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Kassel. (PM) Vor Spiel 6 der Playoff-Halbfinalserie zwischen den Kassel Huskies und den Ravensburg Towerstars wuchs das Lazarett der Schlittenhunde um zwei Spieler an.... Huskies ziehen ins DEL2-Finale ein
Markus Keller - © by EH-Mag. (DS)

Markus Keller – © by EH-Mag. (DS)

Kassel. (PM) Vor Spiel 6 der Playoff-Halbfinalserie zwischen den Kassel Huskies und den Ravensburg Towerstars wuchs das Lazarett der Schlittenhunde um zwei Spieler an. Für Stürmer Lennart Palausch (Syndesmosebandverletzung) und Verteidiger Eric Stephan (Schulterblessur) ist die Saison beendet, entsprechend war Huskies-Cheftrainer Rico Rossi zu personellen Umstellungen gezwungen. Den Platz von Palausch in der dritten Sturmreihe nahm Michael Christ ein, an der Seite von Mike Little verteidigte Alexander Heinrich, für Heinrich kam Sven Valenti im dritten Verteidigungspärchen mit Marco Müller zum Einsatz.

Deutlich wacher und entschlossener als bei den letzten Auftritten in Kassel präsentierten sich die Towerstars zu Beginn des Spiels. Konstantin Schmidt aus der Drehung und Austin Smith, dessen Flachschuss das Tor knapp verfehlte, verbuchten nach drei Minuten die ersten Torchancen für die Gäste. Die Huskies versteckten sich jedoch nicht. In einem intensiven Spiel erarbeiteten auch sie sich erste Möglichkeiten auf den Führungstreffer. Nach vier Minuten hatte Ravensburg Glück, dass ein eigentlich gewonnenes Defensivbully im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten los ging und Nemec beinahe überwand. Eine Minute später strich Daousts Schlagschuss nach schnellem Spielaufbau am Tor vorbei, nach sechs Minuten verpasste Thomas Merl in Überzahl den Rebound aus kurzer Distanz.

Nach Sven Valentis Schlagschuss in der elften Minute, der von Matthias Nemec ebenfalls pariert wurde, haderten die Schlittenhunde mit dem fehlenden Scheibenglück. Nach einer knappen Viertelstunde traf Marco Müller aus der Distanz nur den linken Pfosten, zwei Minuten später scheiterte Carter Proft am rechten Innenpfosten. Unterbrochen wurden diese beiden Szenen vom Führungstreffer der Gäste.

Stefan Langwieder brachte den Puck von der blauen Linie vors Tor, Tousignant fälschte zum 0:1 ab. Unglücklich vor die Huskies, die bis dato ein leichtes Chancenplus verbuchten, allerdings auch Glück hatten, dass Smith seine Einzelaktion nach 17 Minuten nicht mit dem 0:2 krönte.

Die Huskies legten ein druckvolles zweites Drittel hin, verpassten es aber weiterhin, ihre Überlegenheit in Tore umzumünzen. Zunächst mussten sie aber eine Schrecksekunde überstehen: Bei Huskies-Überzahl enteilte Towerstars-Stürmer Brandon MacLean, kam vor Markus Keller zwar zum Abschluss, das Hauptschiedsrichter-Gespann Kopitz/Vogl erkannte allerdings ein Foul und ahndete dies mit einem Penalty, den Keller gegen MacLean jedoch stark im Liegen mit den Schonern vereitelte.

So war die Basis gelegt für einen Mittelabschnitt, den die Huskies deutlich überlegener als noch das erste Drittel gestalteten. In der 25. Minute prüfte Jamie MacQueen Matthias Nemec aus der Distanz, dieser parierte mit den Schonern. Eine Minute später eroberte Jean-Michel Daoust gegen Fabio Carciola in der neutralen Zone die Scheibe und erzeugte damit einen 2 auf 1 Angriff, für den aber erneut bei Nemec Endstation war. Pech hatten die Huskies nach 31 Minuten. Manuel Klinge schlenzte den Puck zum 1:1 ins Netz – dachten (fast) alle! Jedoch blieb dem Treffer die Anerkennung wegen Torraumabseits verwehrt.

Nachdem die Huskies zwei weitere Powerplayphasen ungenutzt ließen, durfte sich Markus Keller in der 36. Minute auszeichnen, als er einen von Stephan Vogt abgeschlossenen Ravensburg-Konter stoppte. Bis wenige Sekunden vor Schluss konnte man wahrlich nicht behaupten, dass das Glück den Schlittenhunden an diesem Abend hold gewesen ist. Fünf Sekunden vor der zweiten Sirene änderte sich das aber. Einen Schlenzer von Alex Heinrich fälschte Carter Proft zum überfälligen 1:1-Ausgleich ab. Ein Tor der Kategorie „einfach und dreckig“ zum perfekten Zeitpunkt kurz vor der Pause.

Vor Beginn des letzten Abschnitts stellte sich die Frage nach den Kraftreserven. Welches Team hat nach intensiven 40 Minuten mehr Dampf für den Endspurt? Die Antwort darauf bekamen 4.708 Zuschauer schnell: Es waren die Huskies!

51 Sekunden waren gespielt, als Jamie MacQueen unbedrängt nach Innen zog und trocken in den linken Winkel zum 2:1 einnetzte. Der Startschuss für einen dominanten Auftritt der Schlittenhunde, denn die Antwort der Gäste blieb aus. Valenti per Schlagschuss in der 44. und erneut MacQueen aus der Nahdistanz verpassten sogar mit dem 3:1 eine kleine Vorentscheidung. Auch Jens Meilleur hatte nach 47 Minuten den dritten Treffer auf der Kelle, als er Simon Sezemsky den Puck abluchste, jedoch scheiterte der Stürmer mit der Rückennummer 7 per Drehschuss am EVR-Tormann Nemec.
Zehn Minuten vor Ende des Spiels besannen sich die Gäste nochmals und erarbeiteten sich optische Vorteile. Die Defensive der Schlittenhunde stand in dieser Phase allerdings sicher und ließ keine Tormöglichkeiten zu. Nachdem Jamie MacQueen aus kurzer Distanz noch die Vorentscheidung verpasste, machte es Kapitän Manuel Klinge gut vier Minuten vor Schluss besser:

In der neutralen Zone ließ Jean-Michel Daoust den Puck auf Klinge „abtropfen“, der Kapitän zog daraufhin mit Tempo ins Angriffsdrittel und überwand Matthias Nemec mit einem trockenen Handgelenksschuss in den linken Winkel zum 3:1. Spätestens jetzt brachte das fanatische Kasseler Publikum das Dach der Eissporthalle förmlich zum abheben. In der Schlussphase ließen die Huskies gegen sechs Ravensburger Feldspieler nichts mehr anbrennen. Im Gegenteil – Braden Pimm machte mit seinem 4:1 ins leere Ravensburger Tor zweieinhalb Minuten vor Schluss den Deckel drauf.

In sechs Spielen setzten sich die Kassel Huskies im Playoff-Halbfinale der DEL2 gegen die Ravensburg Towerstars durch. Im Finale wartet nun der Hauptrundenerste, die Bietigheim Steelers. Spiel 1 steigt am kommenden Freitag, den 15. April in Bietigheim.

 

Trainerstimmen zum Spiel

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