das Spiel noch lange nicht zu Ende sei. Augsburg hat unglaublich gekämpft und sie sind wieder zurückgekommen. So war auch dieses Spiel am Ende genau so eng wie die ganze Serie zuvor“, so Rob Wilson nach Spielschluss.

Bange Minuten hatten die Ice Tigers und ihr Anhang zu überstehen, ehe ausgerechnet der gebürtige Nürnberger Marius Möchel für das erlösende 5-3 sorgte (53.). 66 Sekunden vor Spielschluss nahm Stewart den guten Ben Meisner vom Eis und zog die letzte Karte für ein spätes Comeback, doch die Ice Tigers brachten das Spiel über die Zeit und feierten den zweiten Halbfinaleinzug in Folge.

„Wir sind natürlich richtig enttäuscht so kurz nach Spielschluss, aber ich bin sehr stolz auf meine Jungs. Es wird sicher ein paar Tage dauern, aber dann werden sie auch realisieren, dass wir eine außergewöhnlich gute Saison gespielt haben“, lautete das Fazit von Mike Stewart. Rob Wilson zeigte sich ebenfalls beeindruckt von der Leistung seiner Mannschaft.

„Wir haben unglaublich hart gearbeitet gegen diesen starken AEV. Die Serie war über alle sieben Spiele sehr eng, wie auch die zwei anderen Serien, die ebenfalls über sieben Spiele gingen. Ab morgen geht es zurück zur Arbeit und wir werden für Freitag bereits sind. Auch Yasin Ehliz soll am Freitag wieder mitwirken können. Nach ein paar Stichen im Krankenhaus war Ehliz pünktlich zur Ehrenrunde wieder in der Arena.

Gegner im Halbfinale sind die Grizzlys Wolfsburg. Die Ice Tigers haben Heimrecht und starten bereits an diesem Freitag zu Hause.

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